Ramsauer will persönlich den Bahnausbau überwachen

Dorfen/Loh · Zeit für neue Schienen

Forcieren Bahnausbau und Elektrifizierung: Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer (li.) und  Verkehrsminister Peter Ramsauer. 	Foto: bb

Forcieren Bahnausbau und Elektrifizierung: Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer (li.) und Verkehrsminister Peter Ramsauer. Foto: bb

Dorfen/Loh · Seit Jahrzehnten wird über den Ausbau der Bahnlinie München-Mühldorf diskutiert, es flossen jedoch bisher vom Bund nicht die erforderlichen Gelder an die Bahn, so dass der Ausbau nicht vorankam.

Nun trafen sich auf Einladung von Landrat Martin Bayerstorfer Spitzenpolitiker wie Verkehrsminister Peter Ram­sauer und der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil mit lokalen Politgrößen und Bahnvertretern, um endlich einen Schritt weiter zu kommen.

Alle Beteiligten messen dem zweispurigen Ausbau und der Elektrifizierung höchste Priorität zu, aber auf einen konkreten Termin zur Fertigstellung ließen sie sich nicht festlegen. Über einen solchen hätten sich vor allem die rund 15.000 Pendler gefreut, die diese Strecke täglich nutzen. Aber auch die Industriebetriebe im Chemiedreieck um Burghausen warten händeringend auf eine Entspannung. Dessen ist sich auch Verkehrsminister Ramsauer bewusst, „denn das Projekt hat ja bereits einen historisch langen Bart.“ Die Notwendigkeit des Vorhabens wurde schon 1985 erkannt. Ausbau und Elektrifizierung sind seit langem im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans, auch im aktuellen Plan sowie im Bedarfsplan Schiene enthalten. Der vom Bundesverkehrsminister vor kurzem vorgelegte Entwurf des Investitionsrahmenplans 2011 bis 2015 führt den Ausbau im Abschnitt der prioritären Projekte. Die Strecke ist Teil der europäischen Magistrale Paris – Stuttgart – München – Wien und als vorrangiges Projekt Teil der Transeuropäischen Netze (TEN). Auch im neuen Entwurf der Europäischen Kommission für die Fortentwicklung der TEN-Strecken nimmt sie höchste Priorität ein.

„Die bayerische Staatsregierung misst dem Projekt höchste Priorität zu“, betonte Wirtschaftsminister Zeil, nun endlich wolle man wesentliche Engpässe beseitigen und Stück für Stück den Ausbau vorantreiben. Erfreulich sei der zweigleisige Ausbau von Ampfing nach Mühldorf sowie die Innbrücke. „Dennoch sind die Erfolge der vergangenen Jahre bescheiden“, so Zeil. Immerhin liefen nun die Planungen für den Ausbau von Altmühldorf nach Tüßling, und das Eisenbahnbundesamt habe Ende letzter Woche die Planungsunterlagen an die Regierung von Oberbayern übersandt. „Damit kann nunmehr die Anhörung eingeleitet und damit das Planfeststellungsverfahren gestartet werden“, so Zeil. Verkehrsminister Ramsauer hofft, dass dieser Abschnitt dann bis zum Jahr 2016 in Betrieb genommen werden kann. Er versicherte seinen persönlichen Einsatz, „ich komme schließlich aus dieser Region und daher wache ich auch über diesem Projekt.“

Das war es dann aber auch schon mit konkreten Aussagen, Landrat Martin Bayerstorfer sprach abschließend von einer „wichtigen Veranstaltung, allerdings könnte es immer ein bisschen mehr sein und etwas schneller gehen“, so Bayerstorfer. Für ihn ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten einig waren und dieses Bahnprojekt im unabdingbaren Zusammenhang mit dem Erdinger Ringschluss und der Anbindung des Flughafens besteht. „Das ist nicht entkoppelbar, und es ist wichtig, dass sich das auch im Bewusstsein benachbarter Landkreise schärft.“ Die Infrastruktur sei der wichtigste Baustein für eine Wirtschaftsregion, „wir müssen die Räume näher an den Flughafen heranbringen und das nicht auf der Straße, sondern im großen Stil über die Schiene.“ bb

Artikel vom 26.01.2012
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