Umbau, Erweiterung und Neukonzeption der „Monacensia“

München · Erlebnisort rund um die Literatur

Das Hildebrandhaus, Sitz der Monacensia. Foto: Coco Lang

Das Hildebrandhaus, Sitz der Monacensia. Foto: Coco Lang

München · Der Stadtrat hat dem Planungskonzept für den Umbau und die Erweiterung der Monacensia mit Projektkosten in Höhe von 8,94 Millionen Euro zugestimmt und ermöglicht damit die Neukonzeption des Hauses.

Das Baureferat wurde mit der Entwurfsplanung und der Vorbereitung der Ausführung beauftragt. Die ehemalige Künstlervilla des Bildhauers Adolf von Hildebrand soll ab 2015 umfänglich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und als lebendiger Kulturort in München gestärkt werden. Die Monacensia wartet dann mit einer Dauerausstellung zu Thomas Manns Zeit in München von der Bohème bis zum Exil auf, wird weitere wichtige literarische Bestände aus dem eigenen Literaturarchiv zeitgemäß präsentieren und ein Zentrum der Literaturvermittlung sein, das auch wissenschaftlich bestens vernetzt ist. Im großen ehemaligen Atelier, in einem neuen verglasten Anbau mit Foyer und Cafeteria und im Lesegarten im Freien werden Literaturinteressierte ein besonderes Ambiente vorfinden, das zum Schmökern einlädt. Aus der 140.000 Medien umfassenden bisherigen Präsenzbibliothek zu München kann künftig auch nach Hause ausgeliehen werden. Eine Dauerausstellung zur Geschichte des Hildebrandhauses erinnert an die wechselvolle Geschichte des Hauses in den letzten 110 Jahren.

Voraussetzung für die neuen Services, das erweiterte Angebot und die verstärkte Öffnung für ein breites Publikum sind bauliche Veränderungen. Bereits mit ihrem bisherigen Programm ist die Monacensia immer wieder an Kapazitätsgrenzen gestoßen, viele Räume konnten – auch aus Sicher- heitsgründen – noch nicht für öffentliche Zwecke genutzt werden. Mit neuer Eingangssituation, Selbstbedienungscafé, außergewöhnlichen Lesebe- reichen und insgesamt verbesserter Aufenthaltsqualität soll das Haus deutlich attraktiver werden – für sein treues Publikum und zusätzliche Zielgruppen.

Nach der Generalsanierung der Villa Stuck und des Lenbachhauses macht die Stadt ihre dritte Künstlervilla aus der Zeit um die vorletzte Jahrhundert- wende zukunftsfähig. Das ehemalige Wohnhaus und Atelier Adolf von Hildebrands wird in seinen Originalzustand zurückversetzt und behutsam in einen zeitgemäß gestalteten Treffpunkt für Literatur und Geschichte weiterentwickelt. Das architektonische Ergebnis wird sowohl den räumlichen Anforderungen der künftigen Nutzung als auch dem Denkmalschutz und den heutigen technischen und energetischen Anforderungen sowie den Sicherheitsauflagen genügen.

Bereits im Mai diesen Jahres hatte der Stadtrat die inhaltliche Profilschärfung der Monacensia beschlossen. Als größtes Literaturarchiv in Bayern mit 300 Nachlässen und 480.000 Autographen sowie mit einer einzigartigen Sammlung von Büchern zu München hatte die Monacensia bisher zwei Schwerpunkte. Ausgehend von diesen Beständen sollen künftig die öffentliche Wahrnehmung der Institution, die Vermittlung der literarischen Bestände und auch die Zugänglichkeit des Hauses deutlich erweitert werden. Zu den verbesserten räumlichen Gegebenheiten gehört auch der Ausbau der digitalen Erschließung der Bestände, die weiter voranschreitet.

Artikel vom 27.11.2011
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