Klausur bringt Neufahrns Gemeinderäte wieder auf Kurs

Neufahrn · Bürger sollen einbezogen werden

Neufahrn · Der finanzielle Schuh drückt die Gemeinde Neufahrn anscheinend so stark, dass – selbst wenn die Nachwehen des Bavaria Park-Debakels in annähernd jeder Sitzung des Gemeinderats noch spürbar sind – sich die Gemeinderäte auf ihrer Klausur wieder auf die eigentliche Aufgabe besonnen haben: die Geschicke Neufahrns zu lenken und zwar auf bestmöglichem Wege.

Bürgermeister Rainer Schneider ist froh, »denn wir müssen jetzt dringend handeln, um auch in Zukunft agieren zu können.« Über die künftige Ausrichtung des gemeindlichen Handelns und die Erstellung eines Leitbildes wurde in der Klausur konzentriert diskutiert. In diesen Entwicklungsprozess, der durchaus lange dauern könne, sollen auch die Bürger Neufahrns mit einbezogen werden. Dringenden und schnellen Handlungsbedarf sahen die Räte jedoch beim Thema Gewerbe und wirtschaftliche Entwicklung, da Investitionen, wie etwa der Neubau der Grundschule II oder die Sanierung des Friedhofs, Millionen im zweistelligen Bereich verschlingen werden.

Gleichgewicht zwischen Schulden und Rücklagen

Und irgendwo müsse das Geld herkommen. Auf steuerlicher Seite, etwa der Einkommensteuer, sieht Schneider keine Möglichkeit große Einkünfte zu erzielen, im Gegenteil »diese wird sich um rund 750.000 Euro reduzieren, auch die Einnahmen durch die Gewerbesteuer werden mit ›nur‹ rund 3,5 Millionen angesetzt. Wir brauchen eine Mischung aus Gewerbe und Wohnbau, unsere Aufgabe besteht ganz klar darin, die Entwicklung voran zu treiben«, so Schneider. Momentan sei man noch in der glücklichen Lage, dass sich Schulden und Rücklagen das Gleichgewicht halten, »diese Situation des Ausgleichs hatten wir seit 30 Jahren nicht mehr«, betonte der Bürgermeister. Aber bei den geplanten Investitionen wolle man schließlich der nachfolgenden Generation nicht einen Schuldenberg überlassen, den diese über Jahrzehnte nicht abtragen könne. Mit der Ablehnung des Bavaria Parks hätte der Gemeinderat aber die Situation, dass sich nun alles mehr oder weniger ums Geld dreht, heraufbeschworen und müsse sich nun auch eine Antwort auf die Frage einfallen lassen, »woher das Geld denn kommen soll? Da erwarte ich nun Vorschläge aus dem Gremium«, forderte Schneider.

Geplante Vorhaben eventuell noch einmal überdenken

Denn ohne Geld könne man auch nichts ausgeben und müsse geplante Vorhaben unter Umständen nochmals überdenken. »Die Grundschule II ist zwar prinzipiell durch und beschlossen«, so Schneider, aber vielleicht müsse man einige Wünsche und kostenintensiven Punkte nochmals überdenken. bb

Artikel vom 22.11.2011
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