Neues Bonus-System für Freiwillige entwickelt

Oberhaching · Ehrenamt wird sexy

Andi Leyendecker und Jeanine von Stehlik freuen sich auf viele freiwillige Helfer und solche, die Helfer suchen.	Foto: hw

Andi Leyendecker und Jeanine von Stehlik freuen sich auf viele freiwillige Helfer und solche, die Helfer suchen. Foto: hw

Oberhaching · »Wir wollen das Ehrenamt sexy machen und damit attraktiv auch für jüngere Leute«, erklärt Jeanine von Stehlik, Gründerin von »DOOGOOD«, einem Netzwerk für soziale Verantwortung.

Im Dezember hat die gemeinnützige GmbH in Oberhaching im Kolpingring 4 ihre Arbeit aufgenommen und hofft jetzt auf viele ­Teilnehmer, damit ihr neuartiges Konzept auch aufgeht. Wie bei einer Online-Partnerbörse geben sowohl die, die Ehrenamtliche suchen, als auch die, die ehrenamtlich arbeiten wollen, ihre Daten ein. Dabei wird beispielsweise abgefragt, wann man Zeit hat, welche Tätigkeit man gerne ausüben will und in welchem Radius man aktiv werden möchte. In einem so genannten »Matching-Verfahren« werden dann die soziale Einrichtung und der potenzielle Helfer zusammengeführt. »Das ist aber noch lange nicht alles«, so von Stehlik nicht ohne Stolz.

Wer sich auf »DOOGOOD« als Premiummitglied für drei Euro im Monat registrieren lässt, kann sich für jede ehrenamtlich geleistete Stunde Punkte gutschreiben lassen. Diese kann man dann im »DOOGOOD-Geschenkeshop« gegen Prämien eintauschen. Die Kunst von »DOOGOOD« besteht darin, attraktive Preise zu akquirieren, so dass neue Personenkreise für ein mögliches Ehrenamt gefunden werden können, erläuterte die Oberhachingerin. Sie selbst liest seit mehr als zehn Jahren regelmäßig ehrenamtlich in einem Altenheim in Grünwald vor. »Von meiner Sorte würden dort immer acht bis zehn gebraucht, aber es hat sich als schwierig erwiesen, geeignete Personen zu finden, die sich in ihrer Freizeit gerne engagieren. »Viele der Freiwilligen sind Menschen ab 50 Jahren.

Was wir wollen, ist die Jugend für das Ehrenamt neu zu begeistern, das Ehrenamt soll sexy werden«, erklärt von Stehlik. Die Prämien, die bereits im Geschenke-Shop zu finden sind, sind es ihrer Meinung auf jeden Fall: Flachbildfernseher, iPads, edle Handtaschen oder sogar ein Motorroller. Für ein iPad beispielsweise sind 156 Punkte nötig, ein LG Plasma-Fernseher mit 50 Zoll ist für 100 Punkte zu haben. »Wir betrachten die Geschenke, gegen die man seine Punkte eintauschen kann, als kleines Dankeschön an die Helfer«, informiert von Stehlik. Die Firmen, die die Sachspenden zur Verfügung stellen, demonstrieren damit ihre Bereitschaft sich sozial zu engagieren, frei nach dem Motto: »Tue Gutes und rede darüber«, erklärt von Stehlik die große Spendenbereitschaft.

Natürlich kann man sich auch völlig kostenfrei bei www.doogood.org regis­trieren, und so genannte ­Anerkennungspunkte sammeln. Diese kann man sich beispielsweise für ein Be­werbungsgespräch bescheinigen lassen und damit seine sozialen Kompetenzen unter Beweis stellen. Für soziale Einrichtungen ab 25 Betten ist die Mitgliedschaft kostenpflichtig, hier besteht allerdings die Möglichkeit, Fördermittel bei der »DOOGOOD«-Stiftung zu beantragen. »70 Prozent aller Einnahmen wandern in die ­Stiftung«, informiert Stiftungsvorsitzende von Stehlik. Alle sozialen Institutionen, auch die, die nicht bei uns registriert sind, können dort Anträge auf Unterstützung bei Projekten aller Art beantragen, informiert die engagierte Oberhachingerin. Seit der Gründung im Dezember haben sich bereits 2.000 Helfer gemeldet. »Wir haben auch 70 Organisationen, die über uns Freiwillige finden wollen«, berichtet sie weiter.

Die sechs Mitarbeiter von »DOOGOOD« freuen sich schon viele weitere zahlreiche Institutionen, Vereine und Privatpersonen, die sich für eine gemeinsame Zukunft engagieren wollen. Mehr Informationen bekommt man von Jeanine von Stehlik unter Tel. 5 50 52 23 33. Heike Woschée

Artikel vom 06.03.2012
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