Ist jetzt ein Ende des Schulumbaus in Pliening in Sicht?

Pliening · Wir wollen da rein!

»Sie schaut gut aus, die Aufstockung. Aber wird das Bauprojekt auch mal fertig?«, fragen sich die Plieninger. Andreas Wachinger vom Bauamt ist guter Dinge. Auf die Kinder warten großzügige, helle Räume mit herrlichen Ausblicken. Fotos: Gabriele Heigl

»Sie schaut gut aus, die Aufstockung. Aber wird das Bauprojekt auch mal fertig?«, fragen sich die Plieninger. Andreas Wachinger vom Bauamt ist guter Dinge. Auf die Kinder warten großzügige, helle Räume mit herrlichen Ausblicken. Fotos: Gabriele Heigl

Pliening · Wird das noch was? Das fragen sich inzwischen viele Plieninger. Hieß es doch im Sommer, dass die neuen Räume des Schulanbaus zum Schuljahresbeginn nach mehreren Verzögerungen endlich bezugsfertig seien. Zwischenzeitlich sind die Halbjahreszeugnisse verteilt, aber die neuen Räume sind immer noch verwaist.

Besonders ungeduldig warten natürlich vor allem Lehrer, Schüler und deren Eltern sowie die Mitglieder des Sportvereins, denen das Dauerprovisorium langsam auf die Nerven geht, auf den Bezug der neuen Räume.

Dem für das Bauvorhaben zuständige Andreas Wachinger vom Plieninger Bauamt sind mittlerweile schon graue Haare gewachsen ob der ständigen Probleme im Zusammenhang mit dem Bau. Im Herbst 2010 war das Bauprojekt begonnen worden, für die Fertigstellung war Ende Februar, Anfang März 2011 angepeilt worden. »Dieser Zeitplan des Architekten war von Anfang an etwas ehrgeizig«, so Wachinger. Dass aber ein Problem nach dem anderen auftreten würde, damit hatte er nicht gerechnet. »Wenn mal was schief läuft, dann aber richtig!«, meint er. Vor allem mit einem Handwerker gab es ständig Ärger, angeblich kämpfte er mit Lieferschwierigkeiten. Wachinger vermutet aber auch, dass er sich mit der Zahl seiner Aufträge übernommen hat. Weil deswegen ein Fenster nicht fristgerecht eingebaut werden konnte, musste das Außengerüst viel länger stehen bleiben als geplant, weil das länger stand, konnten die Außenanlagen nicht fertiggestellt und vor allem die zweite Fluchttreppe nicht montiert werden. Zwischenzeitlich kam es auch beim Elektrobau zu Verzögerungen, was dazu führte, dass das Unternehmen keine Zeit mehr hatte und ein Subunternehmen beauftragen musste. Auch sonst gab es genug unvorhersehbare Widrigkeiten. Die Baumaßnahme war eine »Pflichtveranstaltung« der Gemeinde, entsprach doch der Brandschutz nicht einmal mehr annähernd den neuen Vorschriften und verlangte der Zustand des Daches eine grundlegende Sanierung und Isolierung. Im Zuge der Arbeiten sollten auch gleich durch die Aufstockung des Nebengebäudes, das zwischen Schulbau und Turnhalle platziert ist, neue Räume geschaffen werden. 700.000 Euro lässt sich die Gemeinde das gesamte Bauprojekt kosten.

Klappt es bis nach Ostern?

Erst in der Bauzeit stellte der Architekt fest, dass die Aufstockung auf dem Übergang zwischen Altbau und Turnhalle anders geplant werden musste; aus statischen Gründen musste auf einen leichten Holzbau umgestellt werden. Hinzu kam, dass vor dem Winter die Fassade nicht mehr geschlossen werden konnte und deshalb Innenarbeiten und Installation warten mussten. Jetzt aber scheint ein Ende in Sicht. »Bis spätestens nach Ostern könnten die Kinder und die Vereine die Räume »in Besitz nehmen«, so Wachinger. Nächste Woche werde die zweite Fluchttreppe geliefert, parallel dazu würden die Außenanlagen fertig gestellt. Schüler und Lehrer können sich auf jeden Fall auf großzügige, überaus helle Räume (zwei Klassenzimmer und ein Raum für die Mittagsbetreuung) freuen, die herrliche Ausblicke auf die Plieninger Flur bieten. Und die Sportler werden die neuen Dusch- und Umkleideräume sowie die ausgeklügelte neue Lüftungsanlage in der Turnhalle zu schätzen wissen.

Dass endlich ein Ende hergehen möge mit dem Bauprojekt, das würde definitiv Plienings Erster Bürgermeister Georg Rittler zu schätzen wissen. Brummt er doch tatsächlich was von »zu Tode ärgern« ins Telefon, wenn man ihn auf den Bau anspricht. Wie es so gelaufen sei, sei bedauerlich, zum Glück pressiere es nicht mit dem Einzug, weil die Schule momentan nicht unter akuter Raumnot leide. Ob denn eine feierliche Einweihung angedacht sei? »Nein, dazu hat niemand mehr Lust. Ich persönlich bin auch dafür, dass der Bezug erst zu Beginn des neuen Schuljahres statt findet.« Aber dazu werde es noch Gespräche geben, wohl auch mit dem Schulleiter Peter Bachmeier. Im Gegensatz zu Rittler würde dieser allerdings einen zeitnahen Bezug vorziehen: »Wenn die Mittagsbetreuung drüben eingezogen ist, sind Musik- und Mehrzweckraum endlich wieder für die Schule nutzbar.« Die Zeitverzögerungen bei den Bauarbeiten sieht er fatalistisch: »Wir nehmen es, wie es kommt.« Allerdings ist er vorsichtig mit den guten Prognosen. »Wir glauben es erst, wenn es soweit ist.«

Gabriele Heigl

Artikel vom 21.03.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...