Das Siegerprojekt: »Kunstwerk für Alle von Allen«

Neuperlach · Respectaktivisten 2011

Mona Madfei (li.) und Alexander Müller sind die  RespectAktivisten 2011. 	Foto: aha

Mona Madfei (li.) und Alexander Müller sind die RespectAktivisten 2011. Foto: aha

Neuperlach · Respekt gegenüber Andersartigen, Farbigen oder Ausländern, gegenüber Behinderten, Großen oder Kleinen kann auch im »internationalen Stadtteil« Neuperlach verbessert werden.

Daher griff die Kooperationsgemeinschaft »COLORS of RESPECT« ihr von 2003 bis 2007 in den Stadtteilen Ramersdorf und (Neu-)Perlach erfolgreich durchgeführtes, gleichnamiges Gewaltpräventionsprojekt auf und hatte im Frühjahr zum Wettbewerb »Respectaktivisten/innen gesucht!« aufgerufen. Mit einer Neuigkeit: die prämiierten Ideen werden erst 2012 im Stadtteil mit Unterstützung der Kooperationsgemeinschaft umgesetzt. Wie und wo ist noch zu klären. Letzten Freitag wurden die Gewinner im Kulturhaus am Hanns-Seidel-Platz geehrt.

Zunächst wurden alle acht eingegangenen Ideen vorgestellt. Sie gingen vom begeisternden »Dance for Tolerance« von Leon Gyms Dance Crew über »das längste Buffet Münchens mit internationalen Speisen« (KJZ) bis zur Idee »Vom ABC-Kurs zum Lehrer von ABC-Schülern« von Mohamed El-Sayed (KJZ). Mit »Ein Lied mit Musikern aus dem Stadtteil, das auf allen Festen gemeinsam gesungen wird«, einer Luftballonaktion sowie einem »Tanz- und Gymnastiktag« brachte die Abteilung Fun Kids u. Teens u. Family` des SV Neuperlach (SVN) gleich drei Aktionen ein.

Die Jury hatte es schwer! Nükhet Kivran, Vorsitzende des Ausländerbeirats München, Theresia Danco (Antidiskriminierungsstelle für Menschen mit Migrationshintergrund – AMIGRA), Sabine Rube (Amnesty International), Martin Niemann (Konrektor der Mittelschule an der Albert-Schweitzer-Straße), Liane Lochner (Rollstuhlfahrerin von Utopia), Rosa Stojkovic und Tolga (Kirchliches Jugendzentrum Neuperlach -KJZ) entschieden mehr als knapp und verliehen dem »Tanz- und Gymnastiktag« des SVN mit 210 Punkten den dritten Preis. Er soll im Frühjahr in der Schulsporthalle in der Quiddestraße stattfinden, speziell für und mit Personen mit körperlichen oder finanziellen Einschränkungen.

Die »Fotocollage, welche das Wort ´Respekt` ergibt« von Arzu Karakaya (KJZ) erhielt mit 212 Punkten den zweiten Preis. Ab Frühjahr will Karakaya dafür unterschiedlichste Menschen fotografieren, die zu Respektaktivsten/-innen im Stadtteil werden wollen. Die Fotocollage »RESPEKT« aus diesen Einzelportraits soll als Poster im Stadtteil aufgehängt werden. Dafür werden Mitmacher gesucht. »Wir wollen gemeinsam ein Bild machen mit wirklich allen: Dicken und Dünnen, Gesunden und Behinderten, Weißen und Farbigen, Jungen und Alten – wirklich mit allen Personentypen, die es gibt«, erklärten Mona Madfei und Alexander Müller ihr »Kunstwerk für Alle von Allen«, das mit 215 Punkten den ersten Preis gewann. Man könne gemeinsam ein Gemälde malen oder mit Blinden Tonfiguren erschaffen, stellen sich die Respektaktivisten 2011 vor. Dabei kann jeder seine Fähigkeiten einbringen – Blinde zum Beispiel ihr enorm ausgebildetes Tast- und Formgefühl. Das gemeinsame Tun schafft ein Erfolgsgefühl und führt zum Kennenlernen und respektieren der Andersartigen. Die Vernissage der Arbeiten soll ein Fest mit kulturellem Austausch werden. Auch hier sind Aktivisten gesucht. Man darf sich auf die Umsetzung der Projekte freuen und mehr noch: Nükhet Kivran versprach, der Ausländerbeirat könne etwas beitragen, auch die fünf nicht prämierten Ideen umzusetzen. Angela Boschert

Artikel vom 22.11.2011
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