Berlin Recycling Volleys revanchieren sich im zweiten Finalspiel für die Auftaktniederlage

Unterhaching · Jetzt ist wieder alles offen

Unterhaching · Mit dem 3:0-Sieg im ersten Finalspiel um die deutsche Volleyballmeisterschaft ist noch nichts erreicht. Das wussten die Spieler von Generali Haching, das wusste der Trainer Mihai Paduretu. Das 0:3 gestern Abend in Berlin bestätigte diese Haltung. Die gute Nachricht: Es ist auch noch nichts verloren. Und Generali Haching hat immer noch die besseren Karten in der Hand.

Die Kulisse war beeindruckend. Über 6000 Zuschauer waren in die Max-Schmeling-Halle gekommen, fast alle standen sie wie ein Mann hinter den Gastgebern. Dazu die Wut im Bauch der Berliner über die klare 0:3-Abfuhr vom letzten Samstag – die Hachinger erwarteten ein schweres Stück Arbeit und sie bekamen es. Am Ende hatten sich die Berlin Recycling Volleys mit 3:0 (25:16, 25:13, 25:23) mehr als deutlich durchgesetzt. Doch es lag nicht nur an den Berlinern.

Generali Haching konnte nicht an seine überragende Leistung aus dem ersten Finalspiel anknüpfen. Letztlich konnten die Gäste in den beiden ersten Sätzen nur phasenweise überzeugen. Zu wenig bei dieser Konstellation. Erst im dritten Satz sollte es eine Begegnung auf Augenhöhe werden. Zwar zogen die Berliner nach einem schwachen Start wieder auf konstant fünf Punkte Vorsprung davon, doch diesmal konnten die Hachinger kontern und bis zum 23:24 immerhin drei Matchbälle abwehren. Doch dann gelang Berlin der Big Point, mit dem die Mannschaft die Partie beenden konnte.

Unterm Strich war der Sieg verdient, auch in dieser Höhe. Da es keinen Unterschied macht, ob 2:3 oder 0:3, kann es den Hachingern letztlich auch fest egal sein. Vielleicht hilft diese bittere Pille, den Fokus besser auf die Partie am kommenden Samstag, wieder vor eigenem Publikum, zu richten. Dann hat Generali Haching die Chance, in der Finalserie mit 2:1 in Führung zu gehen. Die Hachinger müssen jetzt versuchen, den Titel zu Hause zu gewinnen. Dazu haben sie eine realistische Chance.

An den Titel denkt jetzt aber erst mal keiner. Mihai Paduretu meinte nach der ernüchternden Begegnung: »Es gibt solche Tage, an denen nichts geht. Berlin hatte am Samstag so einen Tag, wir heute.« Und er ging auch gleich in die Analyse: »Schade, aber wir sind viel zu verkrampft aufgetreten. Wir müssen das Spiel vergessen. Das Gute an den Play-Offs ist, dass mit einer Niederlage noch nicht alles vorbei ist.« Manager Josef Köck zeigte sich weniger diplomatisch, rüttelte die Mannschaft wach: »Das Team hatte heute die Hosen voll, spielte in allen Bereichen viel zu zurückhaltend, kam nie ins Spiel. Berlin war heute besser, hat sich von der Stimmung tragen lassen – so wie unser Team am Wochenende.« Und hoffentlich am kommenden Wochenende auch.

Artikel vom 11.04.2012
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