Märchenmarathon im Giesinger Kulturbahnhof

Giesing · »Es war einmal« ...

Die Schwestern Grimm – Gabi Altenbach, Cordula Gerndt und Katharina Ritter – werden alle 200 Märchen der Gebrüder Grimm präsentieren.	Foto: VA

Die Schwestern Grimm – Gabi Altenbach, Cordula Gerndt und Katharina Ritter – werden alle 200 Märchen der Gebrüder Grimm präsentieren. Foto: VA

Giesing · »Es war einmal« … und kommt jetzt wieder: Die berühmten Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, 1812 zum ersten Male veröffentlicht und seit dem Jahr 2005 sogar UNESCO-Weltkulturerbe, sind nur auf den ersten Blick wirklich wohlbekannt.

Der Reihe nach erzählt, zeigt sich in den 200 Geschichten viel Unbekanntes, Spannendes, Grimmig-Gruseliges, Irritierendes und heute auch politisch Unkorrektes. Die drei »Schwestern Grimm« nehmen diesen langen Märchen-Erzählfaden im Rahmen einer märchenhaften Dauerleseveranstaltung im Kulturzentrum am Giesinger Bahnhof in voller epischer Länge wieder auf. Drei Tage lang, von Donnerstag 5. bis Samstag 7. Januar jeweils in der Zeit von 12 Uhr bis Mitternacht werden die drei »Schwestern Grimm« – Gabi Altenbach, Cordula Gerndt und Katharina Ritter sich dieser besonderen Herausforderung eines Lesema­rathons besonderer Güte ­stellen und das gesamte Werk vortragen. 36 Stunden »Mundart« vollster Pracht und Güte – das alles ohne Pause dürfte nicht nur für die Vortragenden und reine Märchen-Freaks, sondern auch für viele andere Gäste zum echten Happening werden.

Zu jeder vollen Stunde ist Einlass im Kulturzentrum am Giesinger Bahnhof. Ein Schnupperticket für eine Märchenstunde kostet für Kinder einen Euro und deren drei für Erwachsene. Auch Familien mit zwei Kindern und einem Erwachsenen zahlen drei Euro pro Stunde. Zudem gibt es das kompakte »Mittagsticket« von 12 bis 15 Uhr zum Preis von 13 Euro, das »Guten-Abend-Ticket« für das Erzählvergnügen zwischen 19 und 24 Uhr für 17 Euro sowie die von Märchenfreundin zu Märchenfreund übertragbare Tageskarte zum Preis von 30 Euro.

Für die absoluten Fans und Konditionswunder bietet sich der Kauf einer sogenannten »Marathonkarte« zum Preis von 80 Euro an. Dann versäumt der angehende Märchenexperte keine einzige Sequenz des Grimmschen Lesewirbels. Es ist schon ein gewaltiges ­Leseprojekt, das die drei »Schwestern Grimm« da kurz nach dem Jahreswechsel in Giesing stemmen. Alle 200 Märchen aus dem Repertoire der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm werden den drei engagierten Damen über die Lippen gehen. Anlass für die Mammutveranstaltung ist das 200. Jubiläum der Erstveröffentlichung 1812 von Jacob und Wilhelm Grimm (geboren 1785 bzw. 1786 in Hanau / Hessen). Das einzigartige Lese-Experiment wird von den drei professionellen Bühnenerzählerinnen Gabi Altenbach, Cordula Carla Gerndt und Katharina Ritter in spannendem Timbre und Erzählstil vermittelt. Die »Schwestern Grimm« nehmen dabei den Faden des Erzählens der Brüder Grimm wieder auf und befreien die Kinder- und Hausmärchen aus der Feder der berühmten Autoren aus einer Welt nur zwischen den Buchdeckeln – entstauben die Märchen und lassen die Geschichten lebendig werden.

Erzählt wird von den dreien mit sehr viel Respekt vor den Geschichten und einem frischen Blick für das Publikum. Dabei changieren die vortragenden Damen zwischen Hochdeutsch und Dialekt, erzählen mal wörtlich zur Vorlage, mal bildlich, mal von hinten und mal von vorn. Zudem arbeiten die »Schwestern Grimm« mit Bildmaterial und Musik. »Die Faszination des Geschichtenerzählens wird wieder lebendig, denn wer einer mündlichen Geschichte lauscht, macht sich eigene Bilder dazu und wird somit selbst Teil der Ereignisse«, so die erzählfreudigen Drei. Denn seit Jahren gehen die ausgebildete Theaterpädagogin Gabi Altenbach, die studierte Volkskundlerin Cordula Gerndt und die früher im Filmgeschäft tätige Katharina Ritter mit ihrem Marathon immer wieder auf Tour. Wer den Marathon am Giesinger Bahnhof verpassen muss, hat anderweitig Gelegenheit, dieses besondere Erlebnis auf sich wirken zu lassen: einmal im Monat sind die Schwestern Grimm zu Gast im ArsMusica im Stemmerhof.

Harald Hettich

Artikel vom 03.01.2012
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