Aussegnungshalle wird Wünschen nicht mehr gerecht

Oberhaching · Sanierung oder Neubau

Die Initiative »Unser Oberhaching«, hier (v. l.) Sylke Holland und Alfred Fischer, strebt ein Bürgerbegehren für den Neubau der Aussegnungshalle an. Noch werden Unterschriften gesammelt. 	Foto: hol

Die Initiative »Unser Oberhaching«, hier (v. l.) Sylke Holland und Alfred Fischer, strebt ein Bürgerbegehren für den Neubau der Aussegnungshalle an. Noch werden Unterschriften gesammelt. Foto: hol

Oberhaching · Die bestehende Oberhachinger Aussegnungshalle steht schon seit längerem in der Kritik. Seit rund vier Jahren bemüht sich die Gemeinde nun schon um das Objekt. Zum einen ist eine Sanierung der Halle dringend nötig, zum anderen soll mehr Platz für die Trauergäste zur Verfügung stehen.

Auf Antrag der Fraktion der Freien Bürger stellte Alfred Fischer, selbst Gemeinderat, das Modell eines Neubaus zu Beginn des letzten Jahres vor. Der moderne Rundbau würde 125 Sitzplätze und zirka 50 Stehplätze bieten. Der Vorschlag wurde vom Gemeinderat jedoch mit 21 zu 2 Stimmen abgelehnt. Nun präsentierte das Architekturbüro SPP aus München dem Gremium eine Umgestaltung der bestehenden Halle. Durch eine Verschiebung der rückwärtigen Wand um vier Meter können zu den bestehenden 40 Sitzplätzen weitere 40 hinzugefügt werden. Außerdem soll im neu gebauten vorderen Bereich an der Seite eine Glaswand eingezogen werden, wodurch wesentlich mehr Licht ins Gebäude fallen kann. Auf der gegenüber liegenden Seite entsteht ein zusätzlicher Raum, der durch eine Faltwand geschlossen werden kann. Bei Bedarf ist es möglich dieses Foyer zu öffnen und weitere 32 Sitzplätze für die Trauernden anzubieten.

Wie die Architektin Christine Peter erläuterte, kann man bei Aussegnungen in kleinem Rahmen auch nur das Foyer zu nutzen, um eine persönliche Atmosphäre zu schaffen. Parallel werden die Aufbahrungszellen saniert und sollen zwei behindertengerechte WC-Anlagen gebaut werden. Insgesamt finden nach der Sanierung rund 150 Personen Platz. Die Kosten werden auf rund 610.000 Euro geschätzt. Um weitere Plätze für große Beerdigungen hinzuzugewinnen, schlug Karl-Heinz Kirsch (WGO) vor, ein zweites Seitenschiff in Betracht zu ziehen, was nun von den Architekten geprüft wird. Karl Hofmann (FB) erklärte, dass nach seinem Dafürhalten »zu wenige zusätzliche Plätze für zuviel Geld entstehen«. Er hält einen Neubau für die bessere Lösung. Dazu meinte Bürgermeister Stefan Schelle, dass die Erweiterung in Zukunft wesentlich mehr Plätze bietet. Außerdem betonte er, dass zu beobachten sei, dass immer stärker in kleinerem Kreis Abschied genommen wird und sich so das geplante Foyer gut bewähren könnte. Zudem kostet ein Neubau doppelt soviel wie die Sanierung.

Alfred Fischer (FB) legte dar, dass »die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Menschen fehlt, die in dem bestehenden kühl gestalteten Raum nur schwer ein Gefühl der Zusammengehörigkeit bekommen können«. Der Entwurf wurde von den Mitgliedern des Gemeinderates mit 18 zu 2 Stimmen angenommen. Schelle berichtete, dass die Maßnahme möglichst zügig angegangen werden soll, damit die Erweiterung bis zum Spätherbst abgeschlossen ist. Parallel will die Initiative »Unser Oberhaching« ein Bürgerbegehren für eine neue Aussegnungsstätte in die Wege leiten. Nach deren Vorstellung ist zwar der vorgestellte Entwurf eine wesentliche Verbesserung zum ersten Sanierungsentwurf, bei dem nur 20 Sitzplätze gewonnen worden wären, doch einem Neubau ist ihrer Meinung nach der Vorzug zu geben.

Vor allem der Seitenraum mit 32 zusätzlichen Plätzen steht in der Kritik, da die Trauergäste keine Sichtbeziehung in den vorderen Teil des Hauptschiffs haben. Eine moderne Rundform für die neue Aussegnungshalle ist nach dem Dafürhalten der Initiative optimal für das vorhandene Rondell in der Mitte des Friedhofs geeignet. hol

Artikel vom 02.04.2012
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