»Anträge« der Heidechia scheitern im Gemeinderat

Neufahrn · Keine Partyband und kein Zuschuss

Für diesen Orden beugt dann auch Bürgermeister Rainer Schneider das Knie. Prinzessin Henriette I überreicht ihm den Faschingsorden 2012.	Foto: bb

Für diesen Orden beugt dann auch Bürgermeister Rainer Schneider das Knie. Prinzessin Henriette I überreicht ihm den Faschingsorden 2012. Foto: bb

Neufahrn · »Wir brauchen für den Faschingsdienstag noch eine Partyband und für unsere Jugendabteilung bitten wir um einen Zuschuss«, formulierte die Faschingsgesellschaft Heidechia ihre Wünsche.

Am vergangenen Montag hatte sie die Neufahrner Gemeinderatssitzung mit rund 30-köpfiger Besetzung das Rathaus gestürmt und Prinz Andreas IV. mit seiner Lieblichkeit Prinzessin Henriette I. den Chefsessel an der Stirnseite des Gremiums besetzt.

Zehn Minuten nach Sitzungsbeginn öffneten sich die Türen des Sitzungssaals erneut und kurzerhand unterbrachen die Tollitäten die bereits eröffnete Sitzung ebenso wie auch einen Vortrag bezüglich des Fürholzener Rastanlagenbaus. Vielmehr brachte die Sprecherin der Heidechia, Carolin Pflügler, einen eigenen, bereits im Herbst eingebrachten Antrag nach einer Finanzspritze für die Jugendabteilung aufs Tableau. »Was ist denn damit geschehen?«, hakte Pflügler nach. Schließlich könne doch jeder sehen, dass sie mit der erstmals ins Leben gerufenen Teenie-Garde durchaus wertvolle Jugendarbeit leisten. Bürgermeister Rainer Schneider musste zugeben, dass der Antrag längst abgelehnt sei, da die Richtlinien für die Jugendvereinsarbeit leider nicht auf die Heidechia zuträfen. Pflügler wollte sich damit jedoch nicht zufrieden geben und entlockte Schneider zumindest ein Zugeständnis, dass man sich ja noch einmal treffen könnte. Da die von Pflügler aufgeforderten Gemeinderäte sich auch nicht zu einer erneuten Abstimmung überrumpeln ließen, entspannte Kulturreferentin Christa Kürzinger-Probst schließlich die Situation mit der Ankündigung: »Ich habe da in meinem Kultur-Etat noch einen kleinen Posten frei. Ich denke, dass ich diesen locker machen kann.«

Blieb noch das Thema Partyband, allerdings wird die Heidechia wohl auch in diesem Jahr auf Musik aus der Konserve auf dem Marktplatz tanzen müssen. Josef Eschlwech, Rainer Schneider, Ingrid Funke und Wolfgang Rudzki wurden zwar von der Heidechia mit Tamburin, Rassel, Bongos und an der Schüttelbanane gecastet und ernteten im Gemeindesaal für ihre musikalische Einlage auch heftigen Applaus. Carolin Pflügler wollte dann aber doch lieber auf »Bewährtes« setzen. Anscheinend brachten die mitreißenden Show-Tänze der beiden Garden wie auch des Prinzenpaares den Bürgermeister dann doch noch in Spendierlaune. Er schlug seinen Räten vor, das persönliche Sitzungsgeld als Finanzspritze zu verwenden, »wie viel Sie in die Spendenbox legen wollen, das ist natürlich einem jeden selbst überlassen«. bb

Artikel vom 23.01.2012
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