Unterhachinger Ausstellung: »Ehre, wem Ehre gebührt«

Unterhaching · In Szene gesetzt

Bürgermeister Wolfgang Panzer, Hanne Paetzmann, Susan Schiel und Andreas Langhorst-Stein bei der Ausstellungseröffnung.	Foto: hw

Bürgermeister Wolfgang Panzer, Hanne Paetzmann, Susan Schiel und Andreas Langhorst-Stein bei der Ausstellungseröffnung. Foto: hw

Unterhaching · Unter dem Motto: »Wertschöpfung durch Wertschätzung« ist derzeit und noch bis zum 20. April im Unterhachinger Rathausfoyer die Ausstellung:

»Ehre, wem Ehre gebührt« zu sehen, die anhand von zehn Personenportraits aus Unterhaching die große Bandbreite an bürgerschaftlichem Engagement innerhalb der Gemeinde zeigt. »Wir wollten dem Ehrenamt in Unterhaching ein Gesicht geben«, erklärt Organisatorin Hanne Paetzmann die Idee hinter der Ausstellung und erläutert weiter, keine Gemeinde könne alleine von den »Früchten des Geld-Kapitals« leben, alle seien darauf angewiesen, dass es auch Reichtum in Form von »Sozial-Kapital« gebe, aus dem ebenfalls geschöpft werden könne. Dennoch stelle sich die Frage, wie viel die ehrenamtliche Arbeit wert sei, sei sie doch Arbeit, für die es keinen Lohn gebe und mit der kein Geld erwirtschaftet werde.

Die Auswahl der zehn Portraitierten wurde aber nicht zufällig getroffen, sondern war Ergebnis eines öffentlichen Wettbewerbs, bei dem jeder Bürger im Vorfeld seine Vorschläge einreichen konnte. Um sich von anderen Ausstellungen zu unterscheiden, wurden die zehn verdienten Persönlichkeiten zum Fotoshooting mit professionellen Fotografen gebeten. Dort wurden die Männer und Frauen gekonnt und durchaus ungewohnt in Szene gesetzt. »Das war ein hartes Stück Arbeit, denn die meisten hatten zunächst ein wenig Scheu vor der Kamera«, erzählt das Fotografen-Duo Susan Schiel und An­dreas Langhorst-Stein. »Bei manchen hat es jede Menge Überzeugungsarbeit gebraucht, aber ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen«, strahlte Andreas Langhorst-Stein bei der Eröffnung. Klaus-Peter Schubert ist einer von den zehn, der zur Zeit die Rathauswände mit seinem Konterfei schmückt. »Ich wollte zuerst gar nicht fotografiert werden, ich tue dies auch nur stellvertretend für die anderen 50 Lese-Omas und Opas«, erklärt er bescheiden.

Mit viel Herzblut engagiert sich der Rentner gemeinsam mit den anderen aktiven Senioren in den beiden Grundschulen in Unterhaching, wo Kinder, die Probleme mit dem Lesen, Schreiben oder Rechnen haben, Unterstützung in Form der Lese-Omas und Opas bekommen. »Wir betreuen kleine Gruppen von zwei bis drei Kindern. Wir üben mit ihnen nach Absprache mit der Lehrkraft das jeweilige Fach, in denen die Kinder Probleme haben. Die intensive Arbeit mit den Kindern hat schon Früchte getragen. Eines der Kinder, die wir betreuen, hat jetzt sogar an einem Vorlesewettbewerb teilgenommen«, freut sich der Unterhachinger. »Die Kinder genießen es, wenn sie die volle Aufmerksamkeit haben, sie haben Spaß am Lernen und sind motivierter«, freut sich der dreifache Opa über seine zahlreichen »Adoptiv-Lernenkel«.

Die Lese-Großeltern unterstützen die Kinder aber nicht nur beim Lernen sondern engagieren sich auch in der Tagesbetreuung. »Die Kinder der Ganztagesklassen haben in der Zeit von 12 bis 14 Uhr freie Spielzeit. Für die Buben und Mädchen einer Klasse ist aber gerade einmal eine Sozialpädagogin vor Ort. Die Kinder wollen aber nicht alle das gleiche machen. Die einen wollen draußen toben, die anderen lieber ruhig drinnen etwas spielen oder brauchen Ansprache. Unmöglich für eine Person allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Also ist immer zusätzlich eine Lese-Oma oder ein Lese-Opa zur Unterstützung mit vor Ort«, berichtet er weiter.

Für ein ganz besonderes Engagement für die Natur stehen indes Ursula Gündera und Josef Scheurer, die ebenfalls in der Ehrenamts-Ahnengalerie hängen. Seit 25 Jahren sorgt wiederum Maria Primessnig dafür, dass Kinder sicher in die Schule und wieder nach Hause kommen. Vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten, die die Ausstellung vorstellt, aber allesamt unverzichtbar, wie ­Bürgermeister Wolfgang Panzer bei der Ausstel­lungseröffnung betonte. »Sie sind eine tragende ­Säule der Gesellschaft«, ­würdigte der Rathauschef stellvertretend die zehn ­Ehrenamtlichen, deren Portraits Lust auf eigenes Engagement machen soll. Denn wie das Gemeindeoberhaupt erklärte, wäre das Gemeindeleben ohne entsprechendes Ehrenamt nicht denkbar. H. Woschée

Artikel vom 27.03.2012
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