Fünf Faktoren ermöglichen eine günstigere Müllgebühr in Haar

Haar · Müll wird billiger!

Die Kosten für die Müllentsorgung wird im Jahr 2012 für die Haarer Bürger gesenkt.	Foto: Privat

Die Kosten für die Müllentsorgung wird im Jahr 2012 für die Haarer Bürger gesenkt. Foto: Privat

Haar · Höhere Strompreise, steigende Spritkosten, teurer werdendes Bier – wer kennt und spürt es im eigenen Geldbeutel heutzutage nicht? Sinkende Gebühren hingegen sind die rühmliche Ausnahme.

Eine davon gibt es mit Beginn des neuen Jahres in Haar: Die Müllgebühren werden reduziert, und zwar deutlich je nach Tonne zwischen 17 und 25 Prozent. Einhellig, wen verwunderts weiter, stimmten die Bürgervertreter jetzt bei der Tagung des Gemeinderats der von Umweltreferent Michael von Ferrari präsentierten Änderung der »Satzung für die öffentliche Abfallentsorgung« zu. Eine Tonne mit 60 Liter Volumen kostet ab 1. Januar 2012 bei vierzehntägiger Abfuhr 101 Euro gegenüber dem derzeitigen Satz von 122 Euro. Für 80 Liter sind künftig 120 gegenüber 148 Euro (geltende Sätze für 2011 folgend jeweils in Klammern) zu entrichten. Bei 120 Liter Inhalt beträgt die Senkung bereits mehr als 20 Prozent – die neue Gebühr lautet 157 Euro (198 Euro).

Der Kostenaufwand bei 240 Liter 264 Euro (345 Euro) und bei 1.100 Liter 1.167 Euro (1.540 Euro). Wird ein 1.100-Liter-Großbehälter wöchentlich entleert, fallen 2.303 Euro (3.046 Euro) an – rund 24,4 Prozent weniger. Wesentlicher Aspekt am Rand für die Verbraucher: Die Biomüllentsorgung ist durch diese Preise abgedeckt. Gewerbebetriebe dürfen die Biomüllentsorgung aber nur dann in Anspruch nehmen, wenn sie ihre so genannte Restmüllentsorgung ausschließlich durch die Gemeinde oder durch ein von ihr beauftragtes Unternehmen durchführen lassen. Alle weiteren Gebührensätze wie Müll- (vier Euro), Asbest- (3,25 Euro) und Windelsack (ein Euro) bleiben unverändert.

Fünf Faktoren reduzieren die Müllgebühren

Angesichts von knapp 3.300 Behältern in der Kommune mit einem jährlichen zu entsorgenden Volumen von fast 29 Millionen Liter müssen die Kosten haarscharf berechnet werden und die Rahmenbedingungen müssen exakt passen. Fünf laut Verwaltungsvorlage aus dem Rathaus »positive Faktoren« ermöglichen die Reduzierung:

1. Auf Grund der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung stiegen die Preise fürs Papier und damit auch die gemeindlichen Erlöse aus der Verwertung des Altpapiers deutlich: 2010 wurden etwa 180.000 Euro eingenommen und 2011 waren es mit 400.000 Euro »so viel wie noch nie«, so Bürgermeister Helmut Dworzak. Dass man in Haar nicht übermütig wird, verdeutlicht der Einnahmenansatz 2012 im Etat für diesen Bereich von 250.000 Euro.

2. Die angefallenen Verluste in der Vergangenheit verrechnet mit dem Plus aus diesem Jahr und führen in der Summe ab 1. Januar zu einer Entlastung der Gebührenzahler von rund 165.000 Euro.

3. Da die Landeshauptstadt die verrechneten Verbrennungskosten des Abfalls um 20 Euro auf 142 Euro pro Tonne gesenkt hat, profitieren demnächst auch die Haarer Bürger.

4. Wenn auch nur gering, aber immerhin, die verrechneten Vergärungskosten im Landkreis München gaben nach, und zwar um 2,30 Euro auf knapp 108 Euro je Tonne.

5. Und letztlich wirkt sich auch die gestiegene Bevölkerungszahl in der Gemeinde Haar aus – rund 500.000 Liter mehr Müll konnten bei den einzelnen Touren in einem Zug mit entsorgt werden. ikb

Artikel vom 06.12.2011
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