Haar · Harter Winter kostet zusätzlich Geld

Haar · Ob im Sommer oder Winter, ob im Freibad oder beim Schneeräumdienst – wenn das kommunale Leben funktionieren soll, sind vielfach rasche und unbürokratische Entscheidungen gefragt und notwendig ohne lang einen Beschluss des Gemeinderats oder eines anderen Gremiums abwarten zu müssen. Stets sind damit Kosten verbunden.

Für im Verwaltungsjargon so genannte »nicht erhebliche über- und außerplanmäßige Ausgaben bis zu 7.500 Euro pro Haushaltsstelle« hat Haars Bürgermeister Helmut Dworzak die Entscheidung an seinen Finanzchef Günter Rudolf delegiert. 2010 fielen in der Kommune Sonderaufwendungen über rund eine Million Euro an, die jedoch durch Mehreinnahmen oder Minderausgaben im Etat gedeckt sind.

In den vergangenen Jahren waren die »Feuerwehreingriffe« aber kontinuierlich rückläufig. Standen 2008 noch 2,9 Millionen Euro zu Buche, waren es zwölf Monate später nur mehr knapp 1,4 Millionen Euro. Eine finanztechnische Handhabung im Rathaus durch so genannte Deckungskreise hat dies ermöglicht.

Der vergangene Winter war hart, schneereich und lang, so dass 50.000 Euro Sonderkosten beim Einsatz des Bauhofdiensts wohl jedermann verständlich sind. Auch der Betrieb im Frei- und im Jagdfeldbad musste reibungslos am Laufen gehalten werden, wodurch knapp 35.000 Euro anfielen. Dass der Gemeinde Kinder lieb und teuer sind, belegen diverse Sanierungen, Um- und Neubauten. Die Unterbringung des Nachwuchses in »auswärtigen Einrichtungen« musste nach dem »BayKiBiG«, dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz, mit mehr als 60.000 Euro bezahlt werden. Zu all dem kommen vielerorts steigende Stromkosten oder beispielsweise auch 12.000 Euro Aufwendungen für Reinigungsarbeiten im erweiterten Rathaus. All diesen Ausgaben stehen höhere Einnahmen, vor allem aus der Gewerbesteuer, gegenüber. ikb

Artikel vom 27.11.2011
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