Renaturierung beschert Berg am Laim Naherholungsgebiet

Berg am Laim · Kneippen am Bach

Sie stellten die Pläne zur Renaturierung des Hachinger Bachs vor: Klaus-Peter Güthenke vom Ingenieurbüro GIP (li.), Daniela Schaufuß und Marion Wolfertshofer vom Planungsreferat. Zweiter von links: Robert Kulzer vom BA. 	Foto: js

Sie stellten die Pläne zur Renaturierung des Hachinger Bachs vor: Klaus-Peter Güthenke vom Ingenieurbüro GIP (li.), Daniela Schaufuß und Marion Wolfertshofer vom Planungsreferat. Zweiter von links: Robert Kulzer vom BA. Foto: js

Berg am Laim · Berg am Laim könnte schon bald eine weitere grüne Lunge mit fließendem Gewässer in den Ausmaßen von etwa einem Viertel des Ostparks bekommen.

Kürzlich haben Vertreter der Stadtverwaltung und Architekten im Pfarrsaal St. Michael die geplante Renaturierung des Hachinger Bachs vorgestellt. Gekommen sind zu der Veranstaltung rund 150 Bürger. Das Vorhaben fand breite Zustimmung, umstritten ist jedoch die Unterbrechung der Hachinger-Bach-Straße für den Kraftfahrzeugverkehr. Wie der Hachinger Bach aussehen wird, wenn er statt wie bisher in unterirdischen Rohren wieder an der Oberfläche fließen wird, interessiert offenbar viele Menschen im Viertel. Der Saal war zum Bersten voll, als Felix Schwarz vom Planungsbüro Atelier Loidl die Entwürfe präsentierte, nicht jeder fand einen Sitzplatz.

Der Bachlauf solle von der Versickerungsanlage an der Kampenwandstraße über eine Strecke von 2,6 Kilometern über die Kreiller- und die Truderinger Straße zum ehemaligen Rosenheimer Bahndamm führen und von dort in den Hüllgraben münden, so Schwarz. Am Michaelianger seien große Spiel- und Liegewiesen vorgesehen. Außerdem werde es dort einen Weiher geben: »Das wird das Zentrum des Parks.« Die übrigen Erholungsflächen seien eher zum Spazierengehen und Radfahren geeignet. Der gesamte Bach werde von Fuß- und Radwegen gesäumt, zur Querung seien mehrere Brücken vorgesehen. Außerdem sollen im hinteren Teil zwischen der Kreiller- und der Hansjakobstraße ein Spielplatz und eine Kneippanlage errichtet werden.

An den Straßen soll das Gewässer durch Rohre unterirdisch hindurch geführt werden. Davon ausgenommen ist aber die Hachinger-Bach-Straße, die zugunsten des Grünzugs unterbrochen werden soll. Damit sind die Anwohner indes gar nicht einverstanden. »Der Verkehr wird dann in die Seitenstraßen abgelenkt«, klagte eine Bürgerin. Auch Robert Kulzer (SPD) vom Bezirksausschuss (BA) räumte ein, die Schließung der Straße sei »diskussionswürdig«. Marion Wolfertshofer vom Planungsreferat betonte jedoch, dieser Punkt sei Bestandteil des Bebauungsplans und stehe nicht mehr zur Debatte. Der Stadtrat habe diese Entscheidung bereits 1995 getroffen und 2006 bestätigt. Den Bebauungsplan zu ändern verzögere das Verfahren, so dass in Aussicht gestellte Fördermittel beim Land nicht mehr beantragt werden könnten, mahnte Daniela Schaufuß vom Planungsreferat. Das gefährde das gesamte Projekt.

Die öffentliche Auslegung der Unterlagen, bei der die Bürger auch ihre Einwände vorbringen können, soll im Februar oder März stattfinden. Mit den Bauarbeiten kann frühestens 2013 begonnen werden. Julia Stark

Artikel vom 24.01.2012
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