Aying/Putzbrunn · Spende mit Herz

Junge Bewohner und das Betreuungsteam des Ayinger Clemens-Maria-Kinderheims freuen sich auf den ab Frühjahr 2012 geplanten Anbau. Foto: Ka

Aying/Putzbrunn · Perspektiven für die Zukunft – diese brauchen die kleinen Bewohner des Clemens-Maria-Kinderheims ganz besonders. Renate Schimmer-Wottrich, Inhaberin der Putzbrunner Firma Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG will genau dafür die Grundlage legen.

Mit einer namhaften Großspende, über deren Höhe sie Stillschweigen bewahrt, hat sie das Fundament für den Ausbau der Kinderheim-Außenstelle in Aying geschaffen. Diese gibt es bereits seit 15 Jahren, das schöne alte Gebäude in der Ayinger Bahnhofstraße ist jedoch reichlich in die Jahre gekommen. Mit dem kürzlich vom Gemeinderat Aying genehmigten Anbau an das aus dem Jahr 1904 stammende Haus werden die Wohn- und Arbeitsbedingungen für die 19 Kinder und Jugendlichen, ihr achtköpfiges sozial-pädagogisches Betreuungsteam und die anderen Fachkräfte wie Therapeuten oder Psychologen, um einiges angenehmer werden.

Seit zwei Jahren hat Sabine Kotrel-Vogel, Leiterin des insgesamt rund 150 Kinder und Jugendliche betreuenden Clemens-Maria-Kinderheims, diese Vision von einer Erweiterung des Ayinger Hauses. Einen Mitstreiter hat sie im Architekten Armin Ranner gefunden. Der Münchner ist ebenso im Freundeskreis des Kinderheims wie die Putzbrunner Unternehmerin Renate Schimmer-Wottrich. Beiden liegt die vollstationäre Jugendhilfeeinrichtung mit ihrer Arbeit für verhaltensauffällige und seelisch behinderte Kinder und Jugendliche sehr am Herzen.

Was die Putzbrunnerin mit ihrer großzügigen Spende angestoßen hat, setzt der Planer für die kleinen Bewohner um: Im Neubau entstehen ab dem Spatenstich im März 2012 Schlafräume, Wohn- und Hausaufgabenzimmer, neue Besprechungs- und Besucherräume sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern. »Wir haben dann endlich genügend Platz, um den Kindern und Jugendlichen Einzel- und Zweierzimmer statt Dreierzimmer zu bieten. Das ist besonders für die Jugendlichen wichtig, die ausreichend Privatsphäre benötigen«, so Bartholomäus Brieller, Vorstand der katholischen Jugendfürsorge. Sie ist Trägerin des Clemens-Maria-Kinderheims. Außerdem wird ab der für das Frühjahr 2013 anvisierten Fertigstellung des rund 700 Quadratmeter großen Anbaus eine intensivpädagogische Gruppe mit sechs bis sieben neuen Plätzen für besonders traumatisierte Kinder geschaffen. Damit erfüllt sich auch der Wunsch der vierfachen Mutter und achtfachen Großmutter Renate Schimmer-Wottrich, die am liebsten vor der eigenen Haustür hilft: »Wir möchten den Kindern einen Platz geben, an dem sie sich wohl und geborgen fühlen, der ein Stück Heimat für sie bedeutet und der sie stark macht für die Zukunft«, sagt sie.

Seit 2008 ist die 68-Jährige Vorsitzende des Familienbeirats des mittelständischen Familienunternehmens. Von den insgesamt 500 Mitarbeitern arbeiten 450 am Standort Putzbrunn. »Dank dieser großzügigen Spende haben wir bisher rund 65 Prozent der Baukosten zusammen«, freut sich Sabine Kotrel-Vogel. »Bemerkenswert finde ich auch, wie sich unser Ayinger Team beim Spendensammeln einsetzt«, stellt sie anerkennend fest. Auch die kleinen Bewohner seien sehr engagiert und eingebunden, sie waren zur Augenscheinnahme »ihres« neuen Hauses sogar schon im Architekturbüro Ranner. Gleichwohl: Weitere Unterstützung in Form von Spenden ist jederzeit herzlichst willkommen, betont Kotrel-Vogel.

Weitere Infos rund um das Projekt finden Interessierte unter www.clemaki-aying.de.

Artikel vom 03.01.2012
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