SPD-Abgeordnete besuchen unbegleitete Flüchtlinge

Freimann · Anerkennung und Integration

Freimann · 130 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge leben derzeit in der Münchner Bayernkaserne, hauptsächlich aus Afghanistan, dem Irak und Somalia.

Da es in der jüngsten Vergangenheit immer wieder zu Protesten der Jugendlichen gegen die Umstände ihrer Unterbringung gekommen war, haben die SPD-Landtagsabgeordneten Diana Stachowitz und Angelika Weikert Ende Februar in der Unterkunft das Gespräch mit den jungen Männern und ihren Betreuern gesucht.

Stachowitz verweist auf ihren Erfolg

Mit dabei waren auch ein Vertreter des Münchner Flüchtlingsrats und Martin Schelter, Sachgebietsleiter Flüchtlingsbetreuung und Integration bei der Regierung von Oberbayern. Im Verlauf des Gesprächs wurde laut Stachowitz schnell deutlich, dass ihre vorausgegangenen intensiven Bemühungen bereits zu einer Verbesserung der Situation geführt hätten: Die Anzahl der Betreuer sei gestiegen, ein sogenanntes »Peer-Counselling« mit wöchentlichen Gesprächen wurde eingeführt und die jungen Männer erhalten mehr Eigenverantwortung bei der Gestaltung von Wohnen und Alltag.

»Allerdings bleiben die meisten noch viel zu lange in der Erstaufnahmeeinrichtung«, bemängelt Stachowitz. Sie ermunterte die Jugendlichen, das Angebot spezieller Jugendhilfeeinrichtungen auch außerhalb Münchens, wie etwa in Nürnberg, unbedingt in Anspruch zu nehmen: »Je eher ihr die angebotenen Hilfen annehmt, die Sprache lernt und eine Ausbildungsmöglichkeit ergreift, desto schneller könnt ihr ein eigenständiges Leben führen.«

Es gibt kulturelle Unterschiede

Wichtig sei vor allem eine Beschleunigung des Anerkennungsverfahrens. Hier wollen Stachowitz und Weikert nochmals gezielt auf die Regierung von Oberbayern, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und die Landeshauptstadt München zugehen. Ein besonderes Bedürfnis war den beiden Abgeordneten eine »Kultursensibilisierung« der jungen Männer, um die Konflikte zwischen Afghanen und Afrikanern in der Unterkunft zu reduzieren. Stachowitz forderte in diesem Zusammenhang eine Anti-Rassismus-Schulung auch des vorrangig aus Afghanen zusammengesetzten Security-Personals.

Artikel vom 14.03.2012
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