Gemeinde Oberhaching muss sparsam wirtschaften

Oberhaching · Große Projekte stehen an

Oberhaching · Der Ausbau des Geothermie-Wärmenetzes sorgte bei den diesjährigen Haushaltsberatungen dafür, dass die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses sorgsam auch noch mit den kleinsten Posten umgehen mussten.

»Noch nie wurde in Oberhaching eine solche Summe für ein einziges Projekt ausgegeben, daher ist es angesagt, dass gespart wird, jedoch sollte nicht alles auf Eis gelegt werden«, betonte Bürgermeister Stefan Schelle. Wie Kämmerer Paul Fröhlich darlegte, konnten 2011 20,4 Millionen Euro Gewerbesteuern eingenommen werden, was rund 7,5 Millionen mehr waren als erwartet. Die Rücklage betrug zum Jahresende 10,1 Millionen Euro. Jedoch wird diese 2012 bis auf die gesetzlich geforderte Mindesteinlage von 0,31 Millionen Euro völlig aufgezehrt werden. Dies liegt vor allem an stolzen 14,6 Millionen Euro, die für den Ausbau des Wärmenetzes und die Beteiligung an der GeoEnergie Taufkirchen anfallen. Die Gemeinde sieht dies jedoch als dringende Investition in eine energiebewusste Zukunft, in der man nicht von den schwankenden Weltmarktpreisen für fossile Brennträger abhängig ist.

Der Verwaltungshaushalt umfasst rund 38,7 Millionen Euro, und es werden Einnahmen im Bereich der Gewerbesteuer von rund 18,5 Millionen Euro erwartet. Die höchsten Ausgaben sind die Steuerumlagen mit zirka 15,7 Millionen Euro, wobei allein die Umlage an den Landkreis mit 10,8 Millionen Euro veranschlagt ist. Mit 8,8 Millionen Euro fällt der Verwaltungs- und Betriebsaufwand ins Gewicht und die Personalkosten schlagen mit knapp 9 Millionen Euro zu Buche. Dabei sind die Kosten für Personal in der Kinderbetreuung erstmals höher als die für die Kernverwaltung im Rathaus.

Aus Kostengründen Projekte verschoben

Dem Vermögenshaushalt sollen 3 Millionen Euro zugeführt werden. Das Volumen des Vermögenshaushalts beträgt 21,6 Millionen Euro, wobei dies die Kosten für das Geothermieprojekt einschließt. Zu Buche schlagen aber auch die Investitionsumlage für den Neubau der Taufkirchener Realschule und die Erweiterung des Montessori-Kinderhauses mit jeweils einer Million Euro. Auf dem Plan stehen auch noch 325.000 Euro in diesem Jahr für den Anbau an die Mittel- und Wirtschaftsschule und 500.000 Euro für den Teilneubau der Deisenhofener Grundschule. Um in diesem Jahr einzusparen, wurden einige anstehende Projekte auf 2013 verschoben, wie der Ausbau der Gleißentalstraße, was rund 500.000 Euro gekostet hätte sowie eine zusätzliche Halle am Bauhof, wodurch 400.000 Euro gespart werden.

Insgesamt 170.000 Euro weniger fallen an, weil auch der Bau einer Jugendspielanlage sowie ein Investitionszuschuss für die Bürgerstiftung auf 2013 verschoben wurden. Weiter im Plan sind unter anderem ein Investitionszuschuss in Höhe von einer Million Euro für »Betreutes Wohnen«, 140.000 Euro für die Container-Klassenräume des Gymnasiums sowie 115.000 Euro für die nötige Umrüstung der Freiwilligen Feuerwehr auf Digitalfunk. Nach Worten des Kämmerers ist der vorliegende Haushalt nur mit einer Kreditaufnahme von rund 6,5 Millionen Euro auszugleichen.

»Wir hoffen aber auf eine günstige Entwicklung der Gewerbesteuern und hier und da Verzögerungen bei Maßnahmen, so dass vielleicht eine geringere oder gar keine Kreditaufnahme nötig wird«, erklärte er. Mit 8:1 Stimmen wurden der Haushaltsplan und der Finanzplan 2013 bis 2015 angenommen. hol

Artikel vom 23.01.2012
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