Handballern des FC Bayern gelingt Einzug in Bezirksoberliga

Harlaching · Aufstieg gesichert

So sieht Erfolg aus: die erfolgreiche Handballmannschaft des FC Bayern München steigt in die Bezirksliga auf.	Foto: VA

So sieht Erfolg aus: die erfolgreiche Handballmannschaft des FC Bayern München steigt in die Bezirksliga auf. Foto: VA

Harlaching · Die Handballer des FC Bayern schreiben eindrucksvoll an ihrer Erfolgsgeschichte: Mit derzeit 38:0 Punkten dominieren die Rot-Weißen von der Säbener Straße nicht nur die Bezirksliga – vor allem packten sie durch einen 28:19-Sieg im Auswärtsmatch bei der TS Jahn München bereits drei Spieltage vor Saisonschluss den Aufstieg in die Bezirksoberliga endgültig in trockene Tücher.

Eine Überlegenheit der Wurfkünstler, die durchaus an die bekannteren Kicker unter dem FCB-Dach erinnert. Doch beachtlich bleibt diese etwas andere Erfolgsgeschichte innerhalb des von Erfolgen so verwöhnten FC Bayern dennoch.

Was wenige wissen: Bereits seit 1945 wird beim FC Bayern Handball gespielt. Die »Roten« haben sogar Nationalspieler wie den legendären Markus Bernhard hervorgebracht. Nach der Bayernligameisterschaft 1954 wurde das Jahr 1955 zum erfolgreichsten FCB-Handball-Jahr in der Historie des Vereins. Hinter dem deutschen Renommierclub Frisch-Auf Göppingen wurde man zunächst Süddeutscher Vizemeister und im gleichen Jahr belegte das Team um Markus Bernhard Rang fünf der Deutschen Meisterschaft. Auch in der Folge spielte der Verein viele Jahre in der obersten deutschen Spielklasse. Aber nicht immer lief es für die Handballer so gut, vielmehr mussten sie über die Jahre den ein oder anderen Abstieg verkraften.

1975 erlebten die Handballer der Bayern eine Renaissance, als man aus den sportlichen Niederungen wieder in die Bayernliga empor kletterte. Im neuen Jahrtausend agierte der FC Bayern immerhin lange noch in der Landesliga – musste aber 2006/2007 erstmals in die Bezirksliga absteigen – im Vorjahr erneut. Aktuell verfügt die Handballabteilung über knapp 400 Mitglieder und nimmt mit jeweils zwei Herren- und Damenteams sowie fünf Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Zu den Gründen für den aktuellen Höhenflug der Wurfakrobaten hat die Harlachinger Rundschau FCB-Handball-Abteilungsleiter Frank Ströhl befragt.

Harlachinger Rundschau: Was bedeutet Ihnen der Aufstieg in die Bezirksoberliga?

Frank Ströhl: Wir freuen uns sehr – nach dem höchst unglücklichen Abstieg in der Vorsaison aufgrund vieler Verletzter.

Harlachinger Rundschau: Wird ein derartiger Erfolg im Großverein FC Bayern auch wahrgenommen?

Frank Ströhl: Das Wohl und Wehe des FC Bayern hängt sicher nicht in erster Linie vom sportlichen Erfolg von uns Handballern ab. Es gibt aber durchaus viele Mitglieder, die unsere Entwicklung interessiert verfolgen. Vizepräsident Bernd Rauch freut sich zudem über positive Meldungen auch aus einer Abteilung, in der Breitensport betrieben wird.

Harlachinger Rundschau: Welche waren heuer die ausschlaggebenden Gründe für den sportlichen Erfolg?

Frank Ströhl: Ausschlaggebend war sicher die hervorragende Vorbereitung im Sommer, in der man sich nicht nur die körperliche Fitness geholt hat, sondern auch als Mannschaft immer besser zusammengewachsen ist. Neuzugänge von außerhalb und aus der eigenen zweiten Mannschaft führten auch dazu, dass das Fehlen einzelner verletzungs- oder berufsbedingt fehlender Spieler besser kompensiert werden konnte als in früheren Zeiten. Ergebnis: Mit 38:0 Punkten stehen wir verlustpunktfrei als Aufsteiger fest.

Harlachinger Rundschau: Wo und wie oft wird pro Woche für den Erfolg trainiert? Wo spielen Sie?

Frank Ströhl: Die erste Herrenmannschaft trainiert in der Saison zweimal pro Woche, in der Vorbereitung auch öfter. Wir trainieren in der vereinseigenen Halle und tragen unsere Heimspiele in der städtischen Sporthalle an der Säbener Straße aus.

Harlachinger Rundschau: Was muss noch angepasst oder verändert werden, um in der kommenden Saison auch auf Bezirksoberliga BOL-Niveau mithalten zu können? Welches ist das Saisonziel?

Frank Ströhl: Mit der zuletzt gezeigten Leistung können wir sicher auch in der BOL bestehen. Zu hoffen bleibt daher vor allem, dass die Mannschaft so zusammenbleibt. Die Angst ist dabei nicht so sehr, dass Spieler, die sicher auch höherklassig aktiv sein könnten, zu anderen Vereinen wechseln. Vielmehr steht im Amateursport immer zu befürchten, dass berufliche Veränderungen oder Auslandsaufenthalte während des Studiums etc. zu Abgängen führen. Saisonziel in der deutlich stärkeren BOL kann natürlich einzig der Klassenerhalt sein.

Harlachinger Rundschau: Aus welchen Regionen kommen Ihre Spieler?

Frank Ströhl: Unsere Spieler wohnen alle in München und der unmittelbaren Umgebung stammen zum Teil aber auch aus der Dortmunder Gegend (lacht). Selbst BVB-Fans konnten in die Mannschaft integriert werden.

Harlachinger Rundschau: Bleibt der Erfolgscoach auch in der kommenden Saison an Bord?

Frank Ströhl: Unser Coach Daniel Sack ist nach Jahren als Spieler der ersten Mannschaft erst zu dieser Saison ins Traineramt gewechselt. Er hat ganz sicher großen Anteil am Erfolg unserer Mannschaft – und wir sind froh, dass er schon signalisiert hat, weitermachen zu wollen.

Harlachinger Rundschau: Ziele und Wünsche?

Frank Ströhl: Ziel für die nächsten Jahre wird sein, sich zunächst in der BOL sicher zu etablieren, um dann möglichst wieder in die Landesliga aufzusteigen. Heuer wollen wir noch in den verbleibenden Spielen (Samstag, 14. April, 19 Uhr beim letzten Heimspiel in der FCB-Halle an der Säbener Straße gegen den MTSV Schwabing und Sonntag, 22. April, 16 Uhr in der Halle an der Arnulfstraße gegen den TSV Großhadern möglichst die weiße Weste bewahren. Es fehlen nur drei Siege zur perfekten Saison. Zudem suchen wir noch Handball interessierte Jugendliche für unsere Nachwuchsteams. Harald Hettich

Artikel vom 10.04.2012
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