München – Mensch statt Uniform

Wird deutscher Polizeibischof: Wolfgang Bischof Foto: Klaus Wolf, Erzbischöfliches Ordinariat München

München · Wolfgang Bischof, Weihbischof der Erzdiözese München und Freising, will seine neue Aufgabe als deutscher Polizeibischof „engagiert und aufmerksam für die Anliegen der Polizeibediensteten“ angehen. „Dass mich die Deutsche Bischofskonferenz als Polizeibischof beauftragt hat, ist für mich eine große Ehre. Ich freue mich auf diese Aufgabe“, so Bischof.

Er tritt die Nachfolge von Weihbischof Manfred Melzer aus der Erzdiözese Köln als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Katholische Polizeiseelsorge, die den kirchlichen Dienst in den Landespolizeien der Bundesländer wahrnimmt.

Bischof beklagt besonders die Art, wie Polizisten und Polizistinnen in der Öffentlichkeit behandelt würden: „Auch in ihrem ganz alltäglichen Dienst werden sie oft belästigt und beschimpft, sinnlos und grundlos. Als Repräsentanten des Staates scheinen sie in den Augen mancher Menschen eine Projektionsfläche für deren Aggressionen zu bieten.“ Die Polizeiseelsorge setze dazu einen Kontrapunkt: „Wir nehmen den Menschen in den Blick, nicht die Uniform“, so der Weihbischof.

Polizeiseelsorge

In der katholischen Polizeiseelsorge kümmern sich bundesweit etwa 110 Seelsorger und Seelsorgerinnen um die Polizeibediensteten. Die Seelsorger arbeiten vertraulich und sind nur gegenüber ihren Bischöfen zur Rechenschaft verpflichtet. Zu ihren Aufgaben gehört neben der seelsorglichen Begleitung von Polizeibediensteten auch der berufsethische Unterricht in der Aus- und Fortbildung. Die Seelsorger organisieren darüber hinaus Gottesdienste, Segnungen für Fahrzeuge und Gebäude, Wallfahrten, Studienreisen und Besinnungstage.

Artikel vom 18.12.2011
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