Haar bietet zukünftig eine individuelle Box fürs Älterwerden

Haar · »Früher oder später«

Haars Bürgermeister Helmut Dworzak präsentiert die »Box fürs Älterwerden«.	Foto: ikb

Haars Bürgermeister Helmut Dworzak präsentiert die »Box fürs Älterwerden«. Foto: ikb

Haar · »Gemeinde Haar. Überraschend. Vielseitig«. Unter diesen Schlagworten präsentiert die Kommune regelmäßig eine 80-seitige BürgerInfo von A bis Z für Neu- wie Jungbürger jeden Alters und Erwachsene.

Zum Thema Kindertagesstätten gibt es aktualisierte Faltblätter, für Familien einen Leitfaden. Nur für die so genannte »ältere Generation« fehlte bislang eine gesammelte örtliche Information. Diese Lücke wurde jetzt geschlossen. Mit der kostenlosen »Box fürs Älterwerden« geht die Gemeinde einen neuen, bislang weithin unbekannten Weg. »Den richtigen Zeitpunkt, sich mit dem Älterwerden zu befassen, den gibt es nicht«, betont Bürgermeister Helmut Dworzak, selbst der Generation 60 plus angehörend. Wann fängt »älter werden« eigentlich an? Eine Frage, die jeder nur für sich persönlich beantworten kann. Denn ein 73-Jähriger, der für den TSV startet, stellt in seiner Leichtathletik-Altersklasse Weltrekord um Weltrekord auf. Andererseits setzt ein stressbedingter Infarkt einen 40-Jährigen außer Gefecht, zwingen Rückenschmerzen einen 50-Jährigen auf den OP-Tisch. Man kann »Ältere« heutzutage eben nicht über einen Kamm scheren. Aus diesen Gründen kam für Dworzak eine »normale Broschüre mit Adressenlisten« nicht in Frage, individuell sollte die Sache sein und auch gehandhabt werden können. Die Lösung fand sich im Büro um Ute Dechent, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus: Eine Aufbewahrungsschachtel, flott Box tituliert, die aber auf gar keinen Fall eine »Black Box« sein und werden soll. Zugleich wurde die Frage des Älterwerdens als geschwungene Überschrift geschickt umschrieben: Für früher oder später.

Das Ganze bildhaft mit drei Köpfen garniert und dem Ausschnitt einer Uhr, wobei die Zeit nicht entschlüsselbar ist. Auf dem Kassettendeckel ist quasi als Anleitung eine prägnante sechsteilige Gliederung gedruckt: Kultur & Freizeit, Gesundheit & Sport, Versorge & Rechtliches, Persönliches und Persönlichkeiten, Rente & Finanzielles sowie Wohnen im Alter. Rund um diese Themen dreht sich alles. Der Clou dabei: Es ist eine lose Blattsammlung, mal eine A4-Seite, mal dreifach auf ein halbes Dutzend Seiten gefaltet. Man kann ein Thema sammeln, man muss es nicht sofort, sondern kann es jederzeit lesen, man kann eine Sparte aussortieren, weil man daran einfach kein Interesse hat, und überholte Unterlagen können ersetzt werden. »Wir liefern zum Starter-Paket in regelmäßigen Abständen immer neue Blätter, die das Informationsangebot nach und nach erweitern«, erläutert Dechent die Grundidee. Doch die Box kann und soll auch als Aufbewahrungskästchen verwendet werden, für Notizen, Visitenkarten oder andere Flyer. So liegt beispielsweise zur Premiere ein ganzjähriger Geburtstagskalender bei, der immer passt, da nur die Datumszahlen nicht aber die Tage aufgedruckt sind. Oder ein Notfall-Ausweis im Scheckkartenformat samt möglicher Angabe des Hausarztes.

Wie aber kommt man an die Box? Die ersten von 600 Exemplaren wurden letztes Jahr bei der Weihnachtsfeier der Senioren verteilt, künftig sollen sie »an allen relevanten öffentlichen Orten ausgelegt werden«, so die Pressesprecherin. Und wo gibt es die Nachlieferungen? Sammler können sich stets in der Auslage im Rathaus bedienen, wer sich bei der Gemeindeverwaltung meldet, bekommt auf Wunsch die Unterlagen per Post oder via E-Mail geschickt, und Freunde des Internets können sich die Dateien demnächst aus dem Netz herunterladen. ikb

Artikel vom 17.01.2012
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