SpVgg ist auf Sponsorensuche

Unterhaching · Wieder einmal Geldsorgen

Unterhaching · Eigentlich könnte die Stimmung im Reich der Fußballer bei der Spielvereinigung Unterhaching in diesen Tagen positiver kaum sein. Ausgerechnet zwei Siege in wichtigen Auseinandersetzungen mit dem regionalen Rivalen SV Wacker Burghausen beim 4:0 im Match der Dritten Liga und wenig später beim 3:1 im Toto-Pokal-Finale tauchen die sportliche Jahres-Bilanz der Fußballer vom Hachinger Bach in deutlich freundlichere Farben als noch vor Wochen befürchtet:

der Klassenerhalt in Liga drei ist durch den Kantersieg gegen den bayerischen Kontrahenten in trockene Tücher gepackt – und mit der Finalteilnahme am Mittwoch im Toto-Pokal beim Bayernligisten SC Eltersdorf (Ergebnis erst nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) winken im Erfolgsfalle die finanziellen Fleischtöpfe einer ersten DFB-Pokalhauptrunde in der kommenden Spielzeit. Doch genau hier liegt der Hase im Pfeffer: das sichere Geld in Form von rund 100.000 Euro aus der DFB-Pokalauftaktrunde ist bei den klammen Hachingern bereits fest eingeplant – der Toto-Pokalsieg nur eine ohnehin zu erfüllende Pflichtaufgabe. Denn die finanzielle Situation bei den Rot-Blauen könnte angespannter in diesen Tagen kaum sein. Beim Zwischenbericht zum Stand der Lizenzierung für die kommende Spielzeit 2012/2013, der vom Verein in der Vorwoche an die Presse ausgereicht wurde, liest sich lediglich der erste Satz positiv: »Wie jedes Jahr haben wir die Lizenzierungsunterlagen rechtzeitig und vollständig an den DFB (Deutscher Fußballbund /die Red.) ausgereicht«.

Doch nach bescheidenem Intro endet die Erfolgsnachricht. Denn im wirtschaftlichen Bereich wurden dem Club seitens des Verbandes klare Auflagen zur Lizenzierung erteilt, die bis spätestens 1. Juni zu erfüllen sind. Für die Hachinger ein Wettlauf mit der Zeit.

Sponsor dringend gesucht

Denn vor allem die Suche nach einem neuen Hauptsponsor und einem Investor steht im Mittelpunkt. Mit rund 300.000 Euro bezifferte die Vereinsführung jene Summe, die neue Geldgeber kurzfristig in die Spielvereinigung pumpen müssten. Zudem soll auch der Stadionname vermarktet werden. »Ein attraktives Werbeangebot«, wirbt das Hachinger Präsidium. Schlecht nur, dass seit rund einem Jahr vor allem die Suche nach einem neuen Hauptsponsor erfolglos verläuft. Nun hat man eine Deadline in wenigen Wochen im Genick – was die Aufgabe nicht gerade erleichtert.

Zumal die Lage auch deshalb angespannt ist, weil sich das Märchen aus 1001 Nacht in Form eines Investors aus Abu Dhabi derzeit eher als Sternschnuppe präsentiert. Haching musste dieser Tage einräumen, der potente Geldgeber stehe derzeit nicht zur Verfügung. Keine essenziellen Erfolge kann zudem auch der neue Vize-Präsident Can Cobanoglu bisher mit Blick auf neue Geldressourcen für den Drittligisten vorweisen – trotz ehrgeiziger Ankündigungen im Vorfeld. Sollte die Suche nach neuen Ressourcen erfolglos bleiben, droht ein Desaster.

Denn mit dem Sturz in die neue Regionalliga Bayern verlören die Hachinger auch die so wichtigen Fernsehgelder für die Dritte Liga in Höhe von derzeit rund 700.000 Euro pro Saison. »Die Regionalliga ist für uns überhaupt keine Alternative«, unterstrich deshalb dieser Tage SpVgg-Präsident Engelbert Kupka. Sportdirektor Manfred Schwabl beschwört trotz fehlender finanzieller Erfolgsbotschaften: »Jetzt müssen alle im Verein an einem Strang ziehen, um einen Zwangsabstieg zu verhindern«.

ReU

Artikel vom 11.05.2012
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