Tipps vom Profi: Wie man seine Vorsätze tatsächlich umsetzt

Sauerlach/München · 2012 klappt es

Die Buchautorin Cordula Nußbaum weiß, wie man 2012 seine guten Vorsätze endlich auch in die Tat umsetzen kann. 	Foto: hw

Die Buchautorin Cordula Nußbaum weiß, wie man 2012 seine guten Vorsätze endlich auch in die Tat umsetzen kann. Foto: hw

Sauerlach/München · Das neue Jahr ist gerade einmal ein paar Tage alt und schon beginnen bei vielen die guten Vorsätze, die man in der Silvesternacht gefasst hat, zu bröckeln. Zu den beliebtesten Vorsätzen gehören laut der Sauerlacher Selbstmanagement-Expertin Cordula Nußbaum sich mehr Zeit für die Familie, für Sport und gesunde Ernährung zu nehmen und natürlich mit dem Rauchen aufzuhören.

»Allerdings ist bei vielen schnell wieder die Luft raus, viele halten nicht einmal drei Wochen durch«, weiß die erfolgreiche Autorin zu berichten. Der Grund für das vielfache Scheitern sieht die zweifache Mutter vor allem darin, dass diese guten Vorsätze nicht von Herzen kommen. »Es ist schon fast zu gesellschaftlichen Pflicht geworden das neue Jahr mit guten Vorsätzen zu beginnen. Grundsätzlich wollen die meisten Menschen gesünder leben, mehr Zeit für die Familie haben und mehr zum Ausspannen. Da liegt es nahe, sich so etwas für den Jahresstart vorzunehmen. Trotzdem haben diese Wünsche oft nicht viel mit den wahren Träumen dieser Personen zu tun. Was wir nur mit halber Kraft verfolgen, werden wir auch nicht schaffen«, ist sich Cordula Nußbaum sicher. Am 14. Januar bietet sie deshalb in München einen so genannten »Dream-Day« (Info unter www.kreative-chaoten.com) an, bei dem man seinen echten Sehnsüchten auf die Spur kommen kann. Mit gezielten Fragetechniken ermutigt sie die Teilnehmer dazu, sich auf die geheimen Wünsche einzulassen und nach Wegen zu suchen, wie man diese umsetzen kann. Aber auch wer keine Zeit für ihren Kurs hat, für den hält sie Tipps bereit, wie es diesmal mit den guten Vorsätzen klappen kann.

»Zuerst einmal muss man sich fragen, warum man ein bestimmtes Ziel überhaupt erreichen will«, erklärt sie. Dazu ist es gut, sich vorzustellen, was wäre, wenn man dieses Ziel schon erreicht hätte. Wenn man dann feststellt, dass sich eigentlich nichts Wesentliches ändert, dann könne man ´diesen Punkt getrost von der Liste streichen, beruhigt die Autorin. Es gibt noch weitere, sicheres Zeichen dafür, dass man es mit dem Vorsatz maximal halbherzig meint, so Nußbaum. »Was Sie seit zehn Jahren nicht umgesetzt haben, ist wahrscheinlich kein echter Herzenswunsch«, urteilt Nußbaum. Sollte man aber beim In-sich-Hineinhören spüren, dass sich durch das Erreichen dieses Zieles tatsächlich signifikant etwas zum Positiven wendet, sollte man zum nächsten Schritt in dieser Angelegenheit übergehen.

Nußbaum hat dazu die »Pidewawa«-Methode entwickelt. Positiv formulieren: »Formulieren Sie Ihr Ziel so, als hätten Sie es schon erreicht. Statt: ›Ich will zehn Kilo abnehmen‹, sagen Sie zu sich: ›ich habe zehn Kilo abgenommen‹. Mit sollte, könnte und müsste bringt man den inneren Schweinehund nicht auf Trab, mit Ist-Formulierungen hingegen schon«, so Nußbaum. Das » D« steht für detailliert. »Nehmen Sie sich die Zeit, um einen detaillierten Zeitplan auszuarbeiten, beispielsweise, bis wann Sie die gewünschten Kilos abgenommen haben wollen. Planen müsse man in diesem Fall zum Beispiel den gezielten Einkauf oder mögliche Sporteinheiten. Dabei dürfe hier durchaus Spielraum für die eigene Kreativität bleiben, denn es sei nicht jedermanns Sache einen genauen Speiseplan für Wochen im voraus zu erstellen. Das »E« steht für erreichbar. »Niemand kann in zwei Wochen zehn Kilo abnehmen, setzen Sie sich also erreichbare Ziele«, mahnt die Sauerlacherin. Das erste »Wa« steht für »bis wann«. Ein grober Zeitplan helfe dabei, seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Das zweite »Wa« steht für warum. Wenn man sich auf seine echten Herzenswünsche konzentriere, setzt man große Kraftreserven frei, vorausgesetzt, man überfordert sich selber dabei nicht, erläutert die erfahrene Workshopleiterin. Gut ist es auch, sich einen Coach aus dem Freundeskreis an die Seite zu holen. Diesen sollte man in seine Pläne einweihen und ihn dazu auffordern, einen hin und wieder zu ermahnen, wenn man das Ziel aus den Augen zu verlieren droht. Wichtig sei es zudem den ersten Schritt zu seinem großen Ziel innerhalb von 72 Stunden zu machen, danach nimmt die Wahrscheinlichkeit rapide ab, dass man tatsächlich sein Vorhaben in die Tat umsetze, weiß Nußbaum aus Erfahrung. Am Ende der Seelenerforschung kann übrigens durchaus auch die Erkenntnis stehen, dass man ein Ziel nicht länger verfolgen will. »Dann sollte man sich ganz konkret von diesem Ziel verabschieden, auch das tut dem eigenen Ego gut«, rät die Autorin.

Für alle, die auf der Suche nach ihren wahren Zielen sind und wie man sie am besten umsetzt hat sie das Buch »Bunte Vögel fliegen höher« (Campus-Verlag, 17,99 Euro) geschrieben. Dort hält sie vor allem für die kreativen Chaoten Tipps parat, die sich mit starren Zeit- und Karriereplänen schwer tun. hw

Artikel vom 03.01.2012
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