BA 16 fordert Nachbesserungen beim Bürgertreff

Waldperlach · Barrierefreiheit fehlt

BA 16-Vorsitzender Kurt  Damaschke.	Foto: Privat

BA 16-Vorsitzender Kurt Damaschke. Foto: Privat

Waldperlach · Im Februar letzten Jahres öffnete der »Treffpunkt WAPE Bürger IG« Im Gefilde 84 seine Türen. Er ist integriert in eine 2010 errichtete Wohnanlage mit 88 geförderten Wohnungen.

Nach langem Ringen zwischen Bezirksausschuss 16 Ramersdorf Perlach (BA 16), Sozialreferat und dem Bauträger, der städtischen HEIMAG AG, stellte letztere im Erdgeschoss des Neubaus eine Dreizimmer-Wohnung für die Bewohnerarbeit zur Verfügung. Miet-, aber nicht barrierefrei.

Die WAPE hat den Treff in mühevoller Arbeit eingerichtet, stellte der BA fest. »Hier hat das Amt bzw. die Heim-AG anscheinend nur eine leere Wohnung übergeben« heißt es im August-Protokoll der Sitzung des Unterausschusses (UA) Soziales. Ebenso bemängelt wurde, dass der Treff nicht barrierefrei zugänglich sei. Es handle sich um ein Mietobjekt, bezog das zuständige Amt für Wohnen und Migration inzwischen Stellung und betont, der Bauträger habe sein Objekt nicht im Vorfeld als öffentliche Anlage geplant und sei »somit nicht den Vorschriften der benannten Regelungen öffentlicher Gebäude zwingend unterworfen« gewesen. Genannt sind die Bayerische Bauordnung (BayBO), das Bayerische Behindertengleichstellungsgesetz (BayBGG) und DIN-Normen. Das BayBo schreibt in Artikel 48 vor, dass bei Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen, die Wohnungen eines Geschosses barrierefrei erreichbar sein müssen. Auch die Stadt hat eindeutige Bestimmungen für den öffentlich geförderten Wohnungsbau und für von der Stadt geförderte soziale Einrichtungen.

Dies wurde hier offenbar nicht beachtet, durch die Heim-AG, eine der Landeshauptstadt München gehörende Wohnungsbaugesellschaft. Das sei »unschön« stellte der BA in seiner letzten Sitzung vorsichtig fest und fragt jetzt bei der Lokalbaukommission an: »Hat die Heim-AG entgegen des geltenden Rechts die Barrierefreiheit nicht umgesetzt?«. Gleichzeitig wollten sie wissen, was getan werden könne, um Bewohnertreff und Wohnanlage nachträglich barrierefrei zu gestalten. Die Räume könnten über den Garteneingang ebenerdig erreicht werden, schlugen die BA-Mitglieder vor. Die erforderlichen Umbaumaßnahmen im Innern würden umfangreich und teuer. Brigitte Neumann-Latour, die Zuständige des Sozialreferats, kann sich alternativ eine mobile barrierefreie Toilettenanlage im Garten vorstellen. »Dieser Alternativvorschlag reicht bei weitem nicht aus, um langfristig einen vernünftigen Bewohnertreff zu erhalten«, erwidert Kurt Damaschke kopfschüttelnd. Der Vorsitzende des UA Soziales im BA 16 sieht in den Formulierungen der städtischen Schreiben viel mehr die Gefahr, dass der Treff nach Ablauf der fünfjährigen Finanzierung nicht weiter genutzt werden kann. »Dabei kann«, so Damaschke weiter, »die von hier ausgehende Bewohner- und Integrationsarbeit langfristig wirken!« A. Boschert

Artikel vom 10.01.2012
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