Biotech-Firma apceth eröffnet Niederlassung in Ottobrunn

Ottobrunn · Europäischer Stammzellen-Pionier

Besichtigung des Labors (v.l.): Prof. Dr. Ralf Huss (CSO apceth), Bürgermeister Thomas Loderer, Dr. Ronald Mertz (Ministerialdirigent im Bayerischen Wirtschaftsministerium), Dr. Christine Günther (CEO apceth) und MdB Florian Hahn.	Foto: Claus Schunk

Besichtigung des Labors (v.l.): Prof. Dr. Ralf Huss (CSO apceth), Bürgermeister Thomas Loderer, Dr. Ronald Mertz (Ministerialdirigent im Bayerischen Wirtschaftsministerium), Dr. Christine Günther (CEO apceth) und MdB Florian Hahn. Foto: Claus Schunk

Ottobrunn · Zellforschung auf höchstem Niveau findet nun auch in Ottobrunn statt: Am 12. März eröffnete mit dem 2007 gegründeten Biotech-Unternehmen apceth einer der europäischen Pioniere im Bereich innovativer Zelltherapeutika sein neues Entwicklungs- und Produktionszentrum am nördlichen Haidgraben.

Zusammen mit dem Stammsitz in München-Großhadern verfügt apceth nun über zwei leistungsstarke Gebäudekomplexe mit insgesamt 600 Quadratmetern Reinraumfläche für die Erforschung und Herstellung von Zelltherapien. Durch die Eröffnung des zweiten Standorts Ottobrunn kamen 457 Quadratmeter Reinraumfläche hinzu. Bei apceth sind insgesamt 45 Mitarbeiter beschäftigt. »Dank der neuen Kapazitäten sind wir in der Lage, sowohl unsere eigenen Entwicklungsprojekte noch schneller voranzutreiben als auch unser Know-how und unsere Räumlichkeiten für Kooperationspartner anzubieten«, erklärt Geschäftsführerin Dr. Christine Günther. Forschungs- und Entwicklungschef Prof. Dr. Ralf Huss ergänzt: »Es ist unser Anspruch, die Lücke zwischen Forschung und klinischer Anwendung zu schließen. Mit unseren neuen Räumlichkeiten können wir unseren Kunden noch umfassendere Leistungen bieten, angefangen von der Stammzellherstellung nach strengen fachlichen Richtlinien bis hin zur Beratung bei Zellprodukten und zellbasierten Therapeutika.«

Ottobrunn - eine gute Wahl

Bei der Eröffnungsveranstaltung hieß Bürgermeister Thomas Loderer im Beisein des Bundestagsabgeordneten Florian Hahn Geschäftsführung und Belegschaft in Ottobrunn herzlich willkommen. »Mit Ihrer Entscheidung zugunsten von Ottobrunn als zweitem Standort haben Sie eine sehr gute Wahl getroffen«, versicherte er. Der Standort sei gut an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden. Außerdem biete Ottobrunn dank seiner hervorragenden Infrastruktur ein äußerst attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld.

Möglich wurde die Eröffnung des Ottobrunner Standorts maßgeblich dank des finanziellen Engagements des Investors Dr. Thomas Strüngmann. Dieser hatte mit seinem Bruder Andreas einst das Pharmaunternehmen Hexal gegründet und vor einigen Jahren an den Schweizer Konzern Novartis verkauft. Bei der Eröffnungsveranstaltung erklärte er: »Am Beispiel von apceth wird deutlich, dass Forschung auf höchstem Niveau und wirkliche medizinische Innovation sehr wohl in Deutschland stattfinden. Es ist mir ein Anliegen, dies weiterhin zu unterstützen.«

Neuartige Zelltherapien

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit von apceth steht die Entwicklung und klinische Anwendung innovativer Stammzellen- und Gentherapien, insbesondere für die Behandlung bösartiger Erkrankungen, für die es bislang noch keine befriedigenden Therapiemöglichkeiten gibt. Das Unternehmen setzt dabei auf adulte mesenchymale Stromazellen. Der große Vorteil dieser Zellen ist die enorme Bandbreite an biologischen Eigenschaften, durch die die Selbstheilungskräfte des Körpers gestärkt werden. So können adulte mesenchymale Stromazellen Gewebe wiederherstellen und die Wundheilung unterstützen. »Bei unseren innovativen Zelltherapeutika agiert im Grunde die Zelle als eigentliches Arzneimittel«, erläutert Forschungsleiter Huss. »Die Zellen finden nach der Verabreichung eigenständig zu ihrem Wirkungsort – sei es ein geschädigtes Organ oder aber auch ein bösartiger Tumor.« Dabei werde keine wesentliche Reaktion des Immunsystems ausgelöst.

Im Rahmen einer klinischen Studie werden derzeit Patienten mit fortgeschrittener peripherer arterieller Verschlusskrankheit (»Schaufensterkrankheit«) behandelt. Ziel ist es laut Geschäftsführerin Dr. Christine Günther, die Neubildung der Blutgefäße und die Geweberegeneration zu stimulieren. MO

Artikel vom 09.05.2012
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