Gemeinde investiert kräftig

Putzbrunn · Geld für die Jugend

Putzbrunn · Die Gemeinde Putzbrunn und der Kreisjugendring München Land (KJR) arbeiten weiter Hand in Hand: Der Gemeinderat fasst den einstimmigen Beschluss, im Haushalt 2012 einen Betrag von 97.140 Euro für die KJR-Leistungen einzuplanen – das sind knapp 3.000 Euro mehr als im laufenden Kalenderjahr (94.220 Euro).

Wie Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) erläuterte, arbeitet das Pädagogen-Team Stefan Witthauer: »Das breitgefächerte Angebot wird sehr gut angenommen – das gilt übrigens auch für die Mobile Jugendarbeit.« Er ist seit dem 1. Dezember 2009 Sozialraumleiter, Heli Madlener und Andreas Pohr sind erfolgreich im »Timeout« in Putzbrunn aktiv. Die höheren Aufwendungen seien in erster Linie auf gestiegene Lohn- und Personalkosten zurückzuführen. Stefan Witthauer: »Zudem müssen wir auch die Rückkehr des Timeout-Jugendtreffs ins Bürgerhaus finanzieren. Die Jugendlichen packen dann wieder mit an und gestalten sich ihre Räume selbst.« Am 20. Oktober nächsten Jahres sollen die Räume offiziell wiedereröffnet werden.

Zu diesem Zeitpunkt bekommt die Grundschule Putzbrunn ihre erste Ganztagsklasse: Der Gemeinderat votierte mit zwei Gegenstimmen für die Pläne, zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 mit einer 1. Klasse zu starten und jedes Jahr eine weitere Ganztagsklasse unter den ABC-Schützen einzurichten. »Rektorin Michaele Fitz wird dazu noch ein entsprechendes Konzept erarbeiten«, ergänzte Klostermeier und betonte ausdrücklich, dass er als »glühender Anhänger« der Ganztagsklasse schon in den 1990er-Jahren für diese Idee eingetreten sei.

Dazu sah sich der Rathauschef gemüßigt, weil er zuvor heftig auf den Freistaat Bayern geschimpft hatte. Der fördere zwar gebundene Ganztagsschulen durch die Zuweisung von zusätzlichen Lehrerwochenstunden und stelle pro Klasse und Schuljahr 6.000 Euro für externe Lehrkräfte bereit. »Die tönen, was die alles tun – und setzen den Kommunen dann beim Thema Nachmittagsbetreuung das Messer auf die Brust. Das schreit zum Himmel!«, ärgerte sich Klostermeier.

Die Gemeinde Putzbrunn verpflichtet sich, den zusätzlich anfallenden Sachaufwand zu übernehmen und entrichtet eine Pauschalsumme von 5.000 Euro pro Klasse und Schuljahr an die Staatsregierung. »Wir stehen ja ganz gut da, aber wie sollen das denn andere Kommunen mit ihren klammen Kassen leisten?«, empörte sich auch Britta Becker (Gemeinschaft pro Putzbrunn) und weiter: »Das wird doch zu einem riesigen Schneeball – vor allem, wenn man bedenkt, dass das Geld eh nicht reicht.« Putzbrunn könne sich glücklich schätzen, eine Ganztagsklasse zu bekommen, meinte der 3. Bürgermeister Alexander Bräuer (SPD/Grüne): »Das muss ganz einfach drin sein, finde ich!« Robert Böck (Gemeinschaft pro Putzbrunn) war da anderer Meinung – und stimmte schließlich gegen die Pläne. »Ich bin schon auf das Konzept gespannt. Wie ich unsere Rektorin kenne, nimmt sie für alles das Beste vom Besten, so dass bestimmt wieder höhere Kosten entstehen«, flüchtete sich der 2. Bürgermeister in Galgenhumor. G. Verstegen

Artikel vom 09.12.2011
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