Sicherheitswacht nimmt in Taufkirchen ihren Dienst auf

Taufkirchen · Präsenz zeigen

Sorgen ab sofort für mehr Sicherheit in Taufkirchen: (v. l.) Ivica Jerbic, Chrisanthi Passou und Thomas Handschuch.	Foto: Schunk

Sorgen ab sofort für mehr Sicherheit in Taufkirchen: (v. l.) Ivica Jerbic, Chrisanthi Passou und Thomas Handschuch. Foto: Schunk

Taufkirchen · Ehrenamtliche bei der Polizei sind für viele noch eine ungewohnte Vorstellung. Dass es sie gibt, davon können sich die Taufkirchner Bürger seit Anfang des Jahres aber nun selbst überzeugen:

Am 2. Januar begannen die drei ehrenamtlichen Mitarbeiter der Taufkirchner Sicherheitswacht jetzt offiziell ihren Dienst. Jeweils zu zweit wollen die beiden Männer und eine Frau in Zukunft für mehr Sicherheit und Ruhe vor allem im Taufkirchner Wohngebiet am Wald sorgen. Die Anwohner selbst hatten, nach zahlreichen Ruhestörungen in den vergangenen Jahren, bei der Bürgerversammlung im Jahr 2010 den Wunsch nach einer Sicherheitswacht formuliert. Nach langer Diskussion hatte der Antrag am 20. Oktober 2010 mit 14:9 Stimmen eine Mehrheit im Gemeinderat gefunden. Die Gemeinde beantragte daraufhin beim Innenminis­terium die Finanzierung der ­Sicherheitswacht in der ­Gemeinde. Von den rund zehn Bewerbern wurden schließlich drei ausgewählt.«

Im Dezember 2011 schließlich, haben die drei Freiwilligen gemeinsam mit dreizehn weiteren Kollegen aus Haar und München ihre 40-stündige Ausbildung mit einer Abschlussprüfung erfolgreich abgeschlossen. Neben Wissen zum Strafrecht stand vor allem die Einsatzabwicklung in der Praxis auf dem Stundenplan. Organisatorisch gehören die 37-jährige Erzieherin Chrisanthi Passou, der ebenfalls 37-jährige Unternehmer Ivica Jerbic und der 49-jährige Systemberater Thomas Handschuch jetzt zur Unterhachinger Polizeiinspektion 31. Dort erhalten sie ihre Ausrüstung, Informationen zum aktuellen Geschehen und Problemen in Taufkirchen und die Unterstützung ihrer hauptamtlichen Kollegen. Dort beginnen und beenden sie auch jeweils ihren Dienst bevor sie auf Streife nach Taufkirchen ausrücken. Ausgestattet mit einem Ausweis, einer Armbinde oder Jacke mit der Aufschrift »Sicherheitswacht«, Handy, Notizblock und Pfefferspray gehen sie gezielt in die Problembereiche der Gemeinde, um dort Präsenz zu zeigen. Die Zeiten, wann sie auf Streife gehen, können die Ehrenamtlichen in Absprache mit der Polizeiinspektion aber selbst bestimmen, schließlich hat jeder von ihnen auch noch einen Hauptberuf.

Für die geplanten etwa 20 Stunden pro Monat erhalten sie bei der Sicherheitswacht dagegen lediglich eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 7,16 Euro pro Stunde. Stefan Schraut, Leiter der Unterhachinger Polizeidienststelle, findet es schade, dass die Sicherheitswacht schon im Vorfeld von einigen belächelt wird. »Man sollte lieber den Hut ziehen vor solchem ehrenamtlichen Engagement«, findet er. Schraut ist überzeugt, dass die neuen Kollegen auch ­etwas bewirken können, schließlich gibt es in München und anderen größeren Städten schon seit einigen Jahren positive Erfahrungen. Zwar sind ihre Befugnisse nicht mit denen hauptamtlicher Polizisten vergleichbar – sie dürfen lediglich Personalien feststellen und Platzverweise erteilen – doch mehr sei auch nicht nötig, erklärt er: »Die Sicherheitswacht soll ja keine Ersatzpolizei sein, sondern als Ansprechpartner vor Ort sein und Präsenz zeigen. Eine Art lebender Notrufmelder.« »Wir hoffen, dass mit dieser Maßnahme das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger verbessert wird«, erklärte Bürgermeister Jörg Pötke (ILT). Allein die verstärkte Präsenz von Ordnungshütern, so hofft das Gemeindeoberhaupt, werde sich positiv auf das Miteinander vor Ort auswirken. Zusätzlich zur Sicherheitswacht soll auch der Bahnhof in Zukunft videoüberwacht werden, teilte der Rathauschef weiter mit. aba/hw

Artikel vom 10.01.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...