Das EMG darf sich zum vierten Mal »Umweltschule in Europa« nennen

Haar · Zertifikat für das Ernst-Mach-Gymnasium

Umweltminister Huber verlieh acht Schülern des Haarer Ernst-Mach-Gymnasiums das Zertifikat »Umweltschule in Europa«.	Foto: Bay. Umweltministerium

Umweltminister Huber verlieh acht Schülern des Haarer Ernst-Mach-Gymnasiums das Zertifikat »Umweltschule in Europa«. Foto: Bay. Umweltministerium

Haar · »Umweltschule in Europa« – diesen Titel darf ab sofort das Ernst-Mach-Gymnasium (EMG) zum vierten Mal in Folge seit 2008 wieder ein Jahr lang führen. Der neue Umweltminister Marcel Huber übergab jetzt bei einer Feier im Münchner Max-Josef-Stift (MJS) die Auszeichnungen an die Vertreter von 20 oberbayerischen Schulen.

Acht Jugendliche – stellvertretend für ihre Mitstreiter aus 34 Klassen des EMG – strahlten überglücklich bei der Übergabe des Zertifikats samt Stempel und Fahne. Und sie alle, die Schülerinnen und Schüler, EMG-Ansprechpartner Edwin Busl sowie die 40 beteiligten Lehrkräfte, können zu Recht stolz sein: Das Gymnasium ist eine von 127 geehrten bayerischen Schulen, ist eine von 14.000 Schulen aus 38 Nationen, die sich weltweit in Sachen Klimaschutz engagieren.

Die gastgebende MJS-Schulleiterin Gisela Ewringmann bezeichnete Umweltbildung »als eine Aufgabe über alle Fächer hinweg, es gilt zu handeln statt zu reden«. Huber stimmte dem grundsätzlich zu. Die europaweite Beteiligung aller Jugendlichen ist für ihn »einfach eine tolle Sache. Klimaschutz beginnt im Kleinen. Bayerns Schüler beweisen mit ihrem Engagement, dass jeder seinen Beitrag für das Klima leisten kann, dass es so bleibt, an jedem Tag, bei allem was jeder tut«, betonte er. »Nach Hause kommen, und die Wohnung ist warm. Den Hahn aufdrehen, und frisches Wasser fließt. Das ist für uns selbstverständlich, aber das ist nicht überall so.« Warnend und mahnend meinte Huber: »Verschwendung müssen wir dringend bekämpfen. Und es gibt Situationen, wo der Mensch nicht mehr Herr bei der Energiegewinnung ist, wie uns Fukushima gezeigt hat.«

Wie wird man eigentlich »Umweltschule in Europa«? Die Auszeichnung erhalten Schulen, die selbst entwickelte Projekte zu Themen wie biologische Vielfalt, Klima- oder Umweltschutz und Nachhaltigkeit in die Tat umsetzen. »Sich darum kümmern ist wichtig«, unterstrich der Umweltminister. Für das Zertifikat haben sich dieses Jahr bundesweit 483 Schulen beworben. Bayern fördert das Programm mit 30.000 Euro. Das Team um Busl koordinierte den ein Jahr lang währenden Einsatz der beteiligten Klassen und Lehrkräfte. Zwei Handlungsfelder – Biologische Vielfalt und Nachhaltigkeit – wurden in dieser Zeit bearbeitet. Schriftlich zusammengefasst entstand eine 100-seitige Dokumentation, der Lohn für die Mühen ist das Auszeichnung in der höchsten Kategorie als so genannte Drei-Sterne-Schule.

Der erste Sektor umfasste drei Themenbereiche. Im Abschnitt Imkerei/Umweltbiologie, Wahlkurs am EMG seit 1988, trafen sich allwöchentlich mehr als 75 Schüler und zwei Lehrkräfte zu theoretischen und praktischen Anwendungen wie beispielsweise Honigraum aufsetzen, Schwarmkontrolle und -verhinderung oder Königinnenzucht und Ablegerbildung. Teil zwei ist mit »Blühendes EMG« überschrieben. Da ging es um Umbaumaßnahmen im Umfeld des Schuleingangs. Das Ergebnis: Neue Radabstellanlagen und Bepflanzung von sieben brachliegenden Flächen, insgesamt 160 Quadratmeter groß. Was sich in Worte gefasst kurz anhört, bedeutete monatelange Arbeiten – vom Lernen bis zur Auswahl und Einbringung des Substarts, Erstellung eines Pflanzplans mit 50 verschiedenen Stauden, Bestellung von Sitzsteinen für ein »Chill-out«-Areal und der rund 1.200 Pflanzen bis zur eigentlichen Pflanzung mit anschließender Pflege.

Den dritten Teil führten 18 Jugendliche des Wahlkurses »Umweltschule« durch. Auf dem Programm: Workshops zu nachwachsenden Rohstoffen, Bau eines Krötenschutzzauns, Schulgartenpflege bei Bedarf sowie vor genau einem Jahr die Plant for the Planet-Baumpflanzung auf einem Freigelände. Im Handlungsfeld »Nachhaltigkeit« gab’s die Beteiligungen bei den Wettbewerben Deutscher Klimapreis und Ideen Initiative Zukunft, wobei jeweils 1.000 Euro gewonnen wurden. Das Projekt »Energiedetektive«, Plant for the Planet-Aktivitäten, eine Haus- und Straßensammlung (13.928 Euro für den Bund Naturschutz, 4.011 Euro für den Landesbund Vogelschutz), ein Ramadama- sowie ein Rad-Aktionstag wurden durchgeführt. Weitere sieben Engagements in den Bereichen Soziales/Kulturelles, Ökonomie sowie Öffentlichkeitsarbeit standen auf dem Programm. Von der Gemeindeverwaltung über die Jesuskirche bis hin zu Ingenieurbüros – mit einem Dutzend Partner arbeiteten die EMG-Gruppen zusammen, standen und stehen in Kontakt zu anderen Umweltschulen. ikb

Artikel vom 22.11.2011
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