Vier Tage lang wurde das Waldperlacher Jubiläum begangen

Waldperlach · Runden Geburtstag gebührend gefeiert

Im Rahmen der 100 Jahr-Feier wurde auch der Bike-Park im Gefilde eingeweiht. Foto: Schunk

Im Rahmen der 100 Jahr-Feier wurde auch der Bike-Park im Gefilde eingeweiht. Foto: Schunk

Waldperlach · Am äußersten Rand der Landeshauptstadt gelegen, war Waldperlach am letzten langen Wochenende sozusagen mittendrin. Bei wahrem Kaiserwetter versammelten sich am Samstag zahlreiche Politiker und Bürger zum 100-jährigen Festakt und anschließendem Straßenfest auf dem Waldheimplatz, allen voran Oberbürgermeister Christian Ude.

Ude dankte den Organisatoren der viertägigen Festlichkeiten für »ein beachtliches Programm, das nicht selbstverständlich ist« und blickte dann launig auf die Waldperlacher Geschichte. Standen an deren Anfang »abgebrannte Soldaten« und bald darauf ein gewiefter Immobilienmakler, der mit blumigen Worten für das Leben zurück in der Natur warb, habe sich daraus inzwischen ein »stolzer Stadtteil mit einer sensationellen Skateanlage« entwickelt. Man genieße hier die Ruhe und die Natur, wolle aber die gesamte Infrastruktur der Stadt, was zu immer wieder »aufschlussreichen Kontroversen« führe. Trotzdem habe es den letzten Antrag auf Waldperlachs Ausgemeindung aus München im Jahr 2000 gegeben, so der Oberbürgermeister. Ebenso stolz durfte die stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses 16 (BA) Ramersdorf–Perlach, Anja Burkhardt auf die Festivitäten sein, an deren Organisation sie umfangreich mitgewirkt hatte. Ihr Mann Andreas (Verein für nachbarschaftliches Leben in Waldperlach) gehört wie Jürgen Daschner (WAPE Bürger IG) und Anton Hain (Freiwillige Feuerwehr Waldperlach) zu den führenden Köpfen des Festkomitees. »Wir hatten gehofft, dass der OB mit einem kleinen Geschenk vom Kulturreferat kommt«, sagte Burkhardt und bezog sich auf die Rechnung für Miete und Installation der vom Kulturamt stammenden Festbühne. Eine Antwort auf die mehrfache Anfrage der Waldperlacher beim Referat nach finanzieller Unterstützung steht noch immer aus.

Burkhardts Aussage: »Waldperlach lohnt sich!« nahm die Neubiberger Gemeinderätin Elisabeth Stettmeier (FW.N@U) auf, die Bürgermeister Günter Heyland vertrat: »Herr Oberbürgermeister, es lohnt sich, eine freigiebige Hand für Waldperlach zu haben«, schilderte sie die Lebens- und Schicksalsgemeinschaft der zwei Nachbargemeinden und unterstrich: »Wir mögen uns, wir brauchen uns, wir schaffen auch die Zukunft miteinander«. »Vergessen Sie Waldperlach nicht«, mahnte hingegen MdL Markus Blume den OB und stach in eine andere Waldperlacher Wunde: »Es ist ungut, dass die Landeshauptstadt nun selbst unter die Immobilienspekulanten geht und das alte Feuerwehrhaus in der Isegrimstraße meistbietend zu verkaufen sucht. Anstatt es einer gemeinwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen, wie sie von Bürgern und BA gewünscht wird!«, appellierte er an das Stadtoberhaupt. Der Nachmittag gehörte den Waldperlachern, die die umfangreichen Speisenangebote, Feuerwehrvorführungen, Auftritte Waldperlacher Bands- und Gruppen auf der erwähnten Festbühne, Info-Stände sowie Kinderattraktionen nutzten. Die Bürger bewiesen auch am Sonntag beim knapp ein Kilometer langen, aus 23 Wägen bestehenden Festumzug, dass sich Waldperlach lohnt. Durch ein Anwohnerspalier, an geschmückten Gärten vorbei und spontan mit Getränken versorgt, ging es durch den Stadtteil bis zum Leiberheim, wo die Maß in Erinnerung an die Gründerzeit zwei Euro kostete. Angela Boschert

Artikel vom 24.05.2012
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