Aus der Reihe „Denkmalgeschützte Objekte in Unterhaching“ vom Heimatpfleger Staudter

Unterhaching · Die Villa Franziska in der Münchner Straße

Damals (um 1905) wie heute eines der schönsten Gebäude in  Unterhaching – die Villa Franziska

Damals (um 1905) wie heute eines der schönsten Gebäude in Unterhaching – die Villa Franziska

Unterhaching · Wie schon bei der Beschreibung der Jugendstilvilla an der Biberger Straße 3 erwähnt, begann Anfang des 20. Jahrhunderts in Unterhaching eine zweite Phase der Ortsentwicklung. Begünstigt durch den Bau der Eisenbahnlinie wählten hier meist begüterte Münchner Bürger ihren Wohnsitz.

Die Villen drückten den Stil der damaligen Zeit aus. Dem Abriss der sechziger Jahre entkamen gerade noch drei Gebäude, von denen die Villa Franziska an der Münchner Straße 12 das Repräsentativste ist.

Erbaut wurde die Villa 1903 vom Häusermakler und Milchhändler Georg Fischer. Er verkaufte die Villa kurz nach deren Fertigstellung an den Oberst Eugen Brunnhuber, von dessen Ehefrau Franziska der Hausname stammt. Noch vor dem 1. Weltkrieg erfolgte eine Erweiterung nach Osten. 1920 erwarb die Villa der Kaufmann Maximilian Brock, die dann im Volksmund auch Brock-Villa genannt wurde.

Alle Jugendstilfresken und –ornamente waren ursprünglich weiß. 1965 ließ Frieda Brock die Käfer, den Hahn, die Pfaue farbig fassen, ebenso die Madonna. Als 1998 der Architekt Eduard Viola die Villa kaufte, war sie in einem trostlosen Zustand. Den halbrunden Turmvorbau zierten ursprünglich von oben bis unten Fresken mit biblischen Darstellungen. Etliche Jugendstilfresken waren nicht mehr zu retten In Anbetracht der (zwangsläufigen) Veränderungen ließ Viola unter der Madonna einen für Architekten typischen Spruch malen: Es wird kein Ding so schön gemacht, es kommt ein Spötter der’s verlacht. Wärst du früher hergekommen, hätt ich Rat von dir genommen, drum gehe hin und schweige still, es baut ein jeder wie er will.

Das mag auch eine Entschuldigung dafür sein, dass über dem Eingangsportal zu lesen ist: IST DOCH DAS BEST. Den Anfang des Spruchs sucht man leider vergeblich am Gebäude.

Die Villa ist seit der kostenaufwändigen Restaurierung wieder ein Blickfang in Unterhaching, aber ebenso die riesige, noch nicht als Naturdenkmal registrierte Rotbuche davor, die wohl zur Erbauungszeit der Villa gepflanzt wurde.

Artikel vom 19.04.2012
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