Unterhaching · Glückliches Ende im Volleyballkrimi

Kapitän Max Günthör punktet hier mit viel Elan und Siegeswillen gegen Ceske Budejovice. Foto: Verein

Die Volleyballer von Generali Haching haben den nächsten Schritt in Richtung Champions Leagu-Playoffs gemacht. Am Mittwochabend besiegten sie vor heimischer Kulisse den tschechischen Vertreter Jihostroj Ceske Budejovice mit 3:2. Mit den beiden Siegen gegen die Tschechen hat Haching den letzten Platz in der Gruppe D abgegeben.

Zeitgleich siegte Bre Banca Lanutti Cuneo (ITA) gegen Stade Poitevin Poitiers (FRA) mit 3:0. Durch ihren Sieg konnten die Hachinger den Rückstand auf Poitiers um zwei Punkte verkürzen und liegen zwei Spiele vor Ende der Vorrunde nur einen Punkt hinter den Franzosen. Am 11. Januar 2012 kommt es zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Teams in Unterhaching. Mit einem Drei-Punkte-Sieg könnte Haching vorbeiziehen, muss dann aber im letzten Spiel in Cuneo noch wenigstens einen Punkt (mit einer 2:3-Niederlage oder einem Sieg) holen, um den zweiten Platz in der Gruppe zu sichern.

Die Partie gegen Ceske Budejovice begann mit einer 3:0-Führung für die Gäste. Die Böhmen konnten den Vorsprung lange halten. Erst nach einer Reihe von erfolgreichen Blockversuchen der Hausherren ging Unterhaching mit 13:12 in Front. Die Tschechen hielten mit, es war ein Satz auf Augenhöhe, Erst beim 21:19 konnten die Bayern erstmals mit zwei Punkten davonziehen und den Satz letztlich nach Hause bringen.

Im zweiten Durchgang brachten einige Aufschlagfehler Unterhaching um die Führung. Dann wackelten Annahme und Block. Mihai Paduretu wechselte im Block, brachte Carvalho, doch die Tschechen nutzten ihren Lauf, bauten die Führung zwischenzeitlich auf sechs Punkte aus und holten sich souverän den Satz. Bei Unterhaching vertrat erneut Robert Hupka Sebastian Prüsener auf der Liberoposition.

Der dritte Satz entwickelte sich zum spannendsten. Mehrfach wechselte die Führung, beiden Teams war anzumerken, dass niemand diesen wichtigen Satz verlieren wollte. Christian Dünnes punktete in dieser Phase immer wieder für Unterhaching. Als Fredy Cedeno das 23:21 machte, schien der Satz gelaufen, doch angetrieben von einem entfesselten Novotny glich Ceske Budejovice aus und holt sich am Ende sogar noch den Satz (25:23).

Nun war Unterhaching gefordert; um noch wenigstens zwei Punkte zu retten, mussten die Sätze vier und fünf gewonnen werden. Entsprechend drehten die Hausherren auf und hatten den Durchgang fest im Griff. Dünnes, ein kraftvoller Kaliberda und Fredy Cedeno bauten den Vorsprung aus. Zum Schluss ließ man drei Satzbälle verstreichen, bevor der Sack zugemacht wurde.

Nun musste der Tie-Break entscheiden. Die Bayern nahmen den Schwung aus dem vierten Satz mit. Simon Hirsch und Fredy Cedeno bauten Mitte des Durchgangs mit Blockversuchen den Vorsprung vor jetzt tobender Halle aus. Die Gäste konnten nichts mehr entgegensetzen, Alex Shafranovich beendete die Partie mit einem klaren 15:8 im Tie-Break für Unterhaching.

»Nach dem dritten Satz hat Unterhaching besser angegriffen, bei uns dagegen wackelte die Annahme«, so ein enttäuschter Gästecoach Jan Svoboda. »Leider haben wir nun nur einen Punkt mitgenommen.« Mihai Paduretu zollte seinem Team Respekt für die Aufholjagd. Zwar bedauerte er seinerseits, nicht alle drei Punkte dabehalten zu haben, aber er verwies auf noch zwei ausstehende Partien. »Solche Partien bringen uns auch im Hinblick auf die Play-Offs weiter. Da sind wir dann auch so gefordert.«. Kapitän Max Günthör gibt zu, dass die Vielzahl der hochklassigen Partien nicht ohne Folgen bleibt: »Natürlich müssen wir diesem Marathon irgendwann körperlich Tribut zollen. Wir hatten im zweiten Satz nachgelassen, haben dann aber im vierten und fünften gezeigt, dass wir unbedingt wollten.«

Am zweiten Weihnachtsfeiertag steigt dann um 18 Uhr bereits in der Schwarzwaldhalle in Bühl das DVV-Pokal-Halbfinale. Hier wollen die favorisierten Hachinger mit einem Sieg den Chance auf den vierten Pokalsieg in Folge wahren.

Artikel vom 22.12.2011
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