Bürgermeisterwahl am 11. März: Wer macht das Rennen?

Poing · Acht Jahre am Ruder

Der Amtsinhaber und zwei Herausfoderer kämpfen um die Stimmen der Poinger Bürger. Von links: Albert Hingerl (SPD), Carmen Berntheisel (CSU) und Michael Frank (FWU).	Montage: ABC Fotosatz, Fotos: Privat, Gemeinde Poing

Der Amtsinhaber und zwei Herausfoderer kämpfen um die Stimmen der Poinger Bürger. Von links: Albert Hingerl (SPD), Carmen Berntheisel (CSU) und Michael Frank (FWU). Montage: ABC Fotosatz, Fotos: Privat, Gemeinde Poing

Poing · Er oder sie wird knapp acht Jahre Ruhe haben von Wahlkampfveranstaltungen: keine Frühschoppen, keine Infostände, keine Podiumsdiskussionen. Denn die Amtszeit des nächsten Poinger Bürgermeisters endet erst am 30. April 2020.

Die Bürgermeisterwahl in Poing findet außerhalb der allgemeinen Kommunalwahlen in Bayern statt. Der Grund dafür ist, dass Johann Deffner, einer der Amtsvorgänger des derzeitigen Bürgermeisters Albert Hingerl, 1982 vorzeitig aus dem Amt ausgeschieden ist. Seither wählen die Poinger ihren Ortsvorsteher abweichend vom Termin, der für die allgemeinen Kommunalwahlen bestimmt wird. Der Amtsinhaber wurde im Frühjahr 2006 für sechs Jahre im Amt bestätigt. Doch dieses Mal ist es anders, der Gewählte wird für die Dauer von acht Jahren das Rathaus leiten. Dies ergibt sich aus dem 2008 geänderten Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz, das zur Harmonisierung der Amts- und Wahlzeit von Bürgermeister und Gemeinderat führen soll. Drei Kandidaten kämpfen um die Stimmen der Poinger: Carmen Berntheisel, die für die CSU antritt, Michael Frank, der Kandidat der Freien Wähler, und natürlich der Amtsinhaber Albert Hingerl (SPD), der ein drittes Mal um das Votum der Bürger bittet.

Jetzt heißt es allerdings noch ein paar Termine wahrnehmen, ehe am Tag vor der Wahl kurz Ruhe einkehrt vor der Anspannung der ersten Auszählungen. Michael Frank, seit 2008 Gemeinderat und Ortsvorsitzender der FWG Poing, lädt am Montag, 5. März, um 19.30 Uhr zu einer letzten größeren Veranstaltung in das Hotel Poinger Hof. Er hat Michael Piazolo zu Gast. Der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler und stellvertretende Landesvorsitzende wird sich zu den Themen »S-Bahn Poing: Endstation 20-Minuten-Takt?« und »Verkehrssituation in und um Poing« sprechen. Und auch Michael Frank stellt sich allen Fragen der Poinger Bürger. Für den 10-Minuten-Takt werde er sich besonders einsetzen, sollte er den Auftrag der Bürger bekommen. Seine weiteren Ziele: ein Bürgersaal, eine Fußgängerunterführung unter der S-Bahn-Linie, ein Gymnasium und ein Schulschwimmbad.

Carmen Berntheisel liegt besonders die Jugend am Herzen. Sie ist seit 2004 Gemeinderätin und war dort vier Jahre lang Jugendbeauftragte. Auch sie hat das Ziel Gymnasium für Poing »im Angebot«. Weitere Schwerpunkte: eine nachhaltige Finanzpolitik, die Förderung von Handel und Gewerbe, der öffentliche Nahverkehr und mehr Bürgerfreundlichkeit in der Verwaltung. Eine letzte Möglichkeit Carmen Berntheisel persönlich kennenzulernen besteht am Samstagvormittag, 10. März, vor dem CityCenter II. Dort soll es einen Infostand mit Markplatztreiben geben, allerdings nur bei schönem Wetter. Ansonsten trifft man sie ebenfalls am Samstag von 7.30 bis 8.30 Uhr vor der Bäckerei Heiß und von 9.00 bis 10.30 Uhr vor der Bäckerei Hasi.

»Immer für Sie da« will Kandidat Nummer drei, Amtsinhaber Albert Hingerl, laut Wahlkampfslogan sein. Natürlich ist er stolz darauf, was er in den letzten zwölf Jahren für die Wachstumsgemeinde erreicht hat, vor allem im Bereich Familie, Kinder, Schule. Er verweist auf die Schuldenfreiheit, den Badesee, das Bürgerhaus. Aber natürlich hat auch er eine To-do-Liste, sprich Wahlziele: die Bahnunterführung, ein Einkaufszentrum im Zauberwinkel, der zweite Bauabschnitt des Bürgerhauses, das Kirchenzentrum. Auch Hingerl hat die letzten Wochen verstärkt die Nähe zum Bürger gesucht. Am kommenden Freitag wird er ab 14 Uhr auf dem Wochenmarkt präsent sein und am Samstag von 7 bis 15 Uhr vor allen Poinger Geschäften. Wer dabei nicht zum Zuge komme, könne ihn jederzeit anrufen.

Am Wahltag treffen sich alle drei Kandidaten zur Auszählung der Stimmen gegen 18 Uhr in der Aula der Grundschule an der Karl-Sittler-Straße. Auch für alle Bürger, die hautnah dabei sein wollen, gibt es dort eine Live-Wahlpräsentation der Ergebnisse, sobald sie von den einzelnen Stimmbezirken vorliegen. Außerdem kann man sich auf der Gemeindeseite www.poing.de ab 18 Uhr über die Trends und den Wahlausgang informieren. Und auch wenn nur ein Kandidat etwas zu feiern haben wird, treffen sich die Wahlkampfteams zum Abbau des Stresspegels: Die CSU entscheidet spontan, die FWU geht zum Griechen »Aphrodite«, und die SPD lädt zur Wahlparty ins Café Mittermeier. Gabriele Heigl

Artikel vom 28.02.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...