Dissertation: Mobilitätsmarketing für Neubürger

Ottobrunn · Gute Ansätze in Ottobrunn

Ottobrunn · Zum Thema Mobilitätsmanagement in Metropolregionen verfasste Sandra Wappelhorst von der Universität der Bundeswehr München ihre Dissertation.

Dabei führte sie unter anderem in Ottobrunn und Unterhaching eine Untersuchung durch, in der das Verkehrs- und Mobilitätsverhalten von Neubürgern anhand von Interviews analysiert und bewertet wurde.

Womit beschäftigt sich Ihre Dissertation und welche Ziele verfolgt diese?

Die Dissertation beschäftigt sich mit der Lösung regionaler Verkehrsprobleme. Dabei geht es vor allem um die langfristige Reduzierung des Pkw-Verkehrs, indem der öffentliche Verkehr sowie der Fuß- und Fahrradverkehr gefördert werden. Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, bieten Mobilitätspakete, die über verschiedene Verkehrsmittel vor Ort informieren. Ein wesentliches Ziel der Arbeit war es herauszufinden, ob und wie sich die persönliche Verkehrsmittelwahl nach einem Umzug verändert. Besonderes Interesse galt der Fragestellung, ob aus Sicht von Umzüglern ein Mobilitätspaket für Neubürger auch in den Umlandgemeinden das Potenzial hat, einen Beitrag zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs zu leisten.

Für Ihre Untersuchung haben Sie zwei Gemeinden ausgewählt - warum ist Ihre Wahl auf Ottobrunn gefallen?

Zum einen, weil Ottobrunn über ein gutes lokales und regionales öffentliches Verkehrsangebot sowie ein gut ausgebautes Fuß- und Radwegenetz verfügt. Zum anderen ist die Pkw-Dichte im Vergleich zur Landeshauptstadt München und anderen Umlandgemeinden des Landkreises hoch. Es bestehen in Ottobrunn also noch Potenziale zur Verlagerung des Pkw-Verkehrs auf umweltfreundliche Verkehrsmittel. Außerdem wird in Ottobrunn bereits ein gemeindlicher Neubürgerordner, der zahlreiche Informationen zum öffentlichen Nahverkehr enthält, ausgegeben. Hieran lässt sich ableiten, wie ein derartiges Angebot angenommen und genutzt wird.

Wie hat Ottobrunn in der Untersuchung abgeschnitten?

Sehr positiv. So nutzen Neu-­Ottobrunner nach ihrem Umzug häufiger öffentliche Verkehrsmittel als vor ihrem Umzug. Um sich am neuen Wohnort über die Mobilitätsangebote zu informieren, wird von den Neubürgern Ottobrunns vor allem das Internet genutzt. Aber auch der Neubürgerordner wird sehr positiv aufgenommen und häufig als Informationsquelle genutzt.

Zu welchem Ergebnis führte Ihre Dissertation?

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass aus Sicht der Interviewteilnehmer ein Mobilitätspaket für Neubürger sinnvoll ist. Allerdings wird das Potenzial dieser Maßnahme zur Beeinflussung des persönlichen Verkehrsverhaltens eher mittelmäßig eingeschätzt. Deshalb muss vor Einführung dieser Maßnahmen zunächst von Seiten der Gemeinden eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit erfolgen, die sich gezielt auch an die Verkehrsteilnehmer richtet, die neu in eine Gemeinde hinzuziehen. Dazu sind eine Sensibilisierung der Nutzer und auch eine Sensibilisierung und die Zusammenarbeit weiterer Akteure aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Bereich notwendig. Für die Zukunft gilt es, diese Maßnahme in den suburbanen Räumen zu testen, zu implementieren und die Erfolge zu evaluieren. MO

Artikel vom 02.02.2012
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