Ganztagsklasse steht für 2011/2012 zur Verfügung

Sauerlach · Überraschend wenig Bedarf

Sauerlach · Überraschend mäßig ist die Nachfrage nach der erst zu Jahresbeginn beschlossenen Ganztagesklasse an der Friedrich-von-Aychsteter-Volksschule in Sauerlach.

Das berichtete jetzt der zweite Bürgermeister Peter Frimmer (UBV), der die erste Bürgermeisterin Barbara Bogner bei der Gemeinderatssitzung im April vertrat. Nur 16 der insgesamt 72 künftigen Erstklässler wurden beim Einschulungstermin von ihren Eltern für die Ganztagesklasse angemeldet.

Das ist für die Gemeinde umso überraschender, als die beiden anderen, außerschulischen Nachmittagsangebote – Hort und Mittagsbetreuung – seit Jahren bis zum letzten Platz ausgebucht sind, sogar Wartelisten für die Plätze müssen geführt werden. Erst zu Beginn des laufenden Schuljahres hatte die Gemeinde deshalb die Räume der Mittagsbetreuung verlegt, um mehr Kapazitäten zu bieten. Binnen kürzester Zeit schnellte die Zahl der dort betreuten Kinder von 15 auf 60 für das kommende Schuljahr angemeldete Kinder. Weitere 64 werden nachmittags im Hort betreut. Infolge dieses Ansturms wollte die Gemeinde nun im folgenden Schuljahr das Angebot noch um eine gebundene Ganztagesklasse erweitern.

Warum es keine größere Nachfrage nach dem neu geplanten Ganztagesangebot gibt, darüber konnten die Gemeinderäte in der Sitzung nur rätseln, denn immerhin ist es deutlich günstiger die Kinder nachmittags in der Schule zu belassen, als sie im Hort unterzubringen. Zum Vergleich: Die Kosten für einen Hortplatz belaufen sich monatlich auf etwa 200 Euro, die Ganztagesschule kostet nichts. Die Hausaufgaben sind in der Regel bei beiden Betreuungsformen erledigt, wenn die Kinder nach Hause kommen. Angesichts dessen vermutete Frimmer im Grund für die mageren Anmeldezahlen »eine große Verunsicherung bei den Eltern, ob der Ganztageszug in diesem Jahr überhaupt zustande kommt«. Viele hätten ihre Kinder vielleicht deshalb sicherheitshalber im Hort oder in der Mittagsbetreuung statt für die Ganztagesklasse angemeldet.

Ein Schritt den einige Eltern möglicherweise noch einmal überdenken werden, wenn sich die geplanten Klassenstärken für die ersten Klassen im Ort herumsprechen: Denn mit 16 Anmeldungen kommt die Ganztagesklasse im kommenden Schuljahr zwar tatsächlich zustande, die Schülerzahl liegt aber an der untersten Grenze der genehmigungsfähigen Klassenstärke. Die beiden normalen Klassen werden dagegen von je 28 Kindern besucht werden, absolute Höchstgrenze für eine Grundschulklasse.

Dass es sich bei dieser Planung noch nicht um die endgültigen Zahlen handeln muss, stellte Geschäftsleiter Robert Maier bei der Sitzung nochmal klar. »Entscheidend ist der erste Schultag«, erklärte er, denn wenn bis dahin weitere Erstklässler nach Sauerlach zuziehen und in die normale Klasse eingeschult würden, »dann kippt die Ganztagesklasse«. Doch sowohl die Gemeinde als auch die Schule haben durchaus Interesse an dem Ganztageszug, stellte Peter Frimmer bei der Sitzung noch einmal klar. »Selbst wenn es heuer scheitert, würde ich die beschlossenen Umbaumaßnahmen in der Schule trotzdem durchführen. Jetzt haben wir das Geld im Haushalt und die Ganztagesschule kommt bestimmt«, prophezeite er.

Damit es auch in diesem Jahr sicher klappt, will die Gemeinde in den nächsten Tagen nochmal die Eltern derjenigen Erstklässler ansprechen, die sich für den Hort angemeldet haben. Möglicherweise sind unter diesen noch welche, die doch angesichts der Anmeldezahlen lieber in die Ganztagesklasse gehen, hofft Frimmer. aba

Artikel vom 07.05.2012
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