„Täglich frisch“: Ausstellung 100 Jahre Großmarkthalle

München · Blick in eine abgeschiedene Welt

Die Großmarkthalle um 1915. Foto: Stadtarchiv München, Fotosammlung

Die Großmarkthalle um 1915. Foto: Stadtarchiv München, Fotosammlung

München · Den meisten Münchnern bleibt das tägliche Treiben in der Münchner Großmarkthalle in Sendling weitgehend verborgen, weil sie nur zugelassenen Kunden zugänglich ist.

Heute werden von hier nicht nur die städtischen Märkte versorgt, sondern auch der Obst- und Gemüsefachhandel, Gastronomen und Supermarktketten. Die Münchner Großmarkthalle ist in Europa der drittgrößte Umschlagplatz für Obst und Gemüse aus aller Welt. Einen Blick hinter die Kulissen bietet jetzt die Ausstellung „Täglich frisch! 
100 Jahre Münchner Großmarkthalle“, die seit 15. Februar bis 15. Juli im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, zu sehen ist. Das Stadtmuseum hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, montags ist geschlossen.

München ist noch heute – im Unterschied zu anderen deutschen Städten – geprägt von seinen täglich stattfindenden Märkten: dem Viktualienmarkt, dem Elisabethmarkt, dem Pasinger Viktualienmarkt und dem Markt am Wiener Platz. Hinter dieser täglichen Versorgung der Stadt mit Obst und Gemüse steckt eine effiziente Distributionsmaschine. Nach 100 Jahren des Bestehens ist die Münchner Großmarkthalle zwar im Umbruch, doch das 31 Hektar große Areal ist auch für die kommende Epoche gesichert, versichert die Stadt. Im Vorfeld des Jubiläums kam die Direktion der Münchner Markthallen auf das Münchner Stadtmuseum mit dem Anliegen zu, die Geschichte der städtischen Institution Großmarkthalle den Mitbürgerinnen und Mitbürgern in einer Ausstellung bekannt zu machen und damit die abgeschiedene Welt der Gärtner, Händler, Importeure, Transportunternehmen und Marktkaufleute ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.

Ausgehend von der Darstellung der Entwicklung Münchens zur Großstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den alten Marktplätzen Viktualienmarkt und Schrannenhalle erzählt die Ausstellung von der Veränderung der Lebensmittelversorgung der Münchner Bevölkerung. Durch die internationalen Handelsbeziehungen der Händler der Großmarkthalle – anfangs vor allem mit Süd- und Südosteuropa, heute weltweit – konnte im Lauf der Jahre eine ständig steigende Vielfalt von Früchten angeboten werden. Auf diese Logistikleistungen wird in der Ausstellung genauso eingegangen wie auf den Arbeitsalltag der rund 3.000 Beschäftigten hunderter mittelständischer Unternehmen auf dem Gelände.

Daneben werden die Kunden der Großmarkthalle vorgestellt, von denen die Endverbraucher ihren täglichen Vitaminnachschub beziehen. Alle diese Themen werden anhand von Objekten, Foto und Film der vergangenen 100 Jahre präsentiert. Die aufwendigen Inszenierungen der Ausstellung, die vor allem auch auf Streifzügen und Interviews in der Großmarkthalle basiert, begleiten den Besucher durch die Geschichte. Im Ausstellungskino werden Ausschnitte aus Fernsehdokumentationen über die Münchner Großmarkthalle gezeigt. Ein visuelles Highlight stellt die Installation der Videokünstlerin Betty Mü dar, die sich für die Ausstellung mit dem Thema „Essen und Lifestyle“ auseinandergesetzt hat. Zum Abschluss bietet die Ausstellung Raum für die aktuelle Diskussion um die zukünftige Entwicklung des städtischen Areals.

Artikel vom 15.02.2012
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