Auch kleine Ortsteile surfen mit 50 Mbit pro Sekunde

Sauerlach/Aying · Endlich schnell ins Netz

Die Bürgermeister von Aying, Straßlach-Dingharting, Oberhaching und Sauerlach (v.re.) freuen sich mit Martin Naber, dem Geschäftsführer von smart-DSL über den Baubeginn des Glasfasernetzes.	Foto: Pietsch

Die Bürgermeister von Aying, Straßlach-Dingharting, Oberhaching und Sauerlach (v.re.) freuen sich mit Martin Naber, dem Geschäftsführer von smart-DSL über den Baubeginn des Glasfasernetzes. Foto: Pietsch

Sauerlach/Aying · Endlich dürfen auch die kleinen Ortsteile ans schnelle Netz: In Grafing wurde vergangenen Donnerstag der erste von insgesamt 22 Miniverteilkästen für eine Highspeed-Internetanbindung gebaut.

Bereits in dieser Woche sollen alle Kästen gesetzt sein und der Einbau der Glasfaserkabel beginnen. Bis zum Ende des Jahres ist das Netz fertig und die ersten Rechner können ans Netz. Erst eine extra zu diesem Zweck beschlossene Kooperation der Gemeinden Aying, Oberhaching, Sauerlach und Straßlach-Dingharting brachte mit immerhin 1.600 Haushalten und Gewerbetreibenden genügend potenzielle Kunden in den Ortsteilen zusammen, um die Erschließung für einen DSL-Anbieter lohnenswert zu machen. Um die Kosten in einem akzeptablen Rahmen zu halten, wird das Netz nun in einer Hybridlösung aus Richtfunk- und Glasfasernetz verwirklicht.

Dabei werden die von Augsburg über München bis Aying verlaufenden Glasfaserkabel in Aying an einen Richtfunk-Einspeisungspunkt übergeben. Die auf einem vorhandenen Eplus-Mast in über 50 Meter Höhe installierte Antenne sendet die Signale per Richtfunk zu einem Versorgungspunkt zwischen Ebertshausen und Holzhausen und einem weiteren bei Arget. Von dort wird das VDSL-Signal wiederum per Glasfasernetz und Outdoor-DSLAM-Technik (TAL) verteilt. Für das Verlegen des Glasfasernetzes werden entweder vorhandene Leerrohre genutzt oder möglichst auf unbefestigten Straßen und Wegen im Pflug- und Spülbohrverfahren neue Leitungen gesetzt.

Erst an einem Telekomanschlusskasten in der Nähe des Teilnehmers wird das Signal schließlich aus dem Glasfasernetz in die von der Telekom eingebaute Kupferleitung eingespeist. Durch diese Bauart sind auf Seiten des Internetnutzers keine baulichen Veränderungen notwendig. Auch die Finanzierung ist seit Ende letzten Jahres endlich gesichert: Oberhaching, Aying und Sauerlach erhalten im Rahmen der Breitbandinitiative des Freistaates Bayern eine Förderung von je 100.000 Euro von der Regierung von Oberbayern, Straßlach-Dingharting bekommt immerhin noch 83.200 Euro für dieses und ein weiteres Projekt. Für die verbleibenden Kosten kommen die Gemeinden selbst auf. Sauerlach hat dafür 95.000 Euro, Oberhaching etwa 150.000 Euro und Aying sogar fast 300.000 Euro in den Haushalt eingestellt.

Die Investitionen sind gerechtfertigt, da sind sich die Gemeinden alle einig, denn eine schnelle Internetanbindung ist nicht nur für die Lebensqualität der ansässigen Bürger wichtig, sondern ist vor allem auch für Unternehmen und Selbstständige eine wichtige Standortfrage. Folgende Ortsteile können sich ab Ende 2012 über ein schnelles Internet freuen: In Aying: Dürrnhaar, Großhelfendorf und Kleinhelfendorf. In Oberhaching: Oberbiberg, Kreuzpullach, Ödenpullach, Jettenhausen und Gerblinghausen und Oberbiberg. In Sauerlach: Arget, Lochhofen, Grafing, Altkirchen, Kleineichenhausen, Großeichenhausen und Gumpertshausen. A. Pietsch

Artikel vom 13.04.2012
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