ADAC Test Navigationsgeräte

Riesen-Display wird zum Sicherheitsrisiko

Ein riesiges Display kann Fahrradfahrer verdecken und wird zur Gefahr für die Verkehrssicherheit, warnt der ADAC.	Quelle: Vectrix

Ein riesiges Display kann Fahrradfahrer verdecken und wird zur Gefahr für die Verkehrssicherheit, warnt der ADAC. Quelle: Vectrix

Manche mobilen Navigationsgeräte werden immer größer. Sind sie deshalb auch besser? Oder blockieren sie den Blick auf andere Verkehrsteilnehmer?

Der ADAC Test von neun mobilen Navigationsgeräten zwischen fünf und sieben Zoll zeigt, dass Bildschirme mit mehr als fünf Zoll fast nie Vorteile bringen.

Großes Display hat gleichen Effekt wie „Toter Winkel“

Ist ein Gerät mit einer Bildschirmdiagonale von mehr als 17 Zentimetern (sieben Zoll) ungünstig an der Windschutzscheibe angebracht, können Fußgänger, Motorrad- und Fahrradfahrer vom Autolenker nicht rechtzeitig gesehen werden, sie verschwinden quasi hinter dem Bildschirm. Große Bildschirme bei Navigationsgeräten sind also eine Gefahr für die Verkehrssicherheit, da sie den gleichen Effekt haben wie der „Tote Winkel“. Außerdem sind die Großen bei der Routenführung nicht übersichtlicher als Geräte mit bis zu fünf Zoll.

Testsieger und -verlierer

Sieger beim ADAC Vergleich ist das Modell Go Live 1015 von TomTom (fünf Zoll), Testverlierer ist das Modell StreetMate GTX-60-3D von NavGear (sechs Zoll). Insgesamt erreichen vier Geräte das Urteil „gut“, drei die Bewertung „befriedigend“ und zwei schneiden mit  „ausreichend“ ab. Kein Produkt erhielt die Note „sehr gut“.

Testkriterien

Getestet wurden Lieferumfang und Vielseitigkeit, Handhabung, Routenberechnung, Navigation sowie Verkehrsinformationen. Das Navigieren erledigen alle Geräte im Test einwandfrei. Handhabung und Montage enden bei den Geräten von Medion und NavGear im Kabelwirrwarr. TomTom, Becker und Falk können hier mit der sogenannten aktiven Halterung punkten, an der das Kabel direkt angebracht ist. Auch das veraltete Kartenmaterial bei einigen Geräten ist den Testern negativ aufgefallen. Bei keinem Hersteller war der Stand der Karten auf der Verpackung ersichtlich. Bei NavGear war das Kartenmaterial schon zum Kaufzeitpunkt veraltet. Da eine Aktualisierung meist aufwendig und teuer ist, sollten Autofahrer laut ADAC beim Neukauf immer aktuelles Kartenmaterial erwarten können. Wichtig ist auch die Zeit bis zum Satellitenkontakt. Wer beispielsweise in einem Parkhaus in einem fremden Ort wissen will, in welche Richtung er nach der Ausfahrt fahren muss, ist mit den getesteten Geräten von Garmin, TomTom, Navigon und Mio gut beraten. Nach wenigen Sekunden beginnt die Routenführung. Fast eine Minute müssen Autofahrer bei den Modellen von a-rival und NavGear warten – viel zu viel Zeit. Der ADAC rät, größere Navigationsgeräte nur bei einer großen und tiefen Windschutzscheibe zu nutzen, angebracht an der linken Seite der Windschutzscheibe (neben der A-Säule).

Die Verwendung eines iPad als Navigationsgerät an der Frontscheibe ist laut ADAC grundsätzlich nicht empfehlenswert. Fragen zum Test und zu Navigationsgeräten im Allgemeinen beantworten die Technik Experten im ADAC Prüfzentrum München, Tel.: 089/ 5195-177 oder per E-Mail an: technik@sby.adac.de.

Artikel vom 06.12.2011
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