Erding soll Große Kreisstadt werden

Erding · Neue Kompetenzen

Erdings Bürgermeister Max Gotz freut sich schon auf die Große Kreisstadt. 	Foto: bb

Erdings Bürgermeister Max Gotz freut sich schon auf die Große Kreisstadt. Foto: bb

Erding · Nach dem Kreisausschuss vergangene Woche hat jetzt auch der Kreistag zugestimmt, dass Erding Große Kreisstadt werden soll. Erding ist die letzte Stadt in Bayern mit mehr als 30.000 Einwohnern, die noch nicht Große Kreisstadt ist.

„Am 11. November vergangenen Jahres haben wir den Antrag über das Landratsamt gestellt, dieses hat den weitergeleitet zur Regierung von Oberbayern und von dort ging es zum Innenministerium. Ich rechne mit einem positiven Bescheid – denn was soll denn auch dagegen sprechen? – im Frühjahr mit dem Termin zum 1. Januar des kommenden Jahres“, gab sich Gotz zuversichtlich.

Im Kreistag wurde zunächst lange darüber diskutiert, warum Gotz nicht bei dieser Entscheidung mitstimmen dürfe, bei Fragen zu neuen Straßen oder zur Kreisumlage – die ja auch alle Gemeinden beträfen – können er und die anderen Bürgermeister das aber sehr wohl. Landrat Martin Bayerstorfer versuchte mehrfach zu erklären, dass Gotz bei der Frage der Großen Kreisstadt sehr direkt betroffen sei, schließlich werde er dadurch zum Oberbürgermeister. „Bei Fragen über eine Nordumfahrung, das ist eine Kreisstraße, oder der Kreisumlage, sind die Bürgermeister hingegen nicht unmittelbar betroffen. Will hingegen ein Bürgermeister eine Straße oder eine neue Schule in seinem Ort haben, ist er direkt Betroffener und darf nicht mitstimmen.“ Und so durfte Gotz nicht mitstimmen über die Frage Große Kreisstadt, dennoch gab es eine einstimmige Entscheidung dafür.

Der Kreis wird dadurch vor allem Kompetenzen im Baurecht abgeben, außerdem Einnahmen aus Verwaltungsgebühren sowie Anteile der Grunderwerbssteuer verlieren. Insgesamt kann der Landkreis so 5,3 Stellen einsparen, zwei volle Stellen bei der Bautechnik und dem Wasserrecht, hinzukommen Teilzeitstellen bei Bauverwaltung, Bausekretariat und –kontrolle, dem Verkehrswesen, dem Gaststätten- und Gewerberecht sowie dem Wohnungswesen. „Aber wir sind 513 Kollegen hier im Amt, da werden wir sicher etwas für die finden – außerdem benötigt ja dann die Große Kreisstadt Erding diese Fachleute“, gab Landrat Bayerstorfer Entwarnung bezüglich der Frage, ob es durch die Entscheidung zu Entlassungen kommen könne. bb

Artikel vom 06.02.2012
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