Zu schnell unterwegs? Heilwigstraße wird jetzt kontrolliert

Trudering · Achtung, Blitzer!

Die Anwohner Atilla Tabak (li.) und Steffen Gügel, zeigen wie viel Platz die Heilwigstraße trotz parkender Autos noch hat.	Foto: Maciejewski

Die Anwohner Atilla Tabak (li.) und Steffen Gügel, zeigen wie viel Platz die Heilwigstraße trotz parkender Autos noch hat. Foto: Maciejewski

Trudering · Klick! Ein kurzes Aufblitzen und schon ist es zu spät. Das »Erinnerungsfoto« ist im Kasten und liegt mit einer trockenen Zahlungsaufforderung ein paar Tage später im Briefkasten. Wenn es nach den Anwohnern der Heilwigstraße in Trudering geht, müssen nur wenige Autofahrer zahlen.

Denn das bedeutet, dass sich die meisten an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern in ihrer Straße halten. Tun sie aber nicht, und das seit Jahren, klagen die Anwohner. Deshalb haben diese jetzt beim Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15) eine strengere Verkehrsüberwachung gefordert.

Der BA folgte dem Antrag von Anwohner Steffen Gügel. Wolfram Bals (CSU) schlug zusätzlich vor, den Antrag auf die Querstraßen Erna- und Edeltraudstraße auszuweiten: »Die Heilwigstraße ist trotz der ›Rechts-vor-links-Regelung‹ eine Rennstraße. Die Problematik beginnt bei der Kreuzung Friedenspromenade/Heilwigstraße. Die Erna- und Edeltraudstraße werden darüber hinaus oft als Abkürzung zum Supermarkt benutzt. Dabei sind die Autos auch hier häufig viel zu schnell unterwegs«, argumentierte der Lokalpolitiker. Der BA schloss sich dem Zusatz von Bals einstimmig an. Mit Erfolg: Die städtische Verkehrsüberwachung teilte auf Anfrage des Südost-Kuriers mit, dass künftig verstärkt mit Blitzern gegen die Raser vorgegangen werde. »Eine grundlegende und gute Sache«, freut sich Gügel. »Nun kann eine Datenbasis geschaffen werden, die beweist, dass die Autos hier schneller fahren als erlaubt.«

Das Problem mit der Raserei in der Heilwigstraße bestehe schon mindestens seit den 80er-Jahren. »Seit meiner Kindheit haben wir hier Probleme mit viel zu schnellen Autos«, bestätigt Anwohner Atilla Tabak. »Viele fahren hier gefühlte 50 Stundenkilometer.« Was über die tatsächliche Geschwindigkeit erst mal nicht viel aussagt. Obwohl das Problem mit den flotten Fahrern schon lange besteht, ist Gügel erst jetzt vor den BA getreten. »Viele Familien in der Straße haben in den letzten Jahren Nachwuchs bekommen, insgesamt rund zehn bis 15 Kinder«, so Tabak. Er und Gügel sind beide Familienväter und in Sorge um das Wohlergehen ihrer Kinder, wenn die Autofahrer durch die Straße eilen.

»Die Straße wirkt so groß. Wegen dieses optischen Eindrucks fahren die Autofahrer unwillkürlich schneller«, erklärt Gügel. Gemeinsam hätten die Nachbarn auch nach anderen Lösungen gesucht. Eine Möglichkeit war das versetzte Parken. Dabei haben die beiden Anwohner stets darauf geachtet, dass auf der Straße Lastwagen und auf dem Bürgersteig Kinderwagen an den Autos vorbeikommen. Die Maßnahme brachte Besserung, aber bei manchen Nachbarn, die ihre Parkmöglichkeiten gefährdet sahen, stieß diese Aktion auf wenig Gegenliebe. Daher folgte jetzt der Vorstoß beim BA – mit dem gewünschten Erfolg. am/cr

Artikel vom 06.12.2011
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