Schüler verteilen »Verwarnungen« an rücksichtslose Fahrer

Taufkirchen · Knöllchen-Aktion

Knöllchen an unverbesserliche Autofahrer verteilten Klaus Büchl zusammen mit Paul und Dominik vor der Grundschule am Wald.	Foto: Woschée

Knöllchen an unverbesserliche Autofahrer verteilten Klaus Büchl zusammen mit Paul und Dominik vor der Grundschule am Wald. Foto: Woschée

Taufkirchen · Seit Montag haben es die zahlreichen Falschparker vor der Grundschule am Wald schwarz auf weiß: »Durch ihr Verhalten werden andere Verkehrsteilnehmer behindert oder gefährdet«, steht auf der Verwarnung, die Schüler, Eltern und allen voran Bürgermeister Jörg Pötke noch bis zum Ende der Woche an all diejenigen verteilt, die es betrifft.

Eltern, die ihre Kinder kurz vor Schulbeginn am liebsten direkt vor dem Schultor absetzen würden und dabei auch nicht davor zurückschrecken in zweiter oder gar dritter Reihe zu parken, Halteverbote zu missachten und durch ihr Verhalten die Schulkinder gefährden, die zu Fuß zur Schule müssen. »Die Situation war schon immer chaotisch, aber seit der Eröffnung des Pappelhauses hat der Verkehr nochmal drastisch zugenommen«, erklärt die Verkehrsbeauftragte des Elternbeirates der Grundschule am Wald, Monika Wahl-Senn. Der allmorgendliche Stau vor der Grundschule hat deshalb jetzt den Elternbeirat auf den Plan gerufen.

Zusammen mit Schülern und Beamten der Polizeiinspektion Unterhaching verteilen sie eine Woche lang »Verwarnungen«, vor allem aber suchen sie das Gespräch mit den Verkehrssündern. »Am Besten wäre es, die Kinder würden ganz zu Fuß in die Schule kommen, oder ihre Eltern würden sie wenigstens bereits am Lindenring oder am Ahornring rauslassen und die Kinder würden dann den Rest des Weges gehen«, erklärt der Vorsitzende des Elternbeirates, Klaus Büchl. Durch die unvernünftigen Fahrer würde sich zu Beginn nach Schulschluss der Verkehr oft von der Pappelstraße bis auf den Lindenring zurückstauen. Damit nicht genug: viele der Eltern, die in Eile sind, hupen aufgrund dieser »Zwangspausen«. Die Anhaltenden fahren deshalb oft aufgescheucht ohne die gebotene Sorgfalt wieder los und bringen dadurch nicht selten Schüler, die die Straße überqueren, in Gefahr, empören sich die engagierten Eltern. »Die Schüler müssen sich oftmals zwischen haltenden Fahrzeugen durchdrücken und wissen dabei oft nicht, ob das Auto noch hält oder schon wieder losfährt. Gerade in der dunklen Jahreszeit birgt dies ein unberechenbares Gefahrenpotenzial.

Für die Schüler muss klar erkennbar sein: Wenn ein Auto hält, hält es wegen mir und ich kann gefahrlos die Straße überqueren«, fordert Büchl. Sollten aber gute Worte alleine nichts nützen und die Situation chaotisch bleiben, will sich die Polizei dort vermehrt einbringen. Da durch Elternbriefe und die aktuelle Aktion die Eltern von der Gefährlichkeit ihres Verhaltens in Kenntnis gesetzt wurden, sei die Polizei berechtigt, bei derartigen Verstößen ein erhöhtes Bußgeld aufgrund von Vorsatz einzuleiten. Spätestens dann, so hofft der Elternbeirat würden auch die Unverbesserlichen zur Einsicht gezwungen. H. Woschée

Artikel vom 22.11.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...