Gänsekot verschmutzt die Wiesen

Neuperlach/Neubiberg · Gänsealarm im Park

Neuperlach/Neubiberg · Zu viele Gänse tummeln sich im kleinen Park am Gustav-Heinemann-Ring, hat eine Leserin des Südost-Kuriers kürzlich geschrieben. Leider verschmutzen sie die Grünanlage mit ihrem Kot und machen sich auch auf Spielwiesen und -plätzen breit.

»Kann die Stadt etwas gegen die – an sich liebenswerten – Vögel tun?«, fragte die Anwohnerin den Südost-Kurier. Kolonien von Graugänsen, Kanadagänse, aber auch Schwänen gibt es nicht nur in Neuperlach, sondern auch in anderen Münchner Parks. Deshalb hat die Stadt München dazu vor Jahren eine Untersuchung bei Experten der Universität Rostock beauftragt. Die Ergebnisse sind leider ernüchternd: Um die Verunreinigungen zu verhindern, käme grundsätzlich die Jagd in Frage. Allerdings hat diese Methode nur wenig Erfolg, so die Uni, weil Gänsen eine sehr hohe Nichtbrüterreserve und damit ein großes Vermehrungspotential haben. Außerdem würde dadurch eine nicht unerhebliche Bleimenge in die Nahrungskette eingebracht.

Auch die Fütterung von Gänsen, die die Leserin in Neuperlach beobachtet hat, spielt nur eine unwesentliche Rolle. Kinder und ältere Mitbürger bringen meist nur kleine Futtermengen mit, die nicht ausschlaggebend für eine Ansiedlung sind. Ein Park am Wasser mit Rasen, auch wenn er klein ist, bietet jedoch an sich schon ideale Äsungsflächen für Gänse, auch wenn der Mensch nichts weiter beiträgt. Als vielversprechend schätzen die Wissenschaftler dagegen die Reduzierung der Eier in einem frühen Stadion oder die Verminderung geeigneter Brutplätze ein, indem man beispielsweise außerhalb der Brutzeit Gelegestätten zurückbaut. Daneben schlagen die Experten verschiedene Umbaumaßnahmen vor, beispielsweise die zwei Meter breite Bepflanzung des Uferstreifens mit Bodendeckern, über die Gänse nicht gerne gehen. Auch niedrige Büsche am Ufersaum helfen. Die Tiere sehen dann von ihrer Fresswiese aus das Wasser nicht mehr und meiden diese, Menschen allerdings haben weiter uneingeschränkten Blick.

Von der Jagd und der Eierreduzierung möchte die Stadt München nichts wissen, die Entnahme von Eiern stehe im Widerspruch zum geltenden Recht. Umgestaltungen kommen nur in Einzelfällen in Frage, weil sie oftmals beim ungetrübten Parkgenuss stören würden. Vielleicht sind sie der Stadt auch einfach zu aufwändig. Ein Fütterungsverbot, besonders bei großen Futtermengen, sei sinnvoll und sollte beachtet werden. Da bleibt für Neuperlach nur zu hoffen, dass die Gänse auf und davon fliegen. bus

Artikel vom 10.04.2012
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