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Neue Haidhauser Elterninitiative sucht noch Mitstreiter
Haidhausen · Ein Platz für Kinder
Sie will nicht länger um einen Hortplatz für ihre Tochter Elena bangen: Barbara Paulmichl ist eine der Organisatorinnen der neuen Initiative. Foto: privat
Haidhausen · Zahlreiche Eltern von Schülern der Grundschule an der Bazeillesstraße bangen noch immer um einen Hortplatz. Einige von ihnen haben die Angelegenheit jedoch nun selbst in die Hand genommen: In der vergangenen Woche haben sich rund 15 Familien zur Gründung einer neuen Elterninitiative zusammengeschlossen, weitere Teilnehmer werden gesucht.
»Wir brauchen endlich Planungssicherheit«, sagt Barbara Paulmichl, eine der Initiatorinnen. Derzeit plant das Referat für Bildung und Sport, eine der beiden bestehenden Hortgruppen an der Schule zu schließen und statt dessen einen Ganztagszug einzuführen. Wann dies stattfinden soll, und welche Kinder in der Klasse einen Platz bekommen, ist jedoch noch unklar. Diese Situation sei für viele Eltern existenzbedrohend, klagt Paulmichl: »Wenn die Kinder nicht betreut werden können, müssen die Mütter ihre Berufstätigkeit reduzieren oder aufgeben.« Um dies zu vermeiden, hat sie nun eine Elterninitiative ins Leben gerufen. Insgesamt 36 Kinder im Alter von einem Jahr bis zur Vollendung der Grundschule sollen dort in einer gemeinsamen Gruppe betreut werden. Räume stünden bereits in Aussicht: »Der Standort wird wahrscheinlich am Regerplatz sein.« Auch die Stadt habe ihre Unterstützung zugesagt.
Was allerdings noch fehlt, sind Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind benötigen und sich ehrenamtlich an dem Projekt beteiligen wollen. Die Gründung einer privaten Einrichtung sei sehr aufwändig: »Deshalb brauchen wir Familien, die aktiv mitarbeiten.« Zwar gebe es Fördergelder von der Stadt. Um die Personalsuche, die Organisation des Mittagessens und die Beschaffung von Finanz- und Sachmitteln müssten sich die Eltern jedoch selbst kümmern. Im Gegenzug können die Familien dafür die Gestaltung der Einrichtung mitbestimmen. Geplant sei etwa, die Wandfarbe gemeinsam mit den kleinen Besuchern auszuwählen und zu streichen. Auch über das Programm sollen die Buben und Mädchen in »Kinderkonferenzen« selbst abstimmen. Wichtig sei ihr, einen Ort zu schaffen, »wo die Kinder gerne hingehen«, betont Paulmichl. Wegen des Betreuungsnotstands müssten Eltern meist »nehmen, was sie kriegen können«. Zwar werde den Familien offiziell Wahlfreiheit zugesichert. In der Praxis sei dies jedoch gar nicht möglich, weil der Bedarf das Angebot drastisch übersteige: »Ob man sich etwa eine kirchliche Einrichtung wünscht oder nicht, kann man gar nicht mehr berücksichtigen.« Auch dieser Aspekt habe sie dazu bewogen, sich für die Gründung einer neuen Elterninitiative zu entscheiden. Familien, die sich an dem Projekt beteiligen wollen, können sich unter keinplatzimhort@googlemail.com mit Barbara Paulmichl in Verbindung setzen. Julia Stark
Artikel vom 29.05.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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