Generali Haching hat die historische Chance auf den Titel

Unterhaching · Meistertitel in Sicht

Die Volleyballer der Generali Haching stehen im Finale der Deutschen Meisterschaft, jetzt heißt es für die Fans Daumen drücken. 	Foto: Generali Haching

Die Volleyballer der Generali Haching stehen im Finale der Deutschen Meisterschaft, jetzt heißt es für die Fans Daumen drücken. Foto: Generali Haching

Unterhaching · Am vergangenen Sonntag machte sich Mihai Paduretu auf den Weg nach Berlin. »Wir nehmen, wer kommt«, hatte der Trainer der Volleyballer von Generali Haching vor der Abfahrt zum vierten Halbfinalspiel der Bundesliga-Meisterrunde zwischen den BR Volleys Berlin und dem VfB Friedrichshafen gesagt.

Einen Tag später wusste Paduretu, dessen Hachinger sich mit drei Siegen über den Moerser SC bereits für das Endspiel qualifiziert hatten, mehr: Im Finale um den Titel trifft sein Team auf den Hauptstadtklub – am Samstag (19.30 Uhr, Generali Sportarena) geht es in die erste Runde dieses Duells, das schon jetzt ein geschichtsträchtiges ist.

Zum ersten Mal seit acht Jahren wird das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ohne Friedrichshafen stattfinden, zum ersten Mal seit acht Jahren wird der Deutsche Meister heuer nicht Friedrichshafen heißen. Nun heißt das Aufeinandertreffen: Vizemeister von 2009 und 2010 (Haching) gegen Vizemeister von 2008 und 2011 (Berlin). So sehr Paduretu auch betonte, ihm sei der Gegner egal, insgeheim hatten sich die Hachinger Friedrichshafen gewünscht. Dorthin hätte man schließlich »auch bei den Auswärtstrips unter der Woche eventuell eine Fanfahrt organisieren können«, hatte Manager Josef Köck gesagt, »nach Berlin wird das schwieriger.« Aber auch so: Die Unterstützung der eigenen Fans in der Hauptstadt wird wichtiger sein denn je. Paduretu zeigte sich am Sonntag überwältigt von der Stimmung in der Berliner Halle (7.042 Zuschauer knapp bedeuteten fast einen neuen Zuschauerrekord): »Ich bin beeindruckt.« Zum Vergleich: Bei Hachinger Heimspielen sind meist nur einige hundert Zuschauer in der Halle.

Ein Argument aber spricht dafür, dass Generali unabhängig vom Gegner mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Endspiel gehen kann. Die Hauptrunde der aktuellen Saison schlossen die Hachinger als souveräner Tabellenführer ab, nur zwei von 20 Spielen gingen verloren – eines davon gegen Berlin. Am 15. Spieltag unterlag man den BR Volleys zuhause chancenlos mit 0:3-Sätzen. »Einen schwarzen Tag« habe sein Team damals erlebt, sagt Mihai Paduretu im Rückblick. Die anderen beiden Partien in Liga und Pokal gewann Generali deutlich mit 3:0.

All die vergangenen Ergebnisse aber interessieren Paduretu nun nicht mehr. Er verlangt von seinem Team volle Konzentration auf das erste Finalspiel am Samstag. »Wir werden ganz normal trainieren und versuchen, fokussiert zu sein«, gibt der Coach die Marschrichtung vor. Individuelle Dinge hätten nun keinen Platz mehr. »Es zählt jetzt nur noch die Mannschaft.« Die steht schließlich vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Zwischen 2009 und 2011 gewann Haching dreimal den nationalen Pokaltitel, dieses Jahr musste man sich im Finale Friedrichshafen geschlagen geben. Der Meistertitel würde diese Niederlage mit Sicherheit vergessen machen.

Gespielt wird das Endspiel im best-of-five-Modus. Heißt: Wer zuerst drei Siege vorweisen kann, hat gewonnen. Nach dem ersten Spiel am Samstag geht es am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) nach Berlin, ehe am Sonntag, 15. April (16 Uhr), Spiel drei erneut in der Generali Sportarena steigt. Ein mögliches viertes Aufeinandertreffen in Berlin ist auf Dienstag, 17. April, datiert. Sollte dann immer noch keine Entscheidung gefallen sein, würde das alles entscheidende Match am Sonntag, 22. April, in Unterhaching steigen. »Die Halle wird beben«, ist sich Paduretu sicher.

Tickets kann man ab sofort im Internet unter www.generali-haching.de sichern. Zwei Beben, sprich zwei Heimspiele wird es für Generali Haching nach einer bisher »überragenden Saison« (Paduretu) also sicher noch geben. »Wir sind stolz darauf, zum dritten Mal im Finale zu stehen«, freut sich der Trainer, »ganz besonders deswegen, weil wir die kleinste Gemeinde in der deutschen Volleyball-Bundesliga sind.« Die Hachinger Erfolgsgeschichte, sie erinnert ein wenig an den Aufstand des kleinen gallischen Dorfes... Jan Lüdeke

Artikel vom 03.04.2012
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