Erdinger Eishackler stellen personelle und konzeptionelle Weichen

Erding · „Den Sturz des Nachwuchses stoppen“

Mit einem großen, neuen Konzept soll die Erdinger Bundesliga-Jugend wieder in die Erfolgsspur der Vergangenheit zurückkommen.	Foto: bb

Mit einem großen, neuen Konzept soll die Erdinger Bundesliga-Jugend wieder in die Erfolgsspur der Vergangenheit zurückkommen. Foto: bb

Erding · Die Eishockeyabteilung des TSV Erding wird auch die nächsten beiden Jahre von Abteilungsleiter Ralf Kürten und seinem Stellvertreter Wolfgang Krzizok geführt, Jugendleiterin bleibt Marion Abstreiter.

Neu sind Kassier Andreas Weigl (für Beate Bartke) und Schriftführer Konstantin Friebel (anstatt Patrick Kressler) sowie Nachwuchs-Beisitzer Christian Cramer. Sportlich wird der bayerische Landestrainer Stefan Teufel künftig in enger Absprache mit Senioren-Trainer Markus Knallinger verantwortlich sein.

Euphorie trotz vieler Niederlagen

Von den 337 Mitgliedern der Eishockey-Abteilung waren nur 43 erschienen – erstaunlich angesichts der sportlich nicht gerade berauschenden Saison: Die 1. Mannschaft (aus der Oberliga) und die Jugend (aus der Bundesliga) sind sportlich abgestiegen, können aber wohl am Grünen Tisch ihre Plätze in den jeweiligen Ligen behalten. Die U24 und die Schüler wollten vorne in ihren Ligen mitspielen, landeten aber nur auf Rang 6 (U24 in der Bezirksliga) und 7 (Schüler in der Landesliga). Lediglich die Knaben (2. in der Meldeklasse B) sowie die Klein- und Kleinstschüler konnten immer wieder mal überzeugen. Der einstimmig wiedergewählte Abteilungsleiter Kürten zog Bilanz: „Wir sind nach dem Aufstieg in die Oberliga mit großer Euphorie in die Saison gestartet, konnten endlich wieder ganz Erding mobilisieren, die Menschen auf der Straße haben wieder über Eishockey gesprochen. Sportlich hat es dann nicht so geklappt wie gehofft – aber wir sind finanziell sauber geblieben. Das Risiko, vor dem uns alle gewarnt haben, es traf uns dank unseren treuen und tollen Fans sowie dem sehr hohen Engagement vieler Eltern im Kiosk nicht.“ Obwohl fast alle Nachwuchs-Teams zwei Trainer hatten und man auch das Maximum an möglichen Eiszeiten belegt hatte (Kosten 34.000 Euro) so wuchs doch das Vermögen der Abteilung um satte 30.000 Euro an.

Viele Erdinger sollen in Erding spielen

BEV-Landestrainer Stefan Teufel war schon einmal hauptamtlicher Nachwuchstrainer beim TSV Erding, in der abgelaufenen Saison coachte er gemeinsam mit Johannes Pfeifer die Jugend. Nun steigt er erneut als sportlicher Koordinator für den Nachwuchs in den Ring. „Das bayerische und auch das deutsche Eishockey brauchen die vielen Talente aus Erding, daran müssen wir jetzt arbeiten“, betonte Teufel. 70 Prozent der deutschen Nationalspieler kämen aus so kleinen Vereinen wie dem TSV Erding, das sei die Basis für das deutsche Eishockey. „Doch heute kann man nur noch Erfolg haben, wenn man bereit ist das ganze Jahr durch – Winter wie Sommer – vier Mal in der Woche Vollgas zu geben. Wer das nicht kann oder will, der spielt eben in der Hobby-Liga, aber nicht Leistungs-Eishockey. Mein Ziel ist es, den derzeit freien Fall der Nachwuchs-Teams zu stoppen, möglichst viele Erdinger sollen in Erding spielen und so möglichst viele Talente in die Erste bringen – dass die Zuschauer auch weiterhin kommen“

Intensive Werbung in den Schulen

Dazu werde er ein Konzept erarbeiten, so Teufel, das beginne in den Schulen, wo man intensiv Werbung für Eishockey machen werde, das setze sich fort beim Inline-Hockey im Sommer und ende nicht bei gut qualifizierten Trainern, die alle nach dem gleichen Prinzip coachen. „Wir werden daher Trainingsgruppen mit drei statt bisher zwei Jahrgängen bilden, so schaffen wir Platz für eine immer bessere, effektivere Ausbildung für immer mehr Kinder. Der TSV hat Glück, dass der Landestrainer nur 500 Meter entfernt vom Stadion wohnt, dass ihm der Verein am Herzen liegt und dass er Zeit hat“, versprach Teufel. bb

Artikel vom 09.04.2012
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