Beim Erfolg in Moers leisteten sich die Hachinger einen Satzverlust – Paduretu: »Sehr gutes Vorbereitungsspiel auf Poitiers«

Unterhaching · Mit einem Arbeitssieg beginnt Generali Haching das Volleyballjahr 2012

Durchatmen nach dem unerwarteten Satzverlust. Im vierten Durchgang dominierten die Hachinger das Spiel.	 Foto: Verein

Durchatmen nach dem unerwarteten Satzverlust. Im vierten Durchgang dominierten die Hachinger das Spiel. Foto: Verein

Unterhaching · Eine gelungene Generalprobe vor ihrem vorentscheidenden vorletzten Champions-League-Gruppenspiel gegen Stade Poitevin Poitiers aus Frankreich feierten die Spieler von Bundesliga-Spitzenreiter Generali Haching.

Zwar gaben die bislang ungeschlagenen Bayern im Spiel beim Moerser SC den bislang fünften Satz dieser Saison ab. Am letztlich überzeugenden 3:1 (25:20, 25:16, 24:26, 25:21)-Auswärtssieg gegen die »Adler vom Niederrhein« änderte das nichts. So behielten die Hachinger als ungeschlagener Tabellenführer auch im 13. Saisonspiel ihre weiße Weste.

»Uns wurde kein Punkt geschenkt«

Hachings Trainer Mihai Paduretu zeigte sich angetan vom Arbeitssieg seines Teams. »Da wir viel trainiert haben diese Woche, bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft«, sagte der 44-Jährige. »In den ersten beiden Sätzen haben wir richtig gut gespielt. Danach mussten wir um jeden Punkt kämpfen, weil auch Moers stärker wurde.« Mit Blick auf das wichtige Duell gegen Poitiers sagte Paduretu: »Es ist wichtig für uns, dass den Jungs kein Punkt geschenkt wurde. Das war ein sehr gutes Vorbereitungsspiel für die Champions-League-Partie am Mittwoch.«

Ein Sieg ist Pflicht für die Hachinger, am besten ein 3:0 oder 3:1, denn dafür gibt es drei Punkte. Entscheidend wird das letzte Spiel in Cuneo (Italien) sein. Auch hier hilft den Hachingern nur ein Sieg. Gegen die starken Italiener würde dann aber ein 3:2 schon reichen. Poitiers könnte Haching auch mit einem klaren Sieg gegen Ceske Budejovice nicht mehr vom zweiten Platz in der Gruppe verdrängen. Jetzt aber erst mal Moers. Die Tabellenführung in der Volleyball-Bundesliga ist kein Selbstläufer. Diese Erfahrung haben die Hachinger Volleyballer machen müssen, nachdem sie ansonsten in der Liga nur selten gefordert sind. Aber sie haben den Kampf angenommen und den Moerser SC niedergerungen. Generali Haching rutschte nach dem Jahreswechsel gut in die Partie und konnte den ersten Satz mit 25:20 schnell für sich entscheiden.

Auch der zweite Durchlauf verlief nach Plan. Nach insgesamt 46 Spielminuten gingen Mihai Paduretus Mannen mit dem 2:0 vom Feld. Nach dem 20:13 im zweiten Satz zündete Haching den Turbo und holte den Durchlauf am Ende deutlich mit 25:16.

Moers beißt im dritten Satz zurück

Im dritten Satz erwischte der Moerser SC einen guten Start und konnte mit 4:2, 8:5 und 18:15 in Führung gehen. Doch, dass angeschlagene Hachinger nicht zu unterschätzen sind, weiß die Bundesliga inzwischen genau. Befand sich der Gegner auf der Zielgeraden des Satzes, legten die Oberbayern oft erst richtig los. Es verkörpert für Außenstehende vielleicht den Eindruck, dass Haching sich dann doch gerne mal eine Auszeit gönnt, dass sie müde in den Beinen sind oder vielleicht auch, dass sie ihren Gegner gerne in Sicherheit wiegen, um dann den entscheidenden Satz von hinten aufzurollen. Was auch immer es ist, was in diesen Momenten auf dem Feld los ist, die Rechnung geht meistens zugunsten der Bayern auf. Dann helfen sie sich gegenseitig noch mehr um aus der brenzligen Situation herauszukommen. Doch in diesem Satz kam die Zündung zu spät. Zwar konnten die Gäste den Rückstand verringern, zum 19:19 ausgleichen und einen Moerser Satzball abwehren, doch reichte es nicht und man musste den Satz knapp mit 24:26 an die Hausherren abgeben.

»Moers ist besser ins Spiel gekommen und wir haben zu viele Konzentrationsfehler gemacht. Dann hat sich das Team aber doch noch zusammengerauft und ist nochmal richtig herangekommen«, analysierte Paduretu nach dem Spiel. Gelangt hatte es aber eben nicht. Also war Nachsitzen angesagt. Zwar erwischte Moers mit dem 3:2 einen hauchdünnen, aber zumindest besseren Start, doch die Hachinger hatten nun keine Lust mehr, noch länger um die zwei Punkte, die sie sicher mit nach Hause nehmen wollten, zu kämpfen. So drehten Paduretus Mannen den Vorsprung zu ihren Gunsten (9:8, 12:11). Doch der vierte Satz gestaltete sich als wahrlich hart umkämpft. Paduretu definierte den Satz als »Kopf-an-Kopf- Rennen«. So wechselte der Vorsprung zwischen der Hachinger und der Moerser Seite hin und her. Darin sieht Mihai Paduretu einen Vorteil: »Es war gut so, dass wir kämpfen mussten. So vergisst und verlernt man das nicht.« Aber dann kam er doch noch, der Hachinger Schlussspurt. So konnten sich die Gäste mit 23:20 das erste Mal in diesem Satz mit drei Punkten absetzen. Das war dann auch der Schlüssel zum 3:1-Erfolg und Generali Haching konnte nach 108 Spielminuten den vierten Durchlauf mit 25:21 für sich entscheiden und damit die weiße Weste immer noch anbehalten.

Skladany sticht aus dem Team hervor

MVP (wertvollster Spieler) des Spiels wurde Zuspieler und Strippenzieher Brano Skladany, der einmal mehr das Hachinger Spiel auf hohem Niveau lenkte. »Heute war es ein Arbeitssieg. In Satz drei und vier wurde uns nichts geschenkt. Es war sehr gutes Volleyball und ein gutes Spiel.« Heute liegt das Augenmerk ganz auf der Champions-League-Begegnung gegen Poitiers. Am Sonntag, 15. Januar, steht dann die Bundesligabegegnung gegen evivo Düren auf dem Programm. Gegen den Tabellenachten sind die Hachinger klarer Favorit. Alles andere als ein Heimsieg in der Sportarena wäre eine große Überraschung.

Artikel vom 10.01.2012
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