Ottobrunn · Wacher Geist

Ökonomen unter sich: Bürgermeister Thomas Loderer gratulierte Oppenländer zum 80. Geburtstag. Foto: Claus Schunk

Ottobrunn · 23 Jahre lang, bis 1999, war der Ottobrunner Dr. Karl Heinrich Oppenländer Chef des renommierten ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. Am 17. Januar feierte der Volkswirtschaftsprofessor seinen 80. Geburtstag.

Zu den Gratulanten gehörte auch Bürgermeister Thomas Loderer. Als Volkswirtschaftsstudent an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) besuchte Loderer einst Oppenländers Vorlesung »Empirische Wirtschaftsforschung«. Beim Wiedersehen kam das Gespräch schnell auf den Euro und die Wirtschaft im Allgemeinen zu sprechen.

Kam die Krise des Euro für Sie unerwartet?

Nein, unerwartet kam diese nicht. Aus meiner Sicht wurde der Euro zu früh eingeführt. Zuvor hätte es einer gemeinsamen Wirtschafts- und Finanzunion bedurft.

Wie sollte es politisch mit Europa weitergehen?

Ich denke, dass Europa bestehen bleiben sollte, wie es ist. Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro-Raum wäre keine Lösung. Das Land würde noch weiter absinken. Vielleicht sollten nach Etablierung der Wirtschafts- und Finanzunion weitere Mitgliedstaaten in die Währungsunion aufgenommen werden.

Wie beurteilen Sie die regionale wirtschaftliche Entwicklung?

Bayern zieht weiterhin qualifizierte Fachkräfte aus ganz Deutschland an. Das Wachstum ist sehr stark durch Innovationen getrieben. Das ist gut und so sollte es auch bleiben. Gute Kultur- und Bildungseinrichtungen darf man als Standortfaktoren übrigens nicht unterschätzen. Der wirtschaftlichen Zukunft Bayerns sehe ich positiv entgegen. MO

Artikel vom 02.02.2012
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