Weitere Krippengruppe in Brunnthal/Faistenhaar eröffnet

Brunnthal · Bedarf ist gedeckt

Sozialpädagogin Linda Eisenlöffel bei der Eröffnung der neuen Kinderkrippe der AWO zusammen mit einem kleinen Schützling. 	Foto: Schunk

Sozialpädagogin Linda Eisenlöffel bei der Eröffnung der neuen Kinderkrippe der AWO zusammen mit einem kleinen Schützling. Foto: Schunk

Brunnthal · Schöne Räume, aber vor allem wichtige neue Plätze in der Kleinkinderbetreuung der 0- bis 3-jährigen: kürzlich wurde an der Tannenstraße 27 im Brunnthaler Ortsteil Faistenhaar eine neue Krippengruppe mit zwölf Plätzen eingeweiht.

Im Souterrain des bestehenden Kindergartens »Gänseliesl« mit bisher 81 Plätzen finden seit September zwölf Babys und Kleindkinder Aufnahme und liebevolle Betreuung durch ein dreiköpfiges Pädagoginnenteam. Die Gemeinde geht damit in der Versorgung mit Betreuungsangeboten für ihre jüngsten Bürger mit gutem Beispiel voran. »Die Kleinkindbetreuung deckt derzeit gerade den Bedarf«, weiß Brunn-thals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) um die wachsende Bedeutung von Tagesplätzen in diesem Alterssegment.

Bereits mit der Einrichtung einer Großtagespflege in den Räumen der Villa Kunterbunt in Faistenhaar und einer weiteren Kinderkrippe unter Trägerschaft der AWO hatte man zuletzt auf diesen wachsenden Bedarf reagiert. Damit stehen in Brunnthal rund 50 Krippen- und Großtagespflegeplätze, rund 200 Kindergartenplätze und 130 Nachmittagsplätze für Schulkinder bereit. 1,9 Millionen Euro kostet die Betreuung der Kinder jährlich, davon entfallen direkt rund eine Million auf die Gemeinde, informierte das Gemeindeoberhaupt auf Nachfrage. »Eine riesige Summe, wenn man bedenkt, dass die Gemeinde für das nächste Jahr rund vier Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen erwartet«, gibt Kern weiter zu bedenken. Dennoch ist sich die Gemeinde ihrer gesellschaftlichen Aufgabe bewusst, so der Rathauschef. In einem Jahr besteht für Eltern, nach dem neuen Kindergartengesetz, sogar ein gesetzlicher Anspruch auf einen Krippenplatz. Brunnthal hat diese Zukunftsvorgabe bereits als Steilvorlage aufgenommen und von sich aus Strukturen geschaffen, die örtlichen Eltern zumindest in den kommenden Jahren ausreichend Plätze für ihre Sprösslinge sichern. Weitere Baumaßnahmen in diesem Segment sind vorerst in der Gemeinde konkret nicht vorgesehen, informierte Kern auf Anfrage. Aber auch im Ort Brunnthal selbst bestehe auf längere Sicht durchaus Bedarf. Die AWO als Gesamtträger der Kindertagesstätte »Gänseliesel« hat angesichts der bereits vollen Auslastung der gemeindlichen Kinderkrippen weiteren Handlungsbedarf auch an anderer Stelle erkannt.

Wie AWO-Chef Max Wagmann bei der Eröffnung unterstrich, befinde man sich auch im Gemeindegebiet Brunnthal-Nord in Verhandlungen über den Betrieb einer neuen Kleinkindertagesstätte. Dort will der IKEA-Konzern eine Kindertagesstätte mit besonders langen Öffnungszeiten auch für eigene Mitarbeiter anbieten – die AWO will sich laut Wagmann hier einklinken. »Die Verhandlungen laufen, wir haben gute Gespräche« bestätigte der Chef des Sozialverbandes.

Auch die neue Krippe an der Tannenstraße wird von der AWO betrieben. Die Kosten für die Umgestaltung im Bestandsgebäude schnellten zwar seit den Ausgangsplanungen noch einmal um 40.000 auf insgesamt 120.000 Euro in die Höhe – doch immerhin muss die klamme Gemeinde das stolze Kostenpaket nicht alleine schultern. Immerhin 55.000 Euro steuert der Bund zum Projekt bei. Ein Jahr der Planung und Realisierung mit der Vorab-Diskussion von insgesamt fünf Ausbauvarianten hat sich offenbar gelohnt. Die Kellerräume im rückwärtigen Gebäude des Kindergartens präsentierten sich bei der Eröffnung in lichten Farben. Ein Gruppen- und zwei Schlafräume für die »Zwerge« stehen im Zentrum des Raumensembles – dazu eine Küchenzeile und runderneuerte, auf die Bedürfnisse der Kleinsten abgestimmte Sanitärbereiche. Demnächst soll auch noch der über eine Treppe direkt zugängliche, große Garten im rückwärtigen Teil des Anwesens verschönert werden. »Das Projekt ist dank der tollen Mitarbeit aller Beteiligten gut gelungen«, freute sich der Rathauschef. Die Gemeinde bekam Lob von den Eltern: »Danke, dass sie die Realisierung ermöglichten«, überreichte eine frohgestimmte Mutter rhetorisch Blumen. »Wir haben als Letzte auf der Liste dank des neuen Projektes hier auch noch einen Platz für unser Kind bekommen.« Strahlend meinte auch Eisenlöffel: »Ich bin einfach nur glücklich hier zu sein, weil es so schön geworden ist.« hw/ReB

Artikel vom 06.12.2011
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