Haidhausen · Zungendreher

Haidhausen · Von »Verlustresistente Akrobaten« bis zu »Frühreife Salmonellengeburt« – wenn sich Karl Imhof, seines Zeichens Maler, Poet, Grafiker und Professor, der deutschen Sprache annimmt, ist nichts mehr so, wie es zu sein scheint.

Wortgewaltig entzieht er dem knochentrockenen Beamtendeutsch ebenso den Sinn wie die Ernsthaftigkeit. In seinen Sprechstücken nimmt er sich der alltäglichen Kommunikation ebenso an wie unverständlichen Packungsbeschreibungen. Eine Auswahl dieser Sprechstücke präsentiert Imhof am Donnerstag, 10. Mai, ab 19 Uhr im buch.laden in Haidhausen, Lothringer Straße 17. Im Repertoire enthalten sind neben einigen bekannten Sprachkunstwerken der letzten 20 Jahre auch zwei neue Stücke.

Eine grundsätzlich exakte Erklärung seiner Stücke ist für den Professor der Lithografie an der Akademie für Bildenden Künste Münchenskaum möglich. »Ich gehe mit der Sprache so um wie mit der Malerei und würde meine Stücke eher als Klang-Collagen bezeichnen«, lautet sein Erklärungsversuch. Von 1959 bis 1965 studierte er Malerei und Grafik in seiner Heimatstadt, danach zog es ihn nach Paris, wo er im Atelier für Radierungen von Johnny Friedländer tätig war. Zurückgekehrt nach München gründete er erst die »D.P Druck- und Publikations GmbH« und wurde 1990 zum Professor benannt.

Begleitet wird Professor Karl Imhof von seinem ebenso wort- wie stimmgewaltigen Team, bestehend aus Bernhard Nimbach, Philipp Imhof, Julia Reich, Ekkeland Götze und seiner Frau Ingrid. Zur lautlosen Untermalung sind einige Lithografien des Künstlers während der Lesung ausgestellt.

Artikel vom 09.05.2012
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