Die Neukeferloherin Gerda Mader ist der Südost-Kurier-Weihnachtsengel 2011

Neukeferloh · Ein Engel mit bunten Kartons

Ingrid Röser freut sich, so eine fleißige Helferin für die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« wie Gerda Mader zu haben (v. li.).	Foto: ar

Ingrid Röser freut sich, so eine fleißige Helferin für die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« wie Gerda Mader zu haben (v. li.). Foto: ar

Neukeferloh · Mit den Engeln ist das meist so eine Sache. Sie wirken häufig im Stillen und Verborgenen, sie helfen mit ihrem Einsatz und Engagement, ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Deshalb bleiben sie meistens unbemerkt, zumindest bis sie einmal nicht da sind. Wenigstens einmal im Jahr – zur Weihnachtszeit – wollen wir diesen stillen aber unglaublich wichtigen Helfern danken und sie belohnen. Diese Menschen erhalten einen Südost-Kurier-Weihnachtsengel von Pflanzen Kölle und einen Gutschein im Wert von 100 Euro vom Einkaufs-Center pep. Dass dabei das Alter, wenn man sich einbringen möchte, keine Rolle spielt, zeigt Gerda Mader, unser Weihnachtsengel 2011. In vier Jahren hat die 80-jährige Neukeferloherin über 800 Schuhkartons für die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« weihnachtlich dekoriert. Allein dieses Jahr fertigte sie 250 Weihnachtskartons an.

Das ganze Jahr über ist sie mit Kleber, bunten weihnachtlichen Geschenkpapier und jeder Menge Schuhkartons bewaffnet. »Und wenn ich nicht meine Kreuzworträtsel mache oder die Enkel und Urenkel da sind, dann beklebe ich Schuhkartons. Es macht mir einfach Spaß, hält mich fit und ist für eine gute Sache«, so die 80-Jährige. Denn die Hilfsaktion des christlichen Hilfswerk Geschenke der Hoffnung e.V. – im Münchner Landkreis unterstützt durch Ingrid Röser von der Bürgerwerkstätte »Neue Bürgerbewegung und Ehrenamt« Grasbrunn – ruft alle in Deutschland einmal im Jahr auf, einen Schuhkarton mit Geschenkpapier zu bekleben und mit Geschenken für Mädchen und Buben in Not aus ganz Osteuropa zu befüllen, um diesen Glanz in den Augen und einen weihnachtlichen Glücksmoment zu schenken.

Bevor Gerda Mader zum Schuhkarton-Kleben kam, war sie unermüdlich im ­Kaninchenzuchtverein B17 Neukeferloh-Grasbrunn e.V. mit ihrem Mann engagiert. »Da habe ich mich schon gern um vieles gekümmert. Entweder als Bedienung hinter der Theke oder bei den Veranstaltungen. Etwas tun steckt einfach in mir drin, Rumsitzen und nichts tun kann ich einfach nicht.« Als ihr Mann verstarb, waren die mittlerweile über 100 Hasen in der eigenen Zucht zu viel für Mader alleine. Kurzerhand wurden sie verkauft und nun? Durch die Schwägerin, die sich an der Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« beteiligte, wurde sie auf die Aktion aufmerksam. Eine tolle Sache fand sie und kurzentschlossen fertigte sie, 2008 noch im Grasbrunner Bürgersaal, ihre ersten 120 Kartons an, die dann nur noch befüllt werden mussten. Mittlerweile bevorzugt Mader lieber ihr heimisches Sofa. »Dort war alles so eng und bei mir zu Hause kann ich mich entsprechend ausbreiten.«

Bevor die Weihnachtsaktion im Oktober/November losgeht, holt Ingrid Röser schon einen Schwung fertiger Weihnachtsschachteln bei Mader ab. »In der Bibliothek und im Bürgerhaus Grasbrunn legen wir immer ein paar fertige Kartons aus, die sich Bürger abholen können, um sie für die Aktion zu befüllen. Dieses Angebot ist für diejenigen gedacht, die nicht mehr so gut selber Kartons bekleben können, aber trotz alledem bei der Aktion mitmachen wollen«, erzählt Röser, die sehr dankbar über die Mithilfe von Gerda Mader ist. Wenn sie das Papier und den Kleber nicht selber kauft, bekommt sie ausreichend Nachschub von Ingrid Röser durch Spenden aus dem Umfeld sowie von ihrer ganzen Familie. »Meine Tochter Anita holt mir Kartons oder bringt mir neues Geschenkpapier auch mal mit.« Selber macht Mader keinen Geschenkkarton komplett fertig. Lieber machen sie und ihre Tochter eine Sachspende, wie beispielsweise eine Kinderhose, die dann die Helfer von Röser in einen Karton packen können. »Über Sachspenden freuen wir uns auch sehr. Bevor irgendwelcher Schmarrn gekauft wird, um einen ganzen Karton voll zu bekommen, ist eine einzelne Sachspende, wie beispielsweise eine Mütze, viel besser.«

Bevor die Weihnachtspakete nach Osteuropa geschickt werden, muss der gesamte Inhalt überprüft werden. »Und manchmal sind leider Sachen drinnen, die nicht durch den Zoll kommen würden oder verdorben sind, bevor sie ankommen«, berichtet Röser. Alle Kleider, Spielzeuge und Essenswaren, die aus Zollgründen oder anderen Gründen nicht für die Aktion eingesetzt werden können und übrig bleiben, werden an die Haarer Tafel, ans Kinderheim Salberghaus in Putzbrunn und an das Frauenhaus in München gespendet, berichtet Röser. »Nur was wirklich verderblich ist oder überhaupt nicht mehr gebraucht werden kann, kommt in den Müll.« Dank der gesamten Helfer und Spender kamen dieses Jahr insgesamt 617 Weihnachtskartons für die Aktion zusammen. »So Gott will, will ich auch im nächsten Jahr wieder gerne viele Kartons dafür liefern«, sagt Mader, die sich von dem Gutschein ein paar schöne Ohrringe leisten möchte. ar

Artikel vom 20.12.2011
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