Erfolgreiche »Internationale Wochen gegen Rassismus« in Haar

Haar · Hand in Hand – alle miteinand

Preisverleihung des Malwettbewerbs zur Projektwoche in der Grundschule.	Foto: Fotoagentur Schönberger

Preisverleihung des Malwettbewerbs zur Projektwoche in der Grundschule. Foto: Fotoagentur Schönberger

Haar · Am 23. März luden die Jagdfeldgrundschule und die Volkhochschule Haar zum abschließenden Fest der "Internationalen Wochen gegen Rassismus« ein.

Unter dem Motto »Hand in Hand – alle miteinand« haben sich Schüler viele Gedanken zum Thema Toleranz gemacht und wie man mit anderen Kulturen umgehen sollte. Die beste Methode ist dabei, sich mit fremden Kulturen vertraut zu machen.

In der Projektwoche hatten die Kinder dazu sehr viel Gelegenheit: Afrikanische Trommelkurse, internationale Rezepte ausprobieren, Märchen aus aller Welt lauschen – es gibt viele Möglichkeiten, einander besser kennenzulernen. Am Freitag stellten dann die Schüler ab 15 Uhr in zwei Showblöcken auf der Bühne vor, was sie bis dahin gelernt hatten: Spannende Tanzdarbietungen, Zauberer und natürlich ein internationales Buffet, von den Eltern bereitgestellt, lockten auch Neugierige außerhalb der Schule an. Auf der Bühne wurde zudem zu Beginn bekanntgegeben, wer den Malwettbewerb der Volkshochschule Haar gewonnen hat. Die Kinder sollten hierzu Plakate zu dem Thema »Hand in Hand – alle miteinand« gestalten. Die vhs Haar interviewte abschließend Juliane Dworzak, Rektorin der Grundschule am Jagdfeld zur Projektwoche.

Wie kam die Kooperation zwischen der Grundschule und der vhs Haar zustande?

»Die Volkshochschule kam auf mich zu mit dem Vorschlag, dass sich die Jagdfeldgrundschule an den internationalen Wochen gegen Rassismus als Kooperationspartner beteiligen könnte. Wir kamen überein, ein gemeinsames Fests zu gestalten. Ich war eigentlich sehr erfreut darüber, weil wir 35,28 Prozent Kinder mit Migrationshintergrund haben und wir wollten eigentlich schon lange einmal wieder eine Projektwoche über die Herkunftsländer unserer Kinder machen. In der Lehrerkonferenz wurde der Vorschlag vorgestellt und das Angebot der vhs wurde einstimmig angenommen. Wir haben dann unsere Klassenprojekte mit den Angeboten der vhs verwoben. Wir haben beschlossen in einer Projektwoche vor dem Fest die Erwachsenenbildung mit einzubeziehen. Das war der Anfangspunkt und die vhs hatte dann noch einen Malwettbewerb angeboten. Von den Entwürfen der Schüler wurden Plakate abgedruckt und in der Aula aufgehängt.«

Wie haben die Kinder auf die Projekte reagiert?

»Sie waren total begeistert und bei der Sache unheimlich dabei in den einzelnen Projekten. Besonders das Gestalten des internationalen Kochbuchs hat den Kinder unheimlich Spaß gemacht. Nachdem sich das Kochbuch auch noch auf dem Fest so gut verkauft hat, ebenso wie die zubereiteten kleinen Häppchen aus dem Projekt, war die Begeisterung noch um so größer! Auch das Trommeln und Tanzen wurde super angenommen. Es gab kein Projekt, welches nicht gut ankam.«

Welches Feedback kam von den Eltern?

»Die Eltern waren genau wie die Kinder sehr begeistert und interessiert. Da alle 380 Kinder mit Eltern anwesend waren, konnten wir dank des guten Wetters auch Veranstaltungen draußen machen. Im Haus gab es internationales Buffet, Zauberer, Märchenerzähler und eine sehr schöne Ausstellung zum Islam, die interessanterweise unsere katholischen Religionslehrer in einer feierlichen Inszenierung auf die Beine gestellt haben. Auf der großen Bühne waren zwei Showblöcke zu sehen, bei denen die Kinder zeigten, was sie die Woche über einstudiert hatten. Die Renner waren die Lieder, von den Kindern zum Teil in passenden Outfits mit großer Liebe und Engagement vorgetragen wurden und die die Eltern zum Mitsingen animiert haben.«

Was war Ihr persönliches Highlight?

»Ich hab so das Gefühl, dass sich die Kinder so verschieden auf der Bühne präsentieren konnten. Das war für mich wirklich toll zum Anschauen. Diese positiven Erfahrungen, die diese Kinder machen konnten in den Gruppen, stärkt die Persönlichkeit. Das hat mir persönlich ein gutes Gefühl gegeben.«

Würden Sie das Projekt noch einmal machen?

»Ja natürlich! Gerade weil wir so viele Migrationskinder haben und das Thema immer wieder aktuell ist. Wir haben derzeit 29 verschiedene Sprachenhintergründe an unserer Schule. Am besten erlebt man Integration im Miteinander, deshalb haben wir das Fest auch »Hand in Hand – alle miteinand“ genannt.« Der vhs Kursleiter Peter Inzenhofer hat das praktisch umgesetzt mit den Spielen aus aller Welt und den internationalen Gruppenspielen. Das afrikanische Trommeln durchdrang das Schulhaus im rhythmischen Einklang. Und auch die Eltern wurden mitgerissen.«

Würden Sie auch dann wieder die vhs hinzuziehen?

»Selbstverständlich gerne. Ich bin der Meinung, dass pädagogische Einrichtungen weiterhin so gut zusammen arbeiten sollten.«

Was haben die Kinder aus der Woche gelernt?

»Mit dem Fest ist bewusst geworden, dass wir mit vielen verschiedenen Kulturen zusammen leben. Die Kinder konnten in dieser Projektwoche das anschaulich erleben, mitfühlen und es blieb nicht nur graue Theorie. Integration fängt bei den Kindern an!«

Artikel vom 06.04.2012
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