Anwohner Freisinger Siedlung kritisieren Straßenverlegung

Erding · „Den Lkw-Verkehr aussperren“

Die heutige Zufahrt zum Kronthaler Weiher soll nach links zum Wall verlegt werden – die Anwohner dahinter befürchten große Lärmprobleme. 	Foto: bb

Die heutige Zufahrt zum Kronthaler Weiher soll nach links zum Wall verlegt werden – die Anwohner dahinter befürchten große Lärmprobleme. Foto: bb

Erding · Im Zuge der Umgestaltung des Erholungsgebiets am Kronthaler Weiher („Erding Nord“) soll die bisherige See-Zufahrt „An der Melkstatt“ nach Süden zurückverlegt werden direkt an den Lärmschutzwall.

Die Anwohner der Freisinger Siedlung in den Straßen Josef-Herz-, Friedens-, Franz-Xaver-Stahl- und Johann-Sebastian-Bach-Straße befürchten dann aber noch mehr Verkehr und damit Lärm entlang ihrer schmucken Ein- und Zwei-Familien-Häuser. Bürgermeister Max Gotz beruhigte, langfristig werde der Schwerlastverkehr ganz aus dem Gebiet verschwinden.

Die Idee der Stadtplaner ist, die Straße nach Süden zu verlegen, um so die Erholungsflächen ungefährlich direkt vom Parkplatz aus, ohne das Überqueren der Straße, zu gewährleisten. Gleichzeitig soll die Wertstoffsammelstelle, die sich im Moment an der Ecke Parkplatz/Johann-Sebastian-Bach-Straße befindet, nach Nordwesten zum geplanten Wendehammer beim Sägerwerk verlegt werden. „Wir hatten für die Anwohner eine außerordentlich farbige und vielschichtige Versammlung, bei der 41 Anlieger anwesend waren. Einige der Anwohner sehen unsere Pläne recht kritisch und haben Angst, dass noch mehr Verkehr und damit Lärm in ihre Straßen kommt und der vorhandene Schallschutz-Wall nicht ausreicht. Dem ist aber nicht so“, führte Gotz aus.

Nach seinen Worten hatte ein Schallschutz-Gutachter das Gebiet intensiv untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass der Schallschutz für die Gebäude südlich des Walls ausreichend gegeben ist. „Dies würde sogar zutreffen, wenn gar kein Wall vorhanden wäre, dieser ist also eigentlich nicht erforderlich und damit eine zusätzliche Schutzmaßnahme.“

Bei der Berechnung und Untersuchung sei man von 3.950 Fahrzeugen in 24 Stunden ausgegangen, davon 140 Lkws, laut Gotz absolute Spitzenwerte, die nur an sehr wenigen Tagen erreicht würden. „Aber unser Ziel ist es ja, wenn die Nord-Umfahrung Erdings fertig ist, die Lkws vom Kieswerk ganz aus dem Gebiet südlich des Sees zu verbannen und alle auf die neue Umfahrung abzuleiten. Da dies noch einige Jahre bis zur Fertigstellung dauern wird, müssen wir jetzt auch nichts übers Knie brechen und können mit den Anwohnern gemeinsam eine ideale Lösung erarbeiten“, versprach Gotz.

Den Vorschlag einiger Anwohner, die Straße nicht zu verlegen, stattdessen eine Brücke über die Straße „An der Melkstatt“ zu bauen als gefahrlose Querungshilfe, wurde von Stadtbaumeister Henrich mit dem Verweis auf viel zu hohe Kosten zurückgewiesen. Hans Egger (ED Jetzt) und Petra Bauernfeind (UWE) begrüßten die Idee der Straßenverlegung, hoben aber den notwendigen Lärmschutz für die Anwohner deutlich hervor. „Der Lärmschutz ist heute dort gegeben und bleibt auch gewahrt, wenn wir die Straße verlegen – mehr müssen und werden wir nicht machen“, unterstrich Bürgermeister Gotz. bb

Artikel vom 03.05.2012
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